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Maxi
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zuletzt 11. Jan.

Was könnte das sein? Parasiten? Stoffwechselstörung?

Hallo zusammen, Ich habe seit einer Woche einen 10 jährigen langhaar schäfi von der Tierrettung, allerdings in eher schlechterem Zustand gesundheitlich. Das Fell wurde leider ewig nicht gebürstet und ist daher an vielen Stellen stark verfilzt (ich würde sagen bis auf die Haut und daher für mich auch nicht mehr selbst zu beheben). Am unteren Rücken hat er sehr lichtes teils graues Fell und wenn man ihn dort bürstet heften an den Haaren kleine „dinge“ (Parasiten?) dran. Es bewegt sich jedoch nichts. Neben dieser kahlen Stelle hat er einen kleinen knubbel auf dem richtige Schuppen sitzen, allerdings orange? An den Ohren und der rutenspitze (die man fast komplett sieht da das Fell auch dort sehr drahtig und Licht ist) schuppt es sehr. Er kratzt nicht übermäßig aber er hat es auch mit den Knochen und evtl ist ihm das zu umständlich. Wärme im orthopädischen Bett mag er nicht bzw. nur kurz, er schläft lieber auf dem kalten Boden. Am Dienstag haben wir einen TA Termin jedoch juckt es mich plötzlich, Vor allem abends und nachts. Er frisst ganz normal, schläft sehr viel aber ich denke das ist normal für einen Senior? Nun meine Frage: was könnte das sein und ggf. so weit Abhilfe schaffen oder einen Befall mildern, den Befund für den TA aber nicht komplett verfälschen. Das Fell ist etwas fettig da ich es mit Kokosöl behandelt habe weil er so knotig und struppig ist.
 
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Nora
11. Jan. 11:40
Hallo Maxi, Auf den Bildern ist klar ersichtlich, dass das Fell und die Haut deines Hundes in einem sehr schlechten Zustand sind. Es ist somit sehr gut, dass du zum Tierarzt gehst um deinen Hund genauer untersuchen zu lassen. Generell können schlechtes Fell, Schuppen und Juckreiz aufgrund einer vielzahl an Problemen entstehen. Ganz vorne an steht natürlich ein Parasitenbefall. Sogenannte Ektoparasiten, die auf oder in der Haut leben, ernähren sich von Blut, Gewebsflüssigkeit oder Hautbestandteilen. Hierbei verletzen sie die Haut mit ihren Maulwerkzeugen, wodurch es zu Juckreiz, schlechtem Fell und Hautveränderungen kommt. Typische Vertreter solcher Ektoparasiten sind beispielsweise Flöhe oder Milben. Während Flöhe mit dem bloßen Auge erkennbar sind, leben Milben oft in der Haut und sind winzig klein, sodass sie nur mittels Mikroskop zu sehen sind. Doch auch Haarlinge der Läuse sind häufig anzutreffende Plagegeister. Einige dieser Parasiten können auch Menschen befallen. Leider ist es also möglich, dass dein Juckreiz aufgrund eines Parasitenbefalls deines Hundes entsteht. Ektoparasiten sind sehr hartnäckig. Um sie effektiv zu beseitigen bedarf es einer wirksamen, tiermedizinischen Behandlung. Dein Tierarzt wird bei deinem Besuch das Fell und die Haut deines Hundes genau auf Parasiten untersuchen und dir ggf. ein entsprechendes Therapie-Präparat verschreiben. Bis dahin kannst du leider nicht sehr viel tun. Achte auf ausreichende Hygiene, und lass deinen Hund bis zur Behanldung nicht auf das Sofa oder in dein Bett. Unabhängig von Parasiten kann schlechtes Fell aber auch aufgrund anderer Ursachen, wie einer Allergie, einer Stoffwechselerkrankung oder einer hormonellen Inbalance entstehen. Ich würde dir somit empfehlen zusätzlich ein Blutbild bei deinem Tierarzt anfertigen zu lassen. Durch das Blutbild kann der Tierarzt die Funktionalität der Organe und der hormonellen Regelkreise überprüfen und erhält Informationen über mögliche Veränderungen oder Entzündungsprozesse im Körper. Sollte keine krankhafte Ursache für den schlechten Haut- und Fellzustand deines Hundes gefunden werden, gibt es einige Möglichkeiten, wie du den Körper deines Hundes unterstützen kannst. Fellpflege Regelmäßiges Bürsten fördert die Hautdurchblutung und die Zellerneuerung. Loses Fell wird durch die Bürste entfernt und die Haut wird wieder besser zugänglich für frische Luft. Nahrungsmittelzusatzstoffe Vitamin B und Biotin sind wichtige Nährstoffe für eine gesunde Haut. Ebenso helfen Omega-3-Fettsäuren, die natürliche Schutzbarriere der Haut aufrechtzuhalten und zu stärken. Du findest im Handel verschiedene Kombi-Präparate, die zur Unterstützung von Haut und Fell dienen. Natürlich kannst du aber auch die einzelnen Stoffe separat zusetzten. Vitamin-B-Tabletten, Biotin-Komplexe oder Bierhefe versorgen den Hund mit B-Vitaminen und Biotin, Öle wie Lachsöl oder Leinöl liefern wichtige Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren. Achte hierbei jedoch darauf, dass es sich um Produkte handelt, die für die Verwendung an Hunden zugelassen sind, und halte dich an die Fütterungsempfehlungen. Alles Gute euch beiden 🐾