Home / Forum / Medizinische Sprechstunde / "Warze" am Zahnfleisch

Verfasser-Bild
Katharina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1
zuletzt 16. Jan.

"Warze" am Zahnfleisch

Hallo zusammen, meine 6 Monate alte Vizsla Hündin befindet sich aktuell im Zahnwechsel und hat seit etwa 10 Tagen eine Art Warze am Zahnfleisch, welche immer größer wird. Die Oberfläche ist seitlich glatt und oben rauh. Seit 4 Tagen geben wir ihr Thuja D6 Globuli. Kann mir jemand sagen, um was es sich dabei genau handelt? Sollte man zum Tierarzt gehen? Seit gestern wächst eine zweite, kleine Warze in der Nähe der Ersten.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nora
16. Jan. 16:55
Hallo Katharina, Bei den warzenartigen Zubildungen handelt es sich vermutlich um Papillome. Die Canine Papillomatose ist eine Viruserkrankung, die durch das Canine Papillomavirus hervorgerufenwird. Die Erkrankung kommt v.a. bei Junghunden oder immungeschwächten Hunden vor und verursacht die Bildung gutartiger Warzen (Papillome) auf den Schleimhäuten der Maulhöhle. Diese Papillome könne sich in ihrem Aussehen unterscheiden, sind jedoch meist einige Zentimeter groß, grauweiß, und von weicher bis derber Konsistenz und mit einer glatten bis blumenkohlartigen Oberfläche. Die Papillome treten zumeist in großer Vielzahl auf. Achte also darauf, ob neben den zwei bestehenden Papillomen noch weitere hinzukommen. Die Prognose der Erkrankung ist sehr gut. In den allermeisten Fällen kommt es innerhalb von ca. 3 Monaten zu einer Spontanheilung. Bei Bedarf können die Papillome chirurgisch entfernt werden. Dies ist v.a. dann notwendig, wenn die Papilome den Hund beim Fressen stören oder immer wieder beginnen zu bluten. Eine andere Möglichkeit der Therapie ist die Verabreichung von Interferonen. Da es sich bei der Erkrankung um ein Virus handelt, kann nur das Immunsystem gestärkt, nicht aber die Erkrankung selbst therapiert werden. Interferone unterstützen das Immunsystem und regen die Abwehrkräfte des Hundes an. So kann der Organismus das Virus effizienter bekämpfen. Die dritte Therapiemöglochkeit ist die Herstellung einer Autokakzine (Eigenimpfstoff). Die Behandlung ist allerdings sehr langwierig und die Wirkung kontrovers diskutiert. Ich würde empfehlen, die Hautveränderungen von deinem Tierarzt genauer untersuchen zu lassen. Handelt es sich um eine Infektion mit dem Caninen Papillomavirus, kann dein Tierarzt mit dir die passende Therapie für deinen Hund beginnen. Alles Gute euch beiden 🐾