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Petra
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Anzahl der Antworten 4
zuletzt 23. Aug.

Vorgehen bei Kreuzbandriss

Meine 8 jährige Australien shepherd Hündin hat sich das re hintere Kreuzband gerissen.. Jetzt bin ich nicht sicher ob es konservativ oder operativ versorgen lassen soll.. Sie is sehr aktiv.. was mit ruhig stellen eher schwierig ist..
 
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Steffi
10. Aug. 22:10
Hallo Petra, Zunächst einmal ist zu sagen, das sowohl bei der Konservativen Behandlung als auch bei der chirurgischen Versorgung eines Kreuzbandrisses eine vorübergehende Ruhighaltung absolut notwendig ist. Bei einem Konservativen Therapieversuch erstreckt sich diese sogar über einen längeren Zeitraum! Aus tierärztlicher Sicht ist die chirurgische Versorgung ratsam. Durch die permanente Entlastung des vom Kreuzbandriss betroffenen Beines kommt es zur Überbelastung der gesunden Gliedmaße, was in den meisten Fällen ebenfalls zu einem Kreuzbandriss dieser Gliedmaße führt. Ein weiterer Grund für eine chirurgische Versorgung ist das erhöhte Arthoserisiko nicht behandelter Kreuzbandrisse. Eine konservative Therapie beinhaltet eine spezielle Fütterung, Schonung des Gelenkes, Physiotherapie und die Gabe von schmerzlindernden, entzündungshemmenden Medikamenten. Die Schmerzhaftigkeit bedingt eine Schonung der betroffenen Gliedmaßen und führt bei chronischen (langanhaltenden) Prozessen zum Rückgang der Muskulatur. Zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und Vermeidung von Muskelschwund sind vor allem kontrollierte Bewegungen des Hundes an der Leine, Schwimmen sowie physiotherapeutische Maßnahmen hilfreich. Beispielsweise kann Physiotherapie in Form von passiver oder aktiver Bewegungstherapie, Massagen, Wasserlaufbandtherapie oder Elektrotherapie angewendet werden. Futterergänzungsstoffe, wie Chondroitinsulfat, Glucosamin, Pentosanpolysulfat, Omega-3-Fettsäuren oder Grünlippmuschel-Extrakte können die Gelenke unterstützen. Zusätzlich sollte unbedingt auf ein optimales Gewicht geachtet werden, da Übergewicht nachweißlich einen negativen Einfluss auf die Gelenkgesundheit hat. Bei einem Kreuzbandriss bei mittelgroßen bis großen Hunden kann eine Knieorthese hilfreich sein. Individuell angefertigt und korrekt angepasst dient sie dem Schutz, der Stabilisierung und der Entlastung des Kniegelenks. Du kannst dich diesbezüglich bei deinem behandelnden Tierarzt beraten lassen. Diese kennen meist Spezialisten für Orthesen in deiner Nähe. Es ist nicht sinnvoll eine Orthese aus dem Internet zu bestellen, da sie für eine optimale Bewegungsfreiheit exakt angepasst werden muss. Zusätzlich können falsch positionierte Orthesen zu wunden, schmerzhaften Druckstellen führen. Entsprechend sind Orthesen nicht günstig, aber zur Unterstützung des Knies durchaus sinnvoll (z.B. bei tierortho.de)! Es gibt auch die günstigere Variante einer Kniebandage, die zunächst ausprobiert werden kann. Hier kann eine fertige Bandage in der entsprechenden Größe im Internet bestellt werden (z.B. bei ortocanis.de).
 
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Petra
20. Aug. 15:35
Hallo hab sie jetzt operieren lassen..nach 9tagen sah es gut aus..suf einmal wollte sie garnicht mehr leicht belasten..Jetzt is die Katastrophe perfekt..Eiter in der Wunde
 
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Petra
20. Aug. 15:36
Hallo hab sie jetzt operieren lassen..nach 9tagen sah es gut aus..suf einmal wollte sie garnicht mehr leicht belasten..Jetzt is die Katastrophe perfekt..Eiter in der Wunde
Wunde ging wieder auf und eitriges Sekret kommt raus
 
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Steffi
23. Aug. 20:34
Das tut mir Leid für deinen Großen. Leider verlaufen operative Eingriffe nicht immer komplikationslos. In eurem Fall sollte unbedingt eine Tupferprobe des Sekrets entnommen und zur bakteriologischen Untersuchung in ein spezielles Fremdlabor geschickt werden. Parallel muss mit einem Antibiotikum begonnen werden, welchen nach dem Ergebnis des Resistenztests gegebenenfalls angepasst werden muss. Es ist ausgesprochen wichtig, dass das Antibiotikum nicht einfach abgesetzt wird. Es kann notwendig sein dieses über einen längeren Zeitraum zu verabreichen. Du solltest deinen Hund unbedingt ruhig halten. Unterstützend kann Lasertherapie zur Wundheilung beitragen.