Hallo Ewelyn,
Um das Thema genauer beleuchten zu könne würde ich dir gern zunächst einmal die wichtigsten Fakten zu den Erkrankungen erklären:
ED - Ellbogengelenkdysplasie
Die Ellbogengelenkdysplasie ist ein Sammelbegriff für entwicklungsbedingte Erkrankungen des Ellbogengelenks. Mögliche Störungen, die unter dem Begriff der Ellbogendysplasie zusammengefasst werden, sind beispielsweise der isolierte Processus anconeus, die Osteochondrosis dissecans des Humerus oder die Inkongruenz zwischen den Gelenkflächen. Hervorgerufen werden diese Veränderungen durch eine Störungen in Knochenwachstum und Knochenreifung. Die Erkrankung tritt v.a. bei mittelgroßen bis großen Rassen auf.
Bemerkbar macht sich die Ellbogendysplasie durch eine einseitige oder beidseitige Lahmheit der Vordergliedmaßen, welche ständig oder auch nur zeitweise auftreten kann.
Um eine ED festzustellen, wird das Ellbogengelenk des Hundes in verschiedenen Winkelungen geröntgt.
Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Zumeist wird aber eine möglichst frühe operative Behandlung empfohlen.
HD – Hüftgelenksdysplasie
Die Hüftgelenksdysplasie ist eine genetisch bedingte Störung der Entwicklung des Hüftgelenks. Für die Erkrankung der HD sind bestimmte Rassen, wie Labrador, Rottweiler, aber auch der Deutsche Schäferhund prädispositioniert.
Die Symptome einer Hüftgelenksdysplasie sind eher unspezifisch und können von Lahmheit oder breitem Stand der Hinterläufe bis hin zu verminderter Aktivität und Schmerzen reichen. Die Art und Ausprägung der Symptome ist außerdem abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und vom Alter des Hundes.
Um eine Hüftgelenksdysplasie zu diagnostizieren führt der Tierarzt zunächst einen spezifischen Test, den sogenannten Ortolani-Test durch. Dies geschieht bei der normalen Untersuchung deines Hundes. Um eine sichere Diagnose zu stellen und den Schweregrad einer möglichen HD festzustellen wird das Tier im Anschluss geröntgt.
Als Therapie wird auch bei der HD in den meisten Fällen eine möglichst frühzeitige operative Versorgung angeraten, welche von einer speziellen Futterumstellung und Physiotherapie begleitet wird.
Nun zu der Problematik von Nello:
Wie oben beschrieben können ED und HD verschiedene, unspezifische Lahmheitserscheinungen auslösen. Es ist somit ohne weitere Untersuchung nicht zu beurteilen, ob die Probleme deines Hundes aufgrund einer ED/HD entstehen. Ebenso gut könnte sich dein Hund einfach vertreten oder gezerrt haben, oder aber es hat sich eine Entzündung im Gelenk entwickelt. Ebenso ist es möglich, dass er in dem Moment, in dem er sein Bein nicht heben kann nur ungünstig steht und der Problematik überhaupt keine krankhafte Veränderung zugrunde liegt. Die Liste der möglichen Ursachen, die Auslöser der Lahmheit deines Hundes sein könnten, ist lang. Aus diesem Grund würde ich dir empfehlen, deinen Hund tierärztlich genauer untersuchen zu lassen, sollte die Lahmheit nicht verschwinden. Der Tierarzt kann anhand einer Gangbildanalyse und einer eingehenden orthopädischen Untersuchung einen Verdachtsdiagnose stellen und falls nötig weiterführende Untersuchungen wie Röntgen durchführen.
Bis zum Tierarztbesuch solltest du Nello schonen, in an der Leine führen und nicht Springen oder Bällchen spielen lassen, um eine mögliche Verletzung nicht zu verschlimmern.
Ich wünsche euch beiden alles Gute!