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Kathi
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zuletzt 12. Juni

Tumor an der Milchleiste

Hallo zusammen, mein Hund hat ein Tumor an der Milchleiste (Walnuss größe) Heute waren wir nochmal zur Röntgenaufnahme und die Ärztin hat noch 3 weiter aber kleinere gefunden. Am Donnerstag wäre dann die OP. Kennt sich jemand hier eventuell aus oder hat ähnliches mit seinem Hund erlebt? Mache mir so grosse Sorgen um Sie.. Liebe Grüße
 
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Nora
12. Juni 14:43
Hallo Kathi, Gesäugetumoren, sogenannte Mammatumoren, sind die häufigste Tumorart unkastrierter Hündinnen. Inwieweit Mammatumoren den weiteren Lebensverlauf der Hündin beeinflussen, hängt grundlegend von der Art und der Dignität des Tumors ab. Tumoren können in maligne und benigne Arten unterschieden werden. Bei den benignen (gutartigen) Tumoren erfolgt das Wachstum abgekapselt/begrenzt. Der Tumor dringt also nicht in das umgebende Gewebe ein, wodurch er gut zu entfernen ist. Außerdem metastasieren benigne Tumoren nicht, das heißt, es kommt zu keiner Streuung von Tumorzellen in andere Organe. Die Prognose ist nach Entfernung des Tumors meist sehr gut. Maligne (bösartige) Tumoren hingegen zeigen ein invasives Wachstum. Sie dringen in andere Gewebe ein und Metastasieren, wodurch es zur Besiedlung von Tumorzellen in anderen Organen (v.a. der Lunge) kommt. Maligne Tumoren sind sehr aggresiv. Ihre Prognose ist zumeist vorsichtig bis schlecht. Ob es sich bei den Mammatumoren deiner Hündin um maligne oder benigne Formen handelt, kann nur mithilfe einer patho-histologischen Untersuchung herausgefunden werden. Hierfür werden die entnommenen Tumoren zu einem Veterinärpathologen geschickt, der diese mikroskopisch untersucht. Anschließend schickt der Untersuchende einen genauen Bericht an deine Tierärztin. Diese setzt dich dann über den Befund und das weitere Vorgehen in Kenntnis. Sollte es sich bei den Tumoren um gutartige Tumoren handeln, wir nach der OP außer der normalen postoperativen Nachbehandlung (Schmerzmittel, ggf. Entzündungshemmer) keine weitere Therapie nötig sein. Sollte der Pathologe feststellen, dass es sich um bösartige Tumorzellen handelt, ist die Prognose bei vollständiger Entfernung der Tumoren und ausgebliebender Metastasierung zunächst günstig. Der weitere Verlauf hängt dann zumeist von der Entwicklung von Rezidiven, also neu auftretenden Tumoren, ab. Somit ist es in diesem Fall besonders wichtig, deine Hündin regelmäßig auf neue Knotenbildungen zu untersuchen. Ich wünsche dir und deiner Hündin alles Gute!