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Dina
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zuletzt 20. Jan.

Training noch möglich?

Wir haben vor einer halben Woche einen 13jährigen, fast 14jährigen Appenzeller Sennenhund adoptiert. Sein Herrchen ist wohl verstorben und so ist er im Tierschutz gelandet. Mein Mann und ich haben den Eindruck, dass er nicht mehr hören kann, da er auf sämtliche akustische Signale bisher keinerlei Reaktion gezeigt hat. Auch auf seinen Namen reagiert er nicht. Seine Augen sind auch schon leicht trüb. Auf Kommandos reagiert er auch nicht, wir wissen nicht, ob er überhaupt die Grundkommandos beherrscht. Macht ein Training so überhaupt Sinn? Und wenn ja, wie? Mir bekannte Trainingseinheiten bestehen aus visuellen und akustischen Signalen, diese können hier ja aber kaum Wirkung zeigen.
 
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Nora
20. Jan. 21:18
Hallo Dina, Ob ein Training noch Sinn macht hängt ganz davon ab, wieviel dein Hund noch sieht und hört. Dies kann ich ohne eingehende Untersuchung jedoch nicht einschätzen. Ich würde dir deshalb empfehlen, deinen Hund einem Tierarzt vorzustellen um herauszufinden, wie gut Augen und Ohren deines Hundes noch funktionieren. Hierbei kannst du deinen Tierarzt bitten, dir Propentophyllin-Tabletten (Karsivan) zu verschreiben. Das Medikament fördert die Durchblutung und hat somit bei vielen alten Hunden einen positiven Effekt auf Hör- und Sehvermögen. Doch auch wenn dein Hund nicht mehr gut hört oder sieht, solltest du dich nicht entmutigen lassen. Das Erlernen von Kommandos hält Hunde geistig fit und macht ihnen zudem meist viel Spaß. Hunde, die schlecht hören, hören nicht zwangsläufig garnichts mehr. Vibrationen der Stimme können zumeist noch gut wahrgenommen werden. Du kannst versuchen, Kommandos in besonders tiefer Stimmlage auszusprechen, um sie deinem Hund beizubringen, oder eine bestimmte Tonmelodie verwenden. Und neben dem Hör- und Sehsinn gibt es ja auch noch den Tastsinn. Du kannst versuchen deinen Hund auf bestimmte Berührungen zu trainieren, um so die eingeschränkten Sinne zu umgehen. Ich wünsche euch viel Erfolg 🐾