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Michelle
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zuletzt 12. Mai

Starke Unruhe älterer Hund

Guten Morgen.Ich habe eine 13,5 Jahre alte,kastrierte Goldendoodlehündin.Seit einigen Tagen ist sie sehr unruhig/schreckhaft und kommt weder Tag noch Nacht zur Ruhe.Leichte Anzeichen von Demenz hat sie.(schon mal ins Leere starren)Ich habe schon ein Geriatrisches Blutbild machen lassen und ein Ultraschall von Herz und Abdomen.Auch da alles ok.Sie hat einen Tumor an der Nebenniere, das ist bekannt seit über 2 Jahren.Low Dose Cushingtest war aber zum Glück negativ.Sie trinkt auch nicht vermehrt und hat auch sonst nicht die typischen Symptome eines Cushingsyndroms.Vor 2 Jahren hatte sie akut Anaplasmose und Borreliose und hat über ca.8 Wochen Doxy bekommen.Ihr ging es damals sehr schlecht,aber sie hat es geschafft.Danach keine Probleme mehr. Unser großes Problem ist jetzt diese Unruhe.Wir schlafen keine Nacht mehr,weil sie nur umherwandert und gelegentlich dabei hechelt.Zur Ruhe bekomme ich sie, wenn ich sie ins Bett hole und ganz fest halte.Dann schläft sie sogar ein.Sie bekommt seit 2 Tagen 1,5 Tabl. Alprazolam 0,5mg.Die letzte Nacht war dadurch einigermaßen erträglich.Karsivan hat nicht geholfen(vorher schon gegeben,wegen schreckhaftigkeit).Ich möchte eigentlich das Beruhigungsmittel nicht dauerhaft geben.Habt ihr vielleicht noch eine wirklich gute Idee,wie ich meinem Hund helfen kann?
 
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Nora
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12. Mai 16:05
Hallo Michelle, Die beim Menschen als Demenz bekannte Erkrankung wird beim Hund auch als kognitive Dysfunktion bezeichnet. Die pathologischen Prozesse, die dabei im Gehirn ablaufen, sind bei Hund und Mensch zwar nicht identisch, aber ähnlich. Knapp die Hälfte aller Hunde über 7 Jahren zeigen Anzeichen einer Kognitiven Dysfunktion. Diese können bei einigen Hunden stärker, bei anderen milder ausgeprägt sein. Die Ursache für die Entstehung einer Demenz sind Veränderungen im Gehirn. Neben einer verminderten Durchblutung kommt es zur Ablagerung bestimmter Substanzen und somit zum Untergang von Nervenzellen. Eine Kognitive Dysfunktion ist leider nicht heilbar. Es gibt aber einige Möglichkeiten, wie du die Symptome deines Hundes versuchen kannst zu lindern. Bei vielen Hunden bewirt das von dir bereits getestete Medikament Karsivan eine Besserung. Karsivan enthält den Wirkstoff Propentophyllin, der die Durchblutung im Körper verbessert und somit auch die Durchblutung des Gehirns fördert. Hierdurch bewirkt die Gabe von Propentophyllin in vielen Fällen nicht nur eine Verbesserung der Demenzerscheinungen, sondern hat auch eine positive Wirkung auf die Hör- und Sehkraft. Leider zeigt Propentophyllin nicht bei jedem Hund einen Effekt. Aber auch spezielle Futtermittel oder Futterzusatzstoffe können hilfreich sein. Hier wird insbesondere auf die Zugabe spezieller Antioxidantien sowie Co-Enzymen, wie dem Co-Enzym Q10 gesetzt. Die Firma Hills hat mit dem Produkt "b/d" ein Futter auf den Markt gebracht, dass genau auf diese Zusatzkombination setzt und einen wissenschaftlich belegten Erfolg verspricht. Aber auch Futterzusatzmittel, wie „Senilife“ von Ceva Animal Health oder „Aktivatit“ von Vetplus stellen als wirksame Kombinationspräparate eine gute Möglichkeit zur nutritiven Unterstützung dar. Als medikamentösen Behandlungsansatz wird das Psychopharmakon Selegilin verwendet. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Monoaminooxidase-Hemmer, welcher das Zentrale Nervensystem vor freien Radikalen und Neurotoxinen schützt. Eine Heilung ist zwar wie auch bei der Demenz des Menschen nicht möglich, jedoch kannst du mit den oben genannten Mitteln deinen Hund bei der Erkrankung unterstützen. Zur sanften Beruhigung kannst du außerdem CBD-Öl ausprobieren. Cannabidiol, kurz CBD, wird aus der Hanfpflanze hergestellt und wird sowohl bei Menschen als auch bei Haustieren für vielerlei Beschwerden genutzt. CBD gehört zur Gruppe der Cannabinoide, welche auch natürlich im Körper des Hundes vorkommen. CBD knüpft also an körpereigene Nerven-Rezeptoren und bewirkt dadurch einen angst- und schmerzlösenden Effekt. Im Gegensatz zu THC, welches auch aus der Hanfpflanze gewonnen wird und v.a. als Droge bekannt ist, hat CBD keinerlei psychoaktive Effekte. CBD kann somit bedenkenlos zur Linderung von Angstzuständen oder zur Beruhigung eingesetzt werden. Um die richtige Dosierung zu finden, solltest du dich langsam an die empfohlene Dosis herantasten. CBD-Öl ist in verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen erhältlich. Bei Hunden wird meist eine 5%ige Wirkstoffkonzentration empfohlen. Du erhälst verschiedene Produkte frei verkäuflich im Internet oder Fachhandel. Je nachdem, welches Produkt du wählst, solltest du dich vor der Fütterung genau mit der Dosierung und der Art der Gabe (zumeist wird das Öl unter die Zunge geträufelt) vertraut machen. Auch, wenn eine Überdosierung von CBD-Öl nur bei sehr großen Mengen möglich ist, würde ich dir empfehlen dich langsam der für deinen Hund passenden Dosierung anzunähern und die empfohlene Höchstdosis nicht zu überschreiten. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg 🐾
 
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Nora
12. Mai 16:05
Hallo Michelle, Die beim Menschen als Demenz bekannte Erkrankung wird beim Hund auch als kognitive Dysfunktion bezeichnet. Die pathologischen Prozesse, die dabei im Gehirn ablaufen, sind bei Hund und Mensch zwar nicht identisch, aber ähnlich. Knapp die Hälfte aller Hunde über 7 Jahren zeigen Anzeichen einer Kognitiven Dysfunktion. Diese können bei einigen Hunden stärker, bei anderen milder ausgeprägt sein. Die Ursache für die Entstehung einer Demenz sind Veränderungen im Gehirn. Neben einer verminderten Durchblutung kommt es zur Ablagerung bestimmter Substanzen und somit zum Untergang von Nervenzellen. Eine Kognitive Dysfunktion ist leider nicht heilbar. Es gibt aber einige Möglichkeiten, wie du die Symptome deines Hundes versuchen kannst zu lindern. Bei vielen Hunden bewirt das von dir bereits getestete Medikament Karsivan eine Besserung. Karsivan enthält den Wirkstoff Propentophyllin, der die Durchblutung im Körper verbessert und somit auch die Durchblutung des Gehirns fördert. Hierdurch bewirkt die Gabe von Propentophyllin in vielen Fällen nicht nur eine Verbesserung der Demenzerscheinungen, sondern hat auch eine positive Wirkung auf die Hör- und Sehkraft. Leider zeigt Propentophyllin nicht bei jedem Hund einen Effekt. Aber auch spezielle Futtermittel oder Futterzusatzstoffe können hilfreich sein. Hier wird insbesondere auf die Zugabe spezieller Antioxidantien sowie Co-Enzymen, wie dem Co-Enzym Q10 gesetzt. Die Firma Hills hat mit dem Produkt "b/d" ein Futter auf den Markt gebracht, dass genau auf diese Zusatzkombination setzt und einen wissenschaftlich belegten Erfolg verspricht. Aber auch Futterzusatzmittel, wie „Senilife“ von Ceva Animal Health oder „Aktivatit“ von Vetplus stellen als wirksame Kombinationspräparate eine gute Möglichkeit zur nutritiven Unterstützung dar. Als medikamentösen Behandlungsansatz wird das Psychopharmakon Selegilin verwendet. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Monoaminooxidase-Hemmer, welcher das Zentrale Nervensystem vor freien Radikalen und Neurotoxinen schützt. Eine Heilung ist zwar wie auch bei der Demenz des Menschen nicht möglich, jedoch kannst du mit den oben genannten Mitteln deinen Hund bei der Erkrankung unterstützen. Zur sanften Beruhigung kannst du außerdem CBD-Öl ausprobieren. Cannabidiol, kurz CBD, wird aus der Hanfpflanze hergestellt und wird sowohl bei Menschen als auch bei Haustieren für vielerlei Beschwerden genutzt. CBD gehört zur Gruppe der Cannabinoide, welche auch natürlich im Körper des Hundes vorkommen. CBD knüpft also an körpereigene Nerven-Rezeptoren und bewirkt dadurch einen angst- und schmerzlösenden Effekt. Im Gegensatz zu THC, welches auch aus der Hanfpflanze gewonnen wird und v.a. als Droge bekannt ist, hat CBD keinerlei psychoaktive Effekte. CBD kann somit bedenkenlos zur Linderung von Angstzuständen oder zur Beruhigung eingesetzt werden. Um die richtige Dosierung zu finden, solltest du dich langsam an die empfohlene Dosis herantasten. CBD-Öl ist in verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen erhältlich. Bei Hunden wird meist eine 5%ige Wirkstoffkonzentration empfohlen. Du erhälst verschiedene Produkte frei verkäuflich im Internet oder Fachhandel. Je nachdem, welches Produkt du wählst, solltest du dich vor der Fütterung genau mit der Dosierung und der Art der Gabe (zumeist wird das Öl unter die Zunge geträufelt) vertraut machen. Auch, wenn eine Überdosierung von CBD-Öl nur bei sehr großen Mengen möglich ist, würde ich dir empfehlen dich langsam der für deinen Hund passenden Dosierung anzunähern und die empfohlene Höchstdosis nicht zu überschreiten. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg 🐾
 
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Michelle
12. Mai 19:07
Hallo Michelle, Die beim Menschen als Demenz bekannte Erkrankung wird beim Hund auch als kognitive Dysfunktion bezeichnet. Die pathologischen Prozesse, die dabei im Gehirn ablaufen, sind bei Hund und Mensch zwar nicht identisch, aber ähnlich. Knapp die Hälfte aller Hunde über 7 Jahren zeigen Anzeichen einer Kognitiven Dysfunktion. Diese können bei einigen Hunden stärker, bei anderen milder ausgeprägt sein. Die Ursache für die Entstehung einer Demenz sind Veränderungen im Gehirn. Neben einer verminderten Durchblutung kommt es zur Ablagerung bestimmter Substanzen und somit zum Untergang von Nervenzellen. Eine Kognitive Dysfunktion ist leider nicht heilbar. Es gibt aber einige Möglichkeiten, wie du die Symptome deines Hundes versuchen kannst zu lindern. Bei vielen Hunden bewirt das von dir bereits getestete Medikament Karsivan eine Besserung. Karsivan enthält den Wirkstoff Propentophyllin, der die Durchblutung im Körper verbessert und somit auch die Durchblutung des Gehirns fördert. Hierdurch bewirkt die Gabe von Propentophyllin in vielen Fällen nicht nur eine Verbesserung der Demenzerscheinungen, sondern hat auch eine positive Wirkung auf die Hör- und Sehkraft. Leider zeigt Propentophyllin nicht bei jedem Hund einen Effekt. Aber auch spezielle Futtermittel oder Futterzusatzstoffe können hilfreich sein. Hier wird insbesondere auf die Zugabe spezieller Antioxidantien sowie Co-Enzymen, wie dem Co-Enzym Q10 gesetzt. Die Firma Hills hat mit dem Produkt "b/d" ein Futter auf den Markt gebracht, dass genau auf diese Zusatzkombination setzt und einen wissenschaftlich belegten Erfolg verspricht. Aber auch Futterzusatzmittel, wie „Senilife“ von Ceva Animal Health oder „Aktivatit“ von Vetplus stellen als wirksame Kombinationspräparate eine gute Möglichkeit zur nutritiven Unterstützung dar. Als medikamentösen Behandlungsansatz wird das Psychopharmakon Selegilin verwendet. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Monoaminooxidase-Hemmer, welcher das Zentrale Nervensystem vor freien Radikalen und Neurotoxinen schützt. Eine Heilung ist zwar wie auch bei der Demenz des Menschen nicht möglich, jedoch kannst du mit den oben genannten Mitteln deinen Hund bei der Erkrankung unterstützen. Zur sanften Beruhigung kannst du außerdem CBD-Öl ausprobieren. Cannabidiol, kurz CBD, wird aus der Hanfpflanze hergestellt und wird sowohl bei Menschen als auch bei Haustieren für vielerlei Beschwerden genutzt. CBD gehört zur Gruppe der Cannabinoide, welche auch natürlich im Körper des Hundes vorkommen. CBD knüpft also an körpereigene Nerven-Rezeptoren und bewirkt dadurch einen angst- und schmerzlösenden Effekt. Im Gegensatz zu THC, welches auch aus der Hanfpflanze gewonnen wird und v.a. als Droge bekannt ist, hat CBD keinerlei psychoaktive Effekte. CBD kann somit bedenkenlos zur Linderung von Angstzuständen oder zur Beruhigung eingesetzt werden. Um die richtige Dosierung zu finden, solltest du dich langsam an die empfohlene Dosis herantasten. CBD-Öl ist in verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen erhältlich. Bei Hunden wird meist eine 5%ige Wirkstoffkonzentration empfohlen. Du erhälst verschiedene Produkte frei verkäuflich im Internet oder Fachhandel. Je nachdem, welches Produkt du wählst, solltest du dich vor der Fütterung genau mit der Dosierung und der Art der Gabe (zumeist wird das Öl unter die Zunge geträufelt) vertraut machen. Auch, wenn eine Überdosierung von CBD-Öl nur bei sehr großen Mengen möglich ist, würde ich dir empfehlen dich langsam der für deinen Hund passenden Dosierung anzunähern und die empfohlene Höchstdosis nicht zu überschreiten. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg 🐾
Vielen lieben Dank für eure ausführliche Antwort. Das Senilife wurde mir in der Tierklinik auch empfohlen,werde ich jetzt auch bestellen.Über das Futter habe ich auch schon recherchiert.Das hört sich wirklich gut an.CBD Öl ist auch schon bestellt.Ich bin euch wirklich sehr dankbar.Schön,dass es euch hier gibt.Ich lese immer sehr gerne eure sehr guten fachlichen,ausführlichen Ratschläge.Viele Grüße Michelle