Hallo Gerti,
Zunächst einmal zu dem Schmatzen:
Schmatzen ist bei Hunden ein Anzeichen für Übelkeit, Unwohlsein oder Schmerzen. Morgendliches Schmatzen deutet häufig auf eine Magenübersäuerung hin, ähnlich wie Sodbrennen beim Menschen. Vor allem nach langen Nüchternzeiten kann es zu einer Magenübersäuerung kommen. Oft zeigen die betroffenen Hunde dann auch Erbechen von Galle und Bauchschmerzen. Auch das Schlecken, das dein Hund zeigt, passt zu dieser Problematik.
Um einer Magenübersäuerung vorzubeugen ist es hilfreich, deinem Hund kurz vor dem Schlafen gehen nochmals eine kleine Portion Futter anzubieten. Hierdurch ist der Magen in der Nacht nicht ganz leer, wodurch sich die Magensäure nicht übermäßig stark ansammeln kann. Außerdem zeigt Ulmenrinde häufig einen positiven Effekt bei Hunden mit Magenproblemen. Diese bildet im Magen zusammen mit dem dort befindlichen Wasser einen Schleim, der die Schleimhaut vor der Säure schützt. Achte beim Zusatz solcher Futtermittel darauf, dass du Produkte verwendest, die für Hunde zugelassen sind und halte dich an die Fütterungsempfehlung.
Sollten die oben genannten Maßnahmen nicht ausreichen, muss die Magenübersäuerung medikamentös behandelt werden. Hierfür erhältst du bei deinem Tierarzt sogenannte Magensäureblocker wie Omeprazol oder Sucrabest, die die Produktion der Magensäure drosseln und somit die Symptome lindern.
Nun zu der Allergie:
Warum gehst du davon aus, dass dein Hund eine Allergie hat? Hat er die typischen Anzeichen, wie Juckreiz, Ohrenentzündungen, Belecken der Pfoten oder Magen-Darm-Probleme gezeigt?
Eine Futtermittelallergie kann (im Gegensatz zu einer Umweltallergie) nicht durch einen Blut- oder Hauttest diagnostiziert werden. Die Werte, die du erhalten hast, sind also im Bezug auf das Futter nicht aussagekräftig. Eine Futtermittelallergie kann nur mithilfe einer sogenannten Ausschlussdiät erkannt werden. Hierfür erhält der Hund über mindestens 10 Wochen ein spezielles Futter. Bessern sich die Allergiesymptome während dieser Zeit, kann von einer Futtermittelallergie ausgegangen werden. Mithilfe anschließender Provokationsproben kann das auslösende Allergen (also der Futterstoff, den dein Hund nicht verträgt) genauer eingegränzt werden.
Für eine Ausschlussdiät erhält der Hund eine Proteinquelle (also Fleischquelle), die er noch nie zuvor gefressen hat. Hierfür wird häufig Pferdefleisch oder Kängurufleisch genutzt. Diese wird mit einer Kohlenhydratquelle wie Kartoffel oder Quinoa ergänzt. Alternativ kann ein tiermedizinisches, hypoallergenes Futter (beispielsweise von Hills oder Royal Canin) genutzt werden. Während der Ausschlussdiät darf der Hund nur dieses Futter und keinerlei Zusätze oder Leckerchen erhalten. Dies muss konsequent eingehalten werden, um ein aussagekräfitges Ergebnis zu erhalten.
Wenn du sicher sein möchtest, ob dein Hund unter einer Futtermittelallergie leidet, würde ich dir empfehlen, dich an einen erfahrenen Tierarzt zu wenden, der sich mit Allergie-Diagnostik auskennt. Dieser kann dir bei der Durchführung und der Zusammenstellung der Ausschlussdiät behilflich sein und so herausfinden, ob dein Hund wirklich unter einer Futtermittelallergie leidet. Ist dies der Fall, könnte auch das von dir beschriebene Schmatzen und Schlecken durch eine entsprechende Diät besser werden.
Ich wünsche ich beiden viel Erfolg und alles Gute 🐾