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Verfasser
Anna
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 4
zuletzt 1. Jan.

Schmerzen bei Perikaterguss?

Hallo🙋‍♀️. Unsere Hündin Lotte (12 Jahre alt, kastriert) hat am Wochenende eine schlimme Arztprozedur hinter sich. Sie wurde immer schlapper, wollte nichts mehr fressen und Freitag nicht mehr raus. Auf dem Weg zum Tierarzt ging es innerhalb von Minuten immer schlechter. Sie konnte nicht mehr alleine aufstehen. Die Ärzte konnten kaum ihren Herzschlag hören und kaum einen Puls fühlen. Es hieß sie muss eine Infusion bekommen und stationär aufgenommen werden. Die nächste Klinik ist leider fast 1 Stunde entfernt und es gab erst 2 1/2 Stunden später einen Termin. Deshalb hat sie für untererwegs schonmal eine Infusion bekommen und man hat Flüssigkeit im Herzbeutel (so hab ich es verstanden)entdeckt . Diese wurde auch vor der Fahrt entfernt (300 ml, sah aus wie Blut) und es ging ihr deutlich besser, aber laufen konnte sie noch nicht. Sie musste eine Nacht in der Klinik bleiben. Dort hat man so wie ich es verstanden habe Tumore in der Milz und am Herz entdeckt, die man nicht behandeln kann. Weder Chemotherapie noch Bestrahlung, noch Operation. Meine Frage ist jetzt bedeutet Tumor automatisch bösartig und hat ein Tier mit Perikarterguss Schmerzen? Uns wurde auch gesagt, dass es jederzeit wieder bluten kann. Ist ein Herzstillstand schmerzhaft für ein Tier? Leider ist soviel los in der Klinik, dass ich gerade niemanden sprechen kann, lässt mir aber keine Ruhe. Jetzt geht es ihr gut. Sie schläft viel und kann ihren Urin zwischendurch (gestern nicht halten, beim Schlafen), sie kann wieder laufen und will wieder raus. Ihr fressen rührt sie nicht an, unseres und Leckerlis (nur getrocknetes Fleisch) frisst sie. Liebe Grüße
 
Beitrag-Verfasser
Anna
Beliebteste Antwort
31. Dez. 23:50
Hallo Anna, Der Herzbeutel ist ein sackartiges Gebilde aus straffem Bindegewebe, welches das gesamte Herz umgibt. Zwischen Herzbeutel und Herz befindet sich ein schmaler Flüssigkeitsgefüllter Spalt, welcher für eine reibungslose Kontraktion sorgt. Bei einem Herzbeutelerguss sammelt sich vermehrt Flüssigkeit (meist Blut) in diesem Spalt an. Durch die Straffheit des Beutels kann sich die Flüssigkeit nicht nach außen dehnen, sondern drückt auf das Herz, sodass nur noch geringe bis garkeine Kontraktion mehr erfolgen kann. Diese ist ausschlaggebend für die Durchblutung und somit die Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Durch die mangelhafte Versorgung z.B. der Muskulatur kann es zu Schwächeanfällen bei erhaltenem Bewusstsein kommen. Wird das Gehirn mit zu wenig Sauerstoff und Zucker versorgt, kann es zu kurzfristigem und plötzlich auftretendem Verlust des Bewusstseins kommen. Die Ursache für einen Perikarderguss liegt in eurem Fall in Tumoren, die bereits in die Milz und das Herz gestreut haben. In diesem Stadium kann man leider Therapeutisch nichts mehr machen. Ihr könnt eurem Schatz die letzte Zeit, die sie noch bei euch hat so angenehm, wie möglich machen. Gebt ihr zu fressen, was sie möchte. Ein Perikarderguss ist nicht direkt schmerzhaft, allerdings ist es qualvoll. Es liegt bei euch den „richtigen Moment“ abzupassen. Ihr kennt eure Hündin am besten und wisst am ehesten, wenn sie leidet. Man kann versuchen mit regelmäßigen Ultraschall-Kontrollen des Herzens und Abziehen der Flüssigkeit (die sich zwischen Herzbeutel und Herz ansammelt) ihr Leiden zu verringern. Ihr solltet aber eher nicht solange warten, bis sie von alleine einschläft. Ich wünsche euch viel Kraft ♥️🐶
Hallo, Leider ist sie eine Woche nach Erhalt der Diagnose zuhause verstorben😔😔😔🌈🐶. Es war das schlimmste Erlebnis und das schlimmste Gefühl in meinem Leben und bis heute ist dieses Gefühl noch immer da. Es fing ganz plötzlich an, dass es ihr schlecht ging. Der Tierarzt (am Telefon, spät nachts und am Wochenende) sagte uns, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit nur noch die Option einschläfern ist. Er hat uns gesagt, dass sie keine Schmerzen hat, bei einer erneuten Blutung. Sie hatte immer furchtbare Angst vorm Tierarzt, deswegen haben wir uns entschieden sie lieber in Ruhe zuhause zu lassen. Sie lag auf ihrem Platz, in ihrem Zuhause, bei uns, in ihrem vertrauten Umfeld. Ständige Arztbesuche und Eingriffe hätten ihr Leben wahrscheinlich nicht schöner gemacht. Trotzdem macht man sich Vorwürfe und fragt sich, ob das alles falsch war und sie noch bei uns sein könnte😔😔😔😔. Es geht einem soviel durch den Kopf... Sie war mein Seelenhund, meine beste Freundin.... 😔😔😔. Ich will sie einfach nur bei mir haben und hoffe die ganze Zeit, dass ich aufwache und sie liegt bei mir. Ein Teil von mir ist mit ihr gegangen. Es fühlt sich an als hätte einem jemand das Herz rausgerissen. Ich bin nicht mehr die selbe, es ist etwas in einem kaputt gegangen. Seitdem fühle ich mich einsam, obwohl ich sehr viele Menschen um mich habe die mich verstehen und für mich da sind. Heute denke ich besonders viel an sie, weil Sylvester für sie immer ganz furchtbar war. Diese Angst muss sie heute nicht mehr ertragen. Tut mir Leid für den langen Text.
 
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Steffi
14. Aug. 13:09
Hallo Anna, Der Herzbeutel ist ein sackartiges Gebilde aus straffem Bindegewebe, welches das gesamte Herz umgibt. Zwischen Herzbeutel und Herz befindet sich ein schmaler Flüssigkeitsgefüllter Spalt, welcher für eine reibungslose Kontraktion sorgt. Bei einem Herzbeutelerguss sammelt sich vermehrt Flüssigkeit (meist Blut) in diesem Spalt an. Durch die Straffheit des Beutels kann sich die Flüssigkeit nicht nach außen dehnen, sondern drückt auf das Herz, sodass nur noch geringe bis garkeine Kontraktion mehr erfolgen kann. Diese ist ausschlaggebend für die Durchblutung und somit die Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Durch die mangelhafte Versorgung z.B. der Muskulatur kann es zu Schwächeanfällen bei erhaltenem Bewusstsein kommen. Wird das Gehirn mit zu wenig Sauerstoff und Zucker versorgt, kann es zu kurzfristigem und plötzlich auftretendem Verlust des Bewusstseins kommen. Die Ursache für einen Perikarderguss liegt in eurem Fall in Tumoren, die bereits in die Milz und das Herz gestreut haben. In diesem Stadium kann man leider Therapeutisch nichts mehr machen. Ihr könnt eurem Schatz die letzte Zeit, die sie noch bei euch hat so angenehm, wie möglich machen. Gebt ihr zu fressen, was sie möchte. Ein Perikarderguss ist nicht direkt schmerzhaft, allerdings ist es qualvoll. Es liegt bei euch den „richtigen Moment“ abzupassen. Ihr kennt eure Hündin am besten und wisst am ehesten, wenn sie leidet. Man kann versuchen mit regelmäßigen Ultraschall-Kontrollen des Herzens und Abziehen der Flüssigkeit (die sich zwischen Herzbeutel und Herz ansammelt) ihr Leiden zu verringern. Ihr solltet aber eher nicht solange warten, bis sie von alleine einschläft. Ich wünsche euch viel Kraft ♥️🐶
 
Beitrag-Verfasser
Anna
31. Dez. 23:50
Hallo Anna, Der Herzbeutel ist ein sackartiges Gebilde aus straffem Bindegewebe, welches das gesamte Herz umgibt. Zwischen Herzbeutel und Herz befindet sich ein schmaler Flüssigkeitsgefüllter Spalt, welcher für eine reibungslose Kontraktion sorgt. Bei einem Herzbeutelerguss sammelt sich vermehrt Flüssigkeit (meist Blut) in diesem Spalt an. Durch die Straffheit des Beutels kann sich die Flüssigkeit nicht nach außen dehnen, sondern drückt auf das Herz, sodass nur noch geringe bis garkeine Kontraktion mehr erfolgen kann. Diese ist ausschlaggebend für die Durchblutung und somit die Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Durch die mangelhafte Versorgung z.B. der Muskulatur kann es zu Schwächeanfällen bei erhaltenem Bewusstsein kommen. Wird das Gehirn mit zu wenig Sauerstoff und Zucker versorgt, kann es zu kurzfristigem und plötzlich auftretendem Verlust des Bewusstseins kommen. Die Ursache für einen Perikarderguss liegt in eurem Fall in Tumoren, die bereits in die Milz und das Herz gestreut haben. In diesem Stadium kann man leider Therapeutisch nichts mehr machen. Ihr könnt eurem Schatz die letzte Zeit, die sie noch bei euch hat so angenehm, wie möglich machen. Gebt ihr zu fressen, was sie möchte. Ein Perikarderguss ist nicht direkt schmerzhaft, allerdings ist es qualvoll. Es liegt bei euch den „richtigen Moment“ abzupassen. Ihr kennt eure Hündin am besten und wisst am ehesten, wenn sie leidet. Man kann versuchen mit regelmäßigen Ultraschall-Kontrollen des Herzens und Abziehen der Flüssigkeit (die sich zwischen Herzbeutel und Herz ansammelt) ihr Leiden zu verringern. Ihr solltet aber eher nicht solange warten, bis sie von alleine einschläft. Ich wünsche euch viel Kraft ♥️🐶
Hallo, Leider ist sie eine Woche nach Erhalt der Diagnose zuhause verstorben😔😔😔🌈🐶. Es war das schlimmste Erlebnis und das schlimmste Gefühl in meinem Leben und bis heute ist dieses Gefühl noch immer da. Es fing ganz plötzlich an, dass es ihr schlecht ging. Der Tierarzt (am Telefon, spät nachts und am Wochenende) sagte uns, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit nur noch die Option einschläfern ist. Er hat uns gesagt, dass sie keine Schmerzen hat, bei einer erneuten Blutung. Sie hatte immer furchtbare Angst vorm Tierarzt, deswegen haben wir uns entschieden sie lieber in Ruhe zuhause zu lassen. Sie lag auf ihrem Platz, in ihrem Zuhause, bei uns, in ihrem vertrauten Umfeld. Ständige Arztbesuche und Eingriffe hätten ihr Leben wahrscheinlich nicht schöner gemacht. Trotzdem macht man sich Vorwürfe und fragt sich, ob das alles falsch war und sie noch bei uns sein könnte😔😔😔😔. Es geht einem soviel durch den Kopf... Sie war mein Seelenhund, meine beste Freundin.... 😔😔😔. Ich will sie einfach nur bei mir haben und hoffe die ganze Zeit, dass ich aufwache und sie liegt bei mir. Ein Teil von mir ist mit ihr gegangen. Es fühlt sich an als hätte einem jemand das Herz rausgerissen. Ich bin nicht mehr die selbe, es ist etwas in einem kaputt gegangen. Seitdem fühle ich mich einsam, obwohl ich sehr viele Menschen um mich habe die mich verstehen und für mich da sind. Heute denke ich besonders viel an sie, weil Sylvester für sie immer ganz furchtbar war. Diese Angst muss sie heute nicht mehr ertragen. Tut mir Leid für den langen Text.
 
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Steffi
1. Jan. 19:04
Hallo Anna, Der lange Text muss Dir keinesfalls Leid tun. Jeder in dieser App wird es Dir nachempfinden können, ob durch eigene Schicksale oder nicht... Wenn sie so sehr unter den ständigen Tierarztbesuchen gelitten hat, habt ihr vermutlich richtig für die gehandelt! Zu Zeiten von Corona ist es wenigen Besitzern erlaubt mit in die Behandlung zu gehen. So konnte sie wenigstens bei dir in gewohnter, ruhiger, liebevollen Umgebung und deiner Nähe sein! Ich hoffe, dass es irgendwann etwas leichter für dich wird und wünsche dir weiterhin viel Kraft. Vier Pfoten bewirken Wunder! Vielleicht brauchst du wieder einen felligen Begleiter in deinem Leben, welcher keinesfalls einen als Ersatz dienen soll oder je könnte... aber es gibt neue Energie und Lebensmut! 🍀💫💐
 
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Anna
1. Jan. 20:12
Hallo, Danke für die netten Worte. Ich hoffe, dass die Entscheidung richtig war. Da mein Freund und ich unterschiedlich trauern und er es ohne Hund einfach nicht ausgehalten hat, hat er ganz schnell einen neuen Hund in unser Leben geholt. Ich konnte es nicht und es fällt mir auch jetzt noch sehr schwer.... Die ersten zwei Monate habe ich dann alleine gelebt, der kleine hat mich aber jeden Tag gesehen. Mittlerweile sind beide wieder bei mir zuhause. Wie gesagt, es fällt mir immer noch sehr schwer, aber ich versuche mein bestes. Für mich fühlt es sich wie ersetzen an und damit kann ich nur schwer umgehen. Der kleine kann aber ja nichts dafür.