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Marie
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zuletzt 25. Juli

Scheinträchtigkeit

Unsere einjährige Ridgeback Hündin war vor etwa 3,5 Monaten das erste Mal läufig. Die Läufigkeit ging schon fast 2-3 Wochen. Danach wurde sie relativ schnell scheinschwanger. Am Anfang waren es nur etwas angeschwollene Zitzen. Dazu kam dann ein schlechtes Essverhalten & Antriebslosigkeit (bzgl. Spaziergänge und Spielen). Der Tierarzt hat ihr Pulsatil Spritzen verabreicht, diese haben geholfen. Aber nach kurzer Zeit waren alle Symptome wieder da. Jetzt hat sie wieder zwei Spritzen bekommen, aber seit gestern ist die hinterste Spritze so angeschwollen, dick, hart, rot, warm… ich vermute eine Entzündung, Milchstau oder Ähnliches. Er hat uns natürlich schon empfohlen, dass eine Kastration für sie das Beste ist & das sehen wir auch ein. Eigentlich wollten wir gerne warten, bis die Rasse vollständig ausgewachsen ist, was ja mit 1,5 Jahren meist der Fall ist… Als Zweitmeinung frage ich Sie, vielleicht haben Sie einen Tipp für uns. Jetzt die kastration durchführen, damit Sie keine Symptome mehr hat? Oder warten, bis Sie ausgewachsen ist? Und Kastration nur Eierstöcke oder Eierstöcke mit Gebärmutter? Habe im Internet viel dazu gelesen, bzgl. Inkontinenz Gefahr.. Vielen lieben Dank! Und liebe Grüße!
 
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Steffi
25. Juli 17:46
Hallo Marie, Neben der medikamentösen Therapie solltest du sie bei ihrer Scheinträchtigkeit unterstützen, indem du alle Spielsachen und „Ersatzwelpen“ (Kuscheltiere) entfernst. Zur Harmonisierung der Psyche kannst du deine Hündin ablenken und beschäftigen, mit ihr häufiger Spazieren gehen. Intensive Zuwendung sollte eher vermieden werden, es sei denn, es unterstützt die Ablenkung vom „Selbstsaugen“. Hier muss gegebenenfalls ein Halskragen aufgesetzt werden. Bei geschwollenem Gesäuge können zusätzlich lokale Kühlungen oder Entzündungshemmende Medikamente hilfreich sein. Bei Häufung oder besonderer Schwere derartiger Symptome nach der Läufigkeit, sollte eine Kastration tatsächlich in Erwägung gezogen werden. Es ist ratsam zwischen der ersten und zweiten Läufigkeit zu kastrieren, da um den Zeitpunkt der Läufigkeit eine höhere Blutungsneigung besteht. Ab der 10. Woche nach der Läufigkeit kann eine chirurgische Entfernung der Eierstöcke und Gebärmutter geplant werden. Alternativ kann auch die zweite Läufigkeit abgewartet werden.