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Melly
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Anzahl der Antworten 3
zuletzt 12. Jan.

Sammy kotzt Nachts

Unser Sammy ist 15 Monate alt. Seit 2 Wochen kotzt er jede Nacht 1 mal. Er bekommt 3 mal täglich Futter. Er bekommt Lachs mit Gemüse da es das einzige ist wo er kein breiigen Stuhlgang hat. Er bekommt 100 gr gegen 20.00 Uhr nochmal weil es hieß das es nüchtern kotzen ist. Er kotzt keine Galle oder Schaum sondern immer Nahrungsbrei. Was kann das sein?
 
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Nora
9. Jan. 18:14
Hallo Melly, Ich habe noch einige Fragen, um das Problem besser einschätzen zu können: 1. Ist Sammy kastriert? 2. Welche Rasse ist Sammy? 3. Fütterst du Sammy ausschließlich Lachs und Gemüse als selbgekochtes Futter? Falls ja, wurde die Futterzusammenstellung von deinem Tierarzt oder einer Ernährungsberatung überprüft, ob alle Nährstoffe, die Sammy täglich benötigt, in ausreichender Menge enthalten sind? 4. Erbricht sich Sammy direkt nach dem Fressen, oder erst einige Zeit danach? 5. Tritt das Erbrechen nur nachts auf? 6. Hat Sammy in letzter Zeit Gewicht verloren? 7. Zeigt Sammy ansonsten irgendwelche Auffälligkeiten, wie Durchfall/schlechte Kotkonsistenz, Veränderungen der Haut oder des Fells, Juckreiz, Belecken der Pfoten, wiederkehrende Ohrenentzündungen, Unruhe der Ähnliches?
 
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Melly
9. Jan. 18:42
Sammy ist ein Dobermann und nicht kastriert. Er bekommt Lachs mit Gemüse als Nassfutter von der Firma Loisachtaler. Er bekommt seine letzte Mahlzeit gegen 18.00 Uhr und erbricht immer zwisch 1.00 Uhr und 4.00 Uhr Nachts. Am Tag überhaupt nicht. Gewicht ist ok. Kot ist perfekt
 
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Nora
12. Jan. 17:14
Hallo Melly, Auch, wenn Sammy nicht das typische "Galle-Erbrechen" zeigt, vermute ich aufgrund der ansonsten vollkommenen Unauffälligkeit, dass das Erbrechen durch die lange nächtliche Nüchternzeit entsteht. Ich würde dir deshalb zunächst empfehlen, die letzte Mahlzeit noch später anzusetzten. Gib Sammy kurz bevor du abends schlafen gehst nocheinmal eine kleine Portion Futter. Hier reicht wirklich eine kleine Hand voll aus. Nüchternerbrechen resultiert aus einer zu starken Säuresekretion des Magens. Der Magen produziert Salzsäure, welche für die Verdauung der Nahrungsbestandteile und das Abtöten von mit der Nahrung aufgenommenen Mikroorganismen eine wichtige Bedeutung hat. Gelangt über längere Zeit kein Futter in den Magen, welches die Salzsäure zersetzten kann, beginnt die Säure jedoch die Magenschleimhaut anzugreifen. Dies führt zu einer Reizung des Magens und bedingt schließlich das Erbrechen. Durch eine Fütterung spät abends wird der Magen und die Salzsäure über Nacht "beschäftigt", sodass eine Reizung des Magens aufgrund überschüssiger Säure verhindert wird. Zusätzlich kannst du deinem Vierbeiner Ulmenrinde zufüttern. Ulmenrinde bildet mit der im Magen befindlichen Flüssigkeit eine Schleimschicht, die sich schützend über die Magenschleimhaut legt. Da die Zufütterung von Ulmenrinde jedoch die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung beeinträchtigen kann, solltest du dich bei der Zufütterung genau an die Fütterungsempfehlungen halten. Zumeist wird die Ulmenrinde ca. 30 min vor der Fütterung verabreicht. Ein anderer Ansatz wäre das Futter nochmals umzustellen. Auch, wenn es ungewöhnlich ist, dass Sammy tagsüber keinerlei Probleme zeigt, kann das Erbrechen durch eine Unverträglichkeit des Futters kommen. Dass Sammy das Erbrechen nur nachts zeigt könnte durch den nächtlichen Ruhezustand des Körpers erklärt werden. Während Sammys Körper den Tag über vor allem mit Sammys Muskelaktivität beschäftigt ist, konzentriert sich der Körper nachts auf die Verdauung. Somit ist es durchaus möglich, dass sich ein Erbrechen aufgrund einer Unverträglichkeit nur nachts zeigt. Eine Umstellung auf ein Magen-Darm schonendes Futter oder ein Sensitiv-Futter könnte hier Besserung verschaffen. Sollte das Erbrechen trotz der späten Fütterung bzw. Futterumstellung und der Ulmenrinde nicht besser werden, würde ich dir empfehlen dies tierärztlich überprüfen zu lassen. Hinter wiederkehrendem Erbrechen kann auch eine Funktionsstörung des Magen-Darm-Trakts oder eine andere krankhafte Ursache stecken. Der Tierarzt/die Tierärztin kann mithilfe einer eingehenden Untersuchung und ggf. weiterführender diagnostischer Maßnahmen, wie einem Blutbild und einer Ultraschalluntersuchung der Ursache des Erbrechens auf den Grund gehen. Alles Gute euch beiden 🐾