Hallo Claudia,
Eine Vergößerung der Prostata kommt bei einer Vielzahl unkastrierter Rüden vor. Bei solchen Prostatahyperplasie handelt es sich zumeist um gutartige Veränderungen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie für den Hund kein Problem darstellen. Eine vergößerte Prostata kann auf den Enddarm drücken und so, wie bei deinem Hund, Schmerzen verursachen. Auch können zusätzliche Probleme wie Kotabsatzstörungen hinzukommen.
Zudem kann eine Prostatahyperplasie Wegbereiter für Folgeerkrankungen wie z.B. einer Prostataentzündung, einer Protatazyste oder einer Perinealhernie sein.
Es ist somit sehr wichtig, die Vergrößerung der Prostata gezielt zu therapieren. Mittel der Wahl ist hierbei die Kastration. Die Hoden produzieren Sexualhormone (Testosteron), dessen Imbalance einen großen Teil zur Entstehung der Prostatavergrößerung beitragen. Die chirurgische Entfernung der Hoden ist somit die einzige Methode, die zu einem dauerhaften Erfolg führt.
Neben der chirurgischen Kastration besteht die Möglichkeit einer chemischen Kastration. Hierbei wird dem Hund ein "Kastrations-Chip" unter die Haut gespritz. Das Implantat setzt kontinuierlich den Wirkstoff Deslorelin frei, welcher die Sexualhormone unterdrückt. Die Wirkung des Chips hält durchschnittlich 6-12 Monate an.
Es gibt zudem einige Medikamente, wie z.B. Ypozane, die bei regelmäßiger Anwendung die Prostata schrumpfen lassen. Ob diese Medikamente jedoch angebracht sind, muss der Tierarzt im Einzelfall entscheiden.
Die Therapie muss bei bestehenden Problemen lebenslang fortgeführt werden.