Home / Forum / Medizinische Sprechstunde / Rezidivierende ohrmuschelentzündung

Verfasser-Bild
Dirk
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 2
zuletzt 29. Dez.

Rezidivierende ohrmuschelentzündung

Mein Hund kommt aus dem Tierschutz, die erste ohrmuschelentzündung hatte er direkt nach ein paar Tagen bei uns, die zweite vier Wochen später, jetzt wieder im Winter. Futter geändert, Getreidefrei usw., vom Tierarzt zweimal Tropfen für Ohrmuschel bekommen, nach ein paar Tagen immer gut. Dachte, hat was mit wiesengräsern zu tun, aber jetzt im Schnee auch. Ohrmuschel ist rot geschwollen, es juckt und schmerzt ihn. Sind im Urlaub unterwegs, habe nur beoanthen Salbe mit, was kann ich tun?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
Beliebteste Antwort
29. Dez. 13:41
Hallo Dirk, Welches Futter füttert ihr? Sind beide Ohren betroffen? Habt ihr schon mal Medikamente wie Kortison oder Apoquel bekommen? Ihr müsst ihn unbedingt vom Kratzen abhalten! Gegebenenfalls benötigt er einen Halskragen. Bei derartig starkem Juckreiz wäre es am besten einen Tierarzt in der Nähe aufzusuchen. Eine fettende Salbe wie Bepanthen sollte eher nicht aufgetragen werden. Es sei denn, er hat durch das Kratzen bereits Wunde Stellen an der Ohrmuschel. Besser wäre alternativ Übergangsweise bis zur tierärztlichen Untersuchung eine kühlende Salbe wie Hydrogel. Es sollte auf lange Sicht über einen Allergietest und oder eine entsprechende Desensibilisierung nachgedacht werden. Vorher kann mit einer Ausschlussdiät (hypoallergenes Spezialfuttermittel) und symptomatischer Behandlung (Juckreizlindernde und Abschwellende Medikamente) Abhilfe geschaffen werden. Bei der sogenannten Ausschlussdiät wird ein Protein gefüttert, mit dem der Hund zuvor noch keinen Kontakt hatte. In den meisten Futtermitteln sind Rind, Geflügel und Schwein verarbeitet. Eine geeignete Proteinquelle wäre beispielsweise Pferd, Känguru oder Strauß. Oder ein Futtermittel mit hochaufgeschlossenem Protein, wie beispielsweise Hypoallergenic von Royal Canin. Die Hyposensibilisierung (Antigenspezifische Immuntherapie) beruht auf dem Prinzip die Allergene, auf die dein Hund reagiert, über einen längeren Zeitraum in steigender Dosis zu verabreichen. Die Allergengabe erfolgt als Spritze vom Tierarzt am Anfang 1x wöchentlich, später 1x monatlich. Der Juckreiz, sowie die Hautveränderungen sollten daraufhin innerhalb von ca. 1-3 Monaten zurückgehen. Es besteht eine bis zu 70%ige Chance, dass dein Hund auf die Therapie anspricht und keine Symptome mehr zeigt. Durch die Verwendung von sogenannten definierten rekombinanten hochreinen Allergenen (spezifisch angepasste) ist eine Verbesserung der Prognose gegeben. Diese Allergene müssen von deinem Tierarzt bestellt, um für deinen Hund angepasst zu werden.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
29. Dez. 13:41
Hallo Dirk, Welches Futter füttert ihr? Sind beide Ohren betroffen? Habt ihr schon mal Medikamente wie Kortison oder Apoquel bekommen? Ihr müsst ihn unbedingt vom Kratzen abhalten! Gegebenenfalls benötigt er einen Halskragen. Bei derartig starkem Juckreiz wäre es am besten einen Tierarzt in der Nähe aufzusuchen. Eine fettende Salbe wie Bepanthen sollte eher nicht aufgetragen werden. Es sei denn, er hat durch das Kratzen bereits Wunde Stellen an der Ohrmuschel. Besser wäre alternativ Übergangsweise bis zur tierärztlichen Untersuchung eine kühlende Salbe wie Hydrogel. Es sollte auf lange Sicht über einen Allergietest und oder eine entsprechende Desensibilisierung nachgedacht werden. Vorher kann mit einer Ausschlussdiät (hypoallergenes Spezialfuttermittel) und symptomatischer Behandlung (Juckreizlindernde und Abschwellende Medikamente) Abhilfe geschaffen werden. Bei der sogenannten Ausschlussdiät wird ein Protein gefüttert, mit dem der Hund zuvor noch keinen Kontakt hatte. In den meisten Futtermitteln sind Rind, Geflügel und Schwein verarbeitet. Eine geeignete Proteinquelle wäre beispielsweise Pferd, Känguru oder Strauß. Oder ein Futtermittel mit hochaufgeschlossenem Protein, wie beispielsweise Hypoallergenic von Royal Canin. Die Hyposensibilisierung (Antigenspezifische Immuntherapie) beruht auf dem Prinzip die Allergene, auf die dein Hund reagiert, über einen längeren Zeitraum in steigender Dosis zu verabreichen. Die Allergengabe erfolgt als Spritze vom Tierarzt am Anfang 1x wöchentlich, später 1x monatlich. Der Juckreiz, sowie die Hautveränderungen sollten daraufhin innerhalb von ca. 1-3 Monaten zurückgehen. Es besteht eine bis zu 70%ige Chance, dass dein Hund auf die Therapie anspricht und keine Symptome mehr zeigt. Durch die Verwendung von sogenannten definierten rekombinanten hochreinen Allergenen (spezifisch angepasste) ist eine Verbesserung der Prognose gegeben. Diese Allergene müssen von deinem Tierarzt bestellt, um für deinen Hund angepasst zu werden.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Dirk
29. Dez. 14:39
Besten Dank 👍