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Tina
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zuletzt 27. Juli

Reinlichkeitsproblem seit Kastration

Hallo, unser 8 Monate alter Rüde (französische Bulldogge - Rehpinscher Mix) wurde vor 14 Tagen kastriert. Bis vor 4 Tagen trug er einen Body, den wir fürs Urinieren unten geöffnet hatten. Wir hatten das ein oder andere Missgeschick und dachten ihn würde der Body vielleicht irritieren. Der ist jetzt aber weg, und sowohl mit als auch ohne Body, hat er immer wieder mal im Schlaf uriniert. Zudem hat er vor 2 Tagen zwei mal erbrochen und einmal letzte Nacht. Dazu kommt auch noch ein sehr dunkler eher breiartiger Stuhl. Wir waren bereits beim Tierarzt. Er bekam heute eine Infusion und die nächsten 2 Tage auch noch, gegen Durchfall und Erbrechen. Der Tierarzt vermutet einen Magen Darm Infekt. Mehr Sorgen macht uns das Urinieren, er war heute 5 Std alleine. Vorher gingen wir mit ihm noch raus. In der Zeit hatten wir 3 Pfützchen auf der Couch und eines auf dem Esstisch (hier geht er nie rauf, wenn wir zu Hause sind, jedoch wenn er allein ist. Da schläft er dann, weil er dort Überblick über den Garten hat). Ich vermute dass es also auch im Schlaf passiert ist. Das alleine sein haben wir langsam trainiert, in der Kamera sahen wir ihn völlig entspannt, und schlafend. Daher denke ich nicht, dass es Stressbedingt ist. Beim anschließenden Gassi gehen hat er erneut 2 mal reichlich uriniert. Heute wurde Urin punktiert, dieser ist unauffällig (wird aber noch 24 Std angesetzt) ebenso wurde Blut abgenommen, ebenfalls unauffällig. Eine Inkontinenz schließt unser Tierarzt auch aus, weil er so keinen Urin verliert (also keine Tröpfchen). Nougat war vorher stubenrein. Die Tierärztin meinte, es komme evtl. von der Hormonumstellung. Ich hätte dazu gerne eine zweite Einschätzung, da wir uns Sorgen machen, und auch niemanden kennen, der solche Probleme nach der Kastration hatte.
 
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Tina
27. Juli 16:02
Kurzer Nachtrag: Auch im Angesetzten Urin wurde nach 24 Std nichts gefunden
 
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Nora
27. Juli 18:40
Hallo Tina, Eine Harninkontinenz nach der Kastration tritt bei Rüden wesentlich seltener auf als bei Hündinnen. Dennoch kann es vorkommen. Der zeitliche Zusammenhang zwischen Kastration und Unsauberkeit lassen vermuten, dass der Hormonabfall nach der Kastration das Verhalten deines Rüden bedingt. Ungewöhnlich ist jedoch, wie dein Tierarzt schon aufgeführt hat, dass dein Hund nicht das typische Harntröpfeln zeigt. Es scheint eher so, als könne er den Urin nur noch in kleinen Mengen und über einen kurzen Zeitraum halten. Neben einer Kastrationsbedingten Inkontinenz können auch andere Ursachen, wie Veränderungen der Prostata oder der Blase zu einer Unreinheit führen. Ebenso könnte die Inkontinenz mit dem Magen-Darm-Infekt in Verbindung stehen. Eine gestörte Magen-Darm-Flora kann zu einem unangenehmen Druckgefühl im Bauch führen und somit auch die Blase beeinträchtigen. Ich würde dir empfehlen, die Prostata und die Blase deines Hunde mithilfe eines Ultraschalls untersuchen zu lassen. Gibt es hier keinerlei Hinweise auf Veränderungen, kann es hilfreich sein deinen Hund probeweise auf eine Inkontinenz hin zu behandeln. Hierbei erhält dein Hund Medikamente, die den Schließmuskel der Blase stärken und somit gegen eine hormonabfall-bedingte Schließmuskelschwäche anwirken. Spricht dein Hund auf diese Therapie an und zeigt keine Unsauberkeit mehr, ist die Vermutung groß, dass die Inkontinenz tatsächlich eine Folge der Kastration ist. Viel Erfolg und alles Gute euch beiden 🐾