Hallo Melanie,
Je früher der Vierbeiner, beim Verdacht Rattengift oder eine tote Ratte aufgenommen zu haben, zum Tierarzt kommt, desto höher sind seine Überlebenschancen. Rattengift hemmt die Vitamin-K-Produktion in der Leber und greift dadurch massiv die Blutgerinnungskaskade ein. Ohne Behandlung würde der Hund nach und nach innerlich verbluten.
Doch Rattengift wirkt nicht sofort, sondern zeitverzögert. Je nach Dosis können die ersten Symptome erst Stunden, oft Tage später auftreten. Oft lässt sich die Vergiftung daher erst im Nachhinein rekonstruieren, weil man gar nicht bemerkt, dass der Hund Gift gefressen hat.
Der Hund ist zunächst etwas schlapp, später kommen Brechreiz, Würgen und trockenes Bellen hinzu, tlw. mit blutigem Auswurf. Zunehmend verschlechtert sich der Zustand. Es kommt zu Unterhaut- und Schleimhautblutungen, wie großen Hämatomen an Hals, Bein, Achseln und am Zahnfleisch. Auch die Lunge kann betroffen sein und zu Bluthusten oder Nasenbluten führen.
Blutige Durchfälle sind ebenfalls mögliche Symptome.
Neben der stationären Aufnahme und intensivmedizinischer Behandlung mit Inhalationen und schleimlösenden Mitteln ist eine hochdosierte Vitamin-K-Therapie notwendig. Regelmäßige Kontrollen der Blutgerinnungswerte zeigen den Heilungsverlauf. Wegen der langen Wirkdauer des Giftes im Körper ist es tlw. nötig noch über Wochen Vitamin K zu verabreichen.
Infolge der Einblutungen können einige Hunde eine sogenannte Anämie (Blutarmut) entwickeln, sodass eine Bluttransfusion gegeben werden muss.