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diana
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 5
zuletzt 26. Aug.

Ratlosigkeit

Hallo, mein Hund bekam vor ca. 21Tagen direkt am Hals (möglicherweise Unterkiefer, dabei bin ich mir allerdings nicht ganz sicher) links und rechts jeweils eine Schwellung, die sich wie ein Tennisball anfühlt. Anssonsten ist nichts ungewöhnlich. Der Hund ist noch sehr mobil: frisst mehr als gut, läuft und rennt ordentlich, usw. Uns ist einzig und allein aufgefallen, dass er seit diesem Sommer sehr viel hechelt und oft auf dem kalten Boden liegt. Unseren Tierarzt haben wir  konsultiert. Dieser verschrieb  Schmerzmittel und Antibiotika ach 5 Tagen bekam er die Schwellungen auch in den Kniekehlen. Der TA  stellte uns lediglich durch das erneute Abtasten der besagten Stellen auf Krebs - Lymphdrüsenkrebs - ein. Wir bekamen erneut Schmerzmittel und Antibiotikum und sollen nun warten, bis unser Light (so heißt unser Hund) nicht mehr kann - dann sollte man ggf. das Einschläfern in Betracht ziehen. Wie wir uns nun fühlen, kann sich sicher jeder Hundebesitzer vorstellen. Ein wenig zweiflte ich persönlich die indirekte Diagnose unseres Tierarztes an. Immerhin verhält sich unser Hund noch ganz normal. Deshalb holte ich mir eine Zweit Meinung. Dieser nahm Blut  und  mit einer Nadel aus einem Knoten eine Probe. Nun hab ich die Befunde.. Aber trotzdem ist alles noch unklar. Auch der TA sagt nur.. Es könnte Krebs sein.. Aber auch nicht...
 
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Nora
7. Aug. 21:24
Hallo Diana, Die Symptome, die du bei deinem Hund beschreibst (stark vergrößerte Lymphknoten) und der Bericht der zytologischen Untersuchung deuten leider tatsächlich stark auf ein Lymphom hin. Ein malignes Lymphom ist eine Krebserkrankung der lymphatischen Zellen. Lypmhatische Zellen sind die Zellen, die für die Immunabwehr deines Hundes verantwortlich sind (Lymphozyten). Es gibt verschiedene Formen von malignen Lymphomen. Diese unterscheiden sich anhand der Lokalisation, an der sie auftreten. So wird zwischen einem multizentrischen, einem gastrointestinalen, einem mediastinalen, einem kutanen und einem extranodalen Lymphom unterschieden. Bei dem multizentrischen Lymphom, welches die häufigste Lymphomform darstellt, tritt die für diese Erkrankung typische Vergrößerung der Lymphknoten auf, wie sie auch bei deinem Hund sichtbar ist. Die mulitzentrische Form geht anfangs ohne klinische Symptome (abgesehen von den vergrößerten Lymphknoten) einher. Der Hund verhält sich also ganz normal, ist fit und munter. Im weiteren Verlauf kommt es dann jedoch zu Symptomen wie Gewichtsverlust, vermindertes Allgemeinbefinden, vermehrter Harnabsatz, Fieber, Erbrechen, Durchfall und Bauchwassersucht (Aszites). Therapeutisch bietet eine Chemotherapie die am größten Erfolgsaussichten. In einer Vielzahl der Fälle kommt es aber auch bei erfolgreicher Chemotherapie zu einem Rezidiv, also einem Wiederauftreten der Erkrankung. Die Prognose eines malignen Lymphoms ist insgesamt von einer Vielzahl an Faktoren, wie Malignitätsgrad des Lymphoms, Alter und Körperzustand des Hundes abhängig. Generell muss man jedoch sagen, dass Lymphome schlecht zu behandeln sind und meist eine schlechte Prognose haben. Um ein Lymphom zu diagnostizieren wird zumeist eine Feinnadelaspiration mit anschließender zytologischer Untersuchug durchgeführt. Dies wurde auch bei deinem Hund vorgenommen. Aus dem Bericht des Tiermedizinischen Pathologen jedoch geht hervor, dass aufgrund einer geringen Zellzahl in der Untersuchungsprobe nicht sicher die Diagnose eines Lymphoms gestellt werden konnte. Hierfür bedarf es einer festgelegten Anzahl, um sicher sagen zu können, ob es sich um ein Lymphom handelt. Wenn du eine sichere Diagnose haben möchtest würde es sich also empfehlen, die Feinnadelaspiration zu wiederholen oder alternativ einen Lymphknoten entnehmen und diesen histopathologisch untersuchen zu lassen. Hierbei kann dann zumeist auch eine genauere Einteilung des Tumors und Einschätzung des Malignitätsgrades vorgenommen werden. Ich wünsche dir und deinem Hund viel Kraft!
 
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diana
15. Aug. 18:48
Hallo Diana, Die Symptome, die du bei deinem Hund beschreibst (stark vergrößerte Lymphknoten) und der Bericht der zytologischen Untersuchung deuten leider tatsächlich stark auf ein Lymphom hin. Ein malignes Lymphom ist eine Krebserkrankung der lymphatischen Zellen. Lypmhatische Zellen sind die Zellen, die für die Immunabwehr deines Hundes verantwortlich sind (Lymphozyten). Es gibt verschiedene Formen von malignen Lymphomen. Diese unterscheiden sich anhand der Lokalisation, an der sie auftreten. So wird zwischen einem multizentrischen, einem gastrointestinalen, einem mediastinalen, einem kutanen und einem extranodalen Lymphom unterschieden. Bei dem multizentrischen Lymphom, welches die häufigste Lymphomform darstellt, tritt die für diese Erkrankung typische Vergrößerung der Lymphknoten auf, wie sie auch bei deinem Hund sichtbar ist. Die mulitzentrische Form geht anfangs ohne klinische Symptome (abgesehen von den vergrößerten Lymphknoten) einher. Der Hund verhält sich also ganz normal, ist fit und munter. Im weiteren Verlauf kommt es dann jedoch zu Symptomen wie Gewichtsverlust, vermindertes Allgemeinbefinden, vermehrter Harnabsatz, Fieber, Erbrechen, Durchfall und Bauchwassersucht (Aszites). Therapeutisch bietet eine Chemotherapie die am größten Erfolgsaussichten. In einer Vielzahl der Fälle kommt es aber auch bei erfolgreicher Chemotherapie zu einem Rezidiv, also einem Wiederauftreten der Erkrankung. Die Prognose eines malignen Lymphoms ist insgesamt von einer Vielzahl an Faktoren, wie Malignitätsgrad des Lymphoms, Alter und Körperzustand des Hundes abhängig. Generell muss man jedoch sagen, dass Lymphome schlecht zu behandeln sind und meist eine schlechte Prognose haben. Um ein Lymphom zu diagnostizieren wird zumeist eine Feinnadelaspiration mit anschließender zytologischer Untersuchug durchgeführt. Dies wurde auch bei deinem Hund vorgenommen. Aus dem Bericht des Tiermedizinischen Pathologen jedoch geht hervor, dass aufgrund einer geringen Zellzahl in der Untersuchungsprobe nicht sicher die Diagnose eines Lymphoms gestellt werden konnte. Hierfür bedarf es einer festgelegten Anzahl, um sicher sagen zu können, ob es sich um ein Lymphom handelt. Wenn du eine sichere Diagnose haben möchtest würde es sich also empfehlen, die Feinnadelaspiration zu wiederholen oder alternativ einen Lymphknoten entnehmen und diesen histopathologisch untersuchen zu lassen. Hierbei kann dann zumeist auch eine genauere Einteilung des Tumors und Einschätzung des Malignitätsgrades vorgenommen werden. Ich wünsche dir und deinem Hund viel Kraft!
Danke für die Antwort. Außer die großen Lymphknoten und schlappheit ist alles beim Alten. Gestern sind mir jedoch Veränderungen im Genitalbereich aufgefallen.was kann das sein..siehe Fotos
 
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Nora
22. Aug. 15:50
Hallo Diana, Die Veränderungen könnten aufgrund von Blutungen unter der Haut entstehen. Diese resultieren oftmals aus einer gestörten Blutgerinnung. Ich würde dir empfehlen dies unbedingt tierärztlich abklären zu lassen!
 
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diana
23. Aug. 11:38
Dankeschön nochmal...Er hat es leider nicht geschafft.
 
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Nora
26. Aug. 19:18
Liebe Diana, Das tut mir sehr leid. Mein herzliches Beileid …