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Petra
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zuletzt 3. Sept.

Problem mit Analdrüse

Amy hat seit mindestens 1 Jahr Probleme mit der Analdrüse. Leider tritt es immer wieder auf, dass sie nicht entleert wird, dass sie sich entzünden und sie dadurch viel Antibiotika bekam und es dennoch nicht besser wird, nur kurzfristig. Darmkuren mit Probiotika, Flohsamen mische ich seit 4 Wochen( auch schon früher) ins Futter, sie bekommt Barf, seit 7 1/2 Jahren, hat keine Würmer, Kontrolle mit Kotprobe 2x jährlich.
 
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Nora
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24. Apr. 09:43
Hallo Petra, Viele Hunde zeigen leider wiederkehrend Probleme mit den Analdrüsen. Die Analdrüsen sind paarig angelegte Drüsen, die sich rechts und links vom Enddarm befinden. Die Drüsen produzieren ein talgiges Sekret, das der Geruchsidentifizierung unserer Hunde dient, und mit dem Kot abgegeben wird. Entleerungsstörungen der Analdrüsen stehen meist mit einem zu weichen Kot im Zusammenhang. Ist die Konsistenz des Kots nicht fest genug, wird beim Kotabsatz zu wenig Druck auf die Analdrüsen ausgeübt. Dadurch entleeren sie sich nicht. Aber auch eine Veränderung der Konsistenz des Analdrüsensekrets kann Probleme bereiten. Ist das Sekret zu fest, kann es sich nicht ordnungsgemäß aus der Drüse entleeren und führt zu einer Verstopfung. Beide Problemstellen, sowohl das zu feste Analdrüsensekret als auch zu weicher Kot, können zumeist sehr gut über das Futter reguliert werden. Um die Produktion und die Entleerung der Analdrüsen zu unterstützen eignen sich v.a. Ballaststoffe. Du kannst diese deinem Hund mit dem Futter zusetzten. Hierfür eignen sich beispielsweise Flohsamen oder Leinsamen, aber auch Karotten- oder Kokosflocken können helfen. Ballaststoffe verbessern die Kotkonsistenz und regen die Darmmotilität an. Auch, wenn der Kot deines Hundes aktuell eine gute Konsistenz hat, helfen Ballaststoffe den physiologischen Abgang des Analdrüsensekrets zu fördern. Außerdem hilft Schonkost oftmals dabei, die Kotkonsistenz und die Beschaffenheit des Analdrüsensekrets zu verbessern. Um langfristig Schonkost zu füttern, greifst du am besten zu Alleinfuttermitteln, wie "Dog Intestinal" von VetConcept oder "Gastrointestinal Biome" von Hills. Gelegentlich führt auch ein Ungleichgewicht der Magen-Darm-Flora zu Problemen mit den Analdrüsen. Hier ist es hilfreich eine Darmkur vorzunehmen. Durch den Zusatz von Prä- und Probiotika wird die natürliche Darmflora gestärkt und das Darmmilieu optimiert. Kommt es trotz der Futterumstellung und der Zugabe von Ballaststoffen sowie Prä- und Probiotika weiterhin zu Entleerungsstörungen der Analdrüsen, wie es bei Amy der Fall ist, hängt dies dann vermutlich leider mit einer anatomischen Unregelmäßigkeit zusammen. Bei einigen Hunden sind die Ausführungsgänge der Analdrüsen (oder die Analdrüsen selbst) so angelegt, dass eine physiologische Entleerung schwierig ist. Die Ausführungsgänge machen beispielsweise eine keine Kurve, oder die Analdrüse verfügt nur über eine sehr kleine Öffnung. Eine solche Problematik kann sich auch erst mit der Zeit entwickeln. Mit zunehmendem Alter verliert das Bindegewebe an Festigkeit, und die Muskeln verlieren an Masse. Hierdurch kann es zu Veränderungen in der Lage der Analdrüsen kommen. So zeigen Hunde plötzlich Entleerungsstörungen, die zuvor nie Probleme mit den Analdrüsen hatten. Da bei Amy all deine Bemühungen zu keinem Erfolg geführt haben, vermute ich, dass auch Amy unter einer strukturelle Problematik der Analdrüsen leidet. Hier hilft es nur, die Analdrüsen regelmäßig zu entleeren und somit einer Verstopfung vorzubeugen.Um nicht alles zwei Wochen deinen Tierarzt aufsuchen zu müssen kannst du deinen Tierarzt bitten, dir die Entleerung der Analdrüsen zu zeigen. So kannst du auch selbst zuhause Amys Analdrüsen entleeren. Mit etwas Übung klappt das ohne Probleme. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg und alles Gute 🐾
 
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Nora
24. Apr. 09:43
Hallo Petra, Viele Hunde zeigen leider wiederkehrend Probleme mit den Analdrüsen. Die Analdrüsen sind paarig angelegte Drüsen, die sich rechts und links vom Enddarm befinden. Die Drüsen produzieren ein talgiges Sekret, das der Geruchsidentifizierung unserer Hunde dient, und mit dem Kot abgegeben wird. Entleerungsstörungen der Analdrüsen stehen meist mit einem zu weichen Kot im Zusammenhang. Ist die Konsistenz des Kots nicht fest genug, wird beim Kotabsatz zu wenig Druck auf die Analdrüsen ausgeübt. Dadurch entleeren sie sich nicht. Aber auch eine Veränderung der Konsistenz des Analdrüsensekrets kann Probleme bereiten. Ist das Sekret zu fest, kann es sich nicht ordnungsgemäß aus der Drüse entleeren und führt zu einer Verstopfung. Beide Problemstellen, sowohl das zu feste Analdrüsensekret als auch zu weicher Kot, können zumeist sehr gut über das Futter reguliert werden. Um die Produktion und die Entleerung der Analdrüsen zu unterstützen eignen sich v.a. Ballaststoffe. Du kannst diese deinem Hund mit dem Futter zusetzten. Hierfür eignen sich beispielsweise Flohsamen oder Leinsamen, aber auch Karotten- oder Kokosflocken können helfen. Ballaststoffe verbessern die Kotkonsistenz und regen die Darmmotilität an. Auch, wenn der Kot deines Hundes aktuell eine gute Konsistenz hat, helfen Ballaststoffe den physiologischen Abgang des Analdrüsensekrets zu fördern. Außerdem hilft Schonkost oftmals dabei, die Kotkonsistenz und die Beschaffenheit des Analdrüsensekrets zu verbessern. Um langfristig Schonkost zu füttern, greifst du am besten zu Alleinfuttermitteln, wie "Dog Intestinal" von VetConcept oder "Gastrointestinal Biome" von Hills. Gelegentlich führt auch ein Ungleichgewicht der Magen-Darm-Flora zu Problemen mit den Analdrüsen. Hier ist es hilfreich eine Darmkur vorzunehmen. Durch den Zusatz von Prä- und Probiotika wird die natürliche Darmflora gestärkt und das Darmmilieu optimiert. Kommt es trotz der Futterumstellung und der Zugabe von Ballaststoffen sowie Prä- und Probiotika weiterhin zu Entleerungsstörungen der Analdrüsen, wie es bei Amy der Fall ist, hängt dies dann vermutlich leider mit einer anatomischen Unregelmäßigkeit zusammen. Bei einigen Hunden sind die Ausführungsgänge der Analdrüsen (oder die Analdrüsen selbst) so angelegt, dass eine physiologische Entleerung schwierig ist. Die Ausführungsgänge machen beispielsweise eine keine Kurve, oder die Analdrüse verfügt nur über eine sehr kleine Öffnung. Eine solche Problematik kann sich auch erst mit der Zeit entwickeln. Mit zunehmendem Alter verliert das Bindegewebe an Festigkeit, und die Muskeln verlieren an Masse. Hierdurch kann es zu Veränderungen in der Lage der Analdrüsen kommen. So zeigen Hunde plötzlich Entleerungsstörungen, die zuvor nie Probleme mit den Analdrüsen hatten. Da bei Amy all deine Bemühungen zu keinem Erfolg geführt haben, vermute ich, dass auch Amy unter einer strukturelle Problematik der Analdrüsen leidet. Hier hilft es nur, die Analdrüsen regelmäßig zu entleeren und somit einer Verstopfung vorzubeugen.Um nicht alles zwei Wochen deinen Tierarzt aufsuchen zu müssen kannst du deinen Tierarzt bitten, dir die Entleerung der Analdrüsen zu zeigen. So kannst du auch selbst zuhause Amys Analdrüsen entleeren. Mit etwas Übung klappt das ohne Probleme. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg und alles Gute 🐾
 
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Petra
3. Sept. 12:23
Recht vielen Dank