Hallo Jakob,
Die Auffälligkeiten, die du von Stewie erzählst, sind leider alle nicht ganz eindeutig für ein bestimmtest Problem. Beschränkter Juckreiz auf ein Bein kann mit einer schmerzhaften Erscheinung im Bein zusammenhängen. Um dies abzuklären, sollte Stewies Bein genau auf Schmerzerscheinungen überprüft werden. Generell kann Juckreiz bei Hunden aber vielerlei Ursachen haben - angefangen von einem Parasitenbefall über eine Allergie bis hin zu einer Hormonstörung.
Da Stewie bereits ein weitreichendes Antiparasitikum erhalten hat, scheinen Parasiten keine Rolle zu spielen. Um hierhingehend ganz sicher zu sein, ist dennoch eine Beprobung der Haut und Untersuchung auf Milben angeraten, denn nicht jede Milbenart reagiert auf jedes Antiparasitikum gleich gut.
Stewie ist mit 7 Monaten noch jung und da er außer der Haut- und Juckreizproblematik keinerlei Aufälligkeiten zeigt, ist auch eine hormonelle oder organische Störung eher unwahrscheinlich.
Einige der Symptome, die Stewie zeigt, würden jedoch zu einer Allergie passen.
Bei einer Allergie handelt es sich um eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf einen eigentlich harmlosen Stoff (Allergen). Allergien treten beim Hund oftmals als Umweltallergie (Atopische Dermatitis) oder Futtermittelallergie auf. Aber auch andere Allergieformen, wie eine Kontaktallergie oder eine Flohspeichelallergie kommen häufig vor. Bei der Umweltallergie reagiert der Körper des Hundes auf Stoffe seiner Umgebung, wie beispielsweise Blütenpollen oder Hausstaubmilben. Bei einer Futtermittelallergie stellt das auslösende Allergen einen Bestandteil des Futters dar. Zumeist sind bestimmte Eiweißquellen der Problemfaktor.
Das wichtigste Symptom einer Allergie ist der Juckreiz. Den zeigt Stevie in Form des Beknabberns am Hinterbein und Schubbern des Kopfes. Auch das dünne Fell an Stewies Hals lässt vermuten, dass er dort öfter einmal kratzt. Hinzu kommt die Ohrenentzündung. Nicht jede Ohrenentzündng muss Allergie-assoziiert sein, aber im Rahmen einer Allergie entwickeln Hunde häufig Ohrenentzündungen, welche oft schwer in den Griff zu bekommen sind.
Um eine Allergie zu diagnostizieren, müssen zunächst alle anderen Erkrankungen, die zu Juckreiz führen können, ausgeschlossen werden. Hierfür untersucht der Tierarz/die Tierärztin die Haut des Hundes genaustens auf Parasiten, Bakterien oder Pilze und überprüft auch die Organfunktion sowie hormonelle Balance mithilfe eines Bluttests. Bleiben die Untersuchungen unauffällig, wächst der Verdacht einer Allergie. Im Rahmen der Allergieabklärung wird anschließend eine Eliminationsdiät durchgeführt, um eine Futtermittelallergie zu überprüfen. Während der min. 8 Wochen langen Diät erhält der Hund ein spezielles Futter. Bessert sich die Symptomatik unter dem Futter und tritt nach Gabe des alten Futters wieder auf (Provokationsprobe), kann die Diagnose Futtermittelallergie gestellt werden. Bessert sich die Symptomatik unter dem Futter nicht, ist von einer Umweltallergie auszugehen. Weiterführende Allergietests können im Anschluss das Allergen genauer bestimmen.
Achtung! Ein Allergiebluttest oder Allergiehauttest ist zur Diagnosestellung einer Allergie nicht geeignet! Die Tests sind sehr unspezifisch und fehleranfällig. Die Allergie ist wie oben beschrieben eine Ausschlussdiagnose. Um herauszufinden, ob dein Hund eine Allergie hat, muss eine vollständige dermatologische Abklärung und anschließende Eliminationsdiät durchgeführt werden. Erst dann können Allergietests helfen, um bei einer Umweltallergie das auslösende Allergen genauer zu bestimmen.
Zusammenfassend würde ich dir also dazu raten, Stewies Bein überprüfen und anschließend eine umfangreiche Allergieabklärung bei Stewie durchführen zu lassen. Nur wenn der Auslöser für Stewies Juckreiz gefunden wird, kann ihm nachhaltig Linderung verschafft werden.
Viel Erfolg euch beiden 🐾