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Lilo
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zuletzt 5. Jan.

OCD bei Junghund

Hallo, gibt es alternative Behandlungsmethoden von Osteochondrosis dissecans, außer einer Operation?
 
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Lilo
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5. Jan. 14:35
Hallo, Um das Thema besser beleuchten zu können, würde ich dir gern zunächst dir Erkrankung der OCD etwas genauer erklären: Bei der Osteochondrosis dissecans handelt es sich um eine erblich bedingte Störung der Gelenksausbildung. Durch die gestörte Gelenksausbildung entsteht im Gelenk eine Unterversorgung des Gelenkknorpels. Hierdurch stirbt ein Teil des Knorpel ab, und es entstehen sogenannte Knorpelschuppen. Diese Stören im Gelenksverbund und führen somit zur Lahmheit. Die OCD ist eine multifaktoriell bedingte Erkrankung, die v.a. bei jungen, schnell wachsenden, großen Rassen auftritt. Neben der erblichen Komponente können auch Faktoren wie Fütterung und körperliche Belastung einen Einfluss auf die Entwicklung einer OCD haben. Eine OCD im Schultergelenk kommt bei vielen Hunden beidseitig vor. Nun zu deiner Frage nach dem therapeutischen Vorgehen: Bei einer OCD wird eine chirurgische Versorgung empfohlen. Bei jungen Hunden unter 6 Monaten, die nur eine zeitweilige, geringe Lahmheit aufweisen, kann eine konservative Therapie in Form einer angepassten Ernährung und Ruhighaltung versucht werden. Sind die Hunde jedoch schon älter, und/oder zeigen eine schwere bzw. dauerhafte Lahmheit, sollte eine chirurgische Therapie erfolgen, um die besten Heilungschancen zu ermöglichen. Die Operation zur Behandlung der OCD erfolgt minimalinvasiv. Durch eine sogenannte Arthroskopie wird die Knorpelschuppe aus dem Gelenk entfernt. Nach erfolgter Entfernung der Knorpelschuppe verschwindet die Lahmheit in über 90% der Fälle. Eine chirurgische Therapie des Schultergelenks deines Hundes bietet also sehr gute Erfolgschancen. Ich würde dir somit empfehlen, dem Rat deiner behanldenden Tierärzte zu folgen. Chirurgische Tierärzte, die solche Operationen durchführen, sind sehr erfahren und können anhand der Untersuchung und Befundung deines Hundes seine beste Therapiechance abwägen. Ich wünsche euch beiden alles Gute!
Vielen Dank für die Antwort. Die Operation der rechten Seite ist auch schon beschlossen und wird Anfang Februar durchgeführt. Ich hoffe, dass die linke Seite sich „verwächst“, habe zur Unterstützung das Bewegunglevel heruntergefahren, die Futtermenge reduziert und supplementiere mit Nahrungsergänzungmitteln zur Gelenk- und Knochenstärkung. Beste Grüße
 
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Nora
3. Jan. 20:37
Hallo, Um die Möglichkeit einer konservativen Behandlung im Fall deines Hundes besser einschätzen zu können, habe ich noch einige Fragen: Wie alt ist dein Hund? Und wo hat dein Hund eine OCD? Seit wann besteht die Problematik? Wie ist der aktuelle Lahmheits- und Schmerzzustand deines Hundes?
 
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Lilo
3. Jan. 20:53
Hallo, Um die Möglichkeit einer konservativen Behandlung im Fall deines Hundes besser einschätzen zu können, habe ich noch einige Fragen: Wie alt ist dein Hund? Und wo hat dein Hund eine OCD? Seit wann besteht die Problematik? Wie ist der aktuelle Lahmheits- und Schmerzzustand deines Hundes?
Hallo, Berti ist ca. 8 Monate, die OCD besteht bei beiden Schultergelenken. Sie ist soweit ausgeprägt, dass sie auf den Röntgenaufnahmen der rechten Schulter deutlich sichtbar und auf der linken Seite nur gerade so zu erahnen ist. Rechts weißt er ohne Schmerzmittel eine deutliche Lahmheit auf und nutzt das Bein trotzdem. Aufgefallen ist die Lahmheit vor 2 Monaten, da war sie nur ganz schwach ausgeprägt. Als es schlimmer wurde, bin ich zum TA, seitdem ist er auf Schmerzmittel. Im Februar soll er rechts operiert werden.
 
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Nora
5. Jan. 14:17
Hallo, Um das Thema besser beleuchten zu können, würde ich dir gern zunächst dir Erkrankung der OCD etwas genauer erklären: Bei der Osteochondrosis dissecans handelt es sich um eine erblich bedingte Störung der Gelenksausbildung. Durch die gestörte Gelenksausbildung entsteht im Gelenk eine Unterversorgung des Gelenkknorpels. Hierdurch stirbt ein Teil des Knorpel ab, und es entstehen sogenannte Knorpelschuppen. Diese Stören im Gelenksverbund und führen somit zur Lahmheit. Die OCD ist eine multifaktoriell bedingte Erkrankung, die v.a. bei jungen, schnell wachsenden, großen Rassen auftritt. Neben der erblichen Komponente können auch Faktoren wie Fütterung und körperliche Belastung einen Einfluss auf die Entwicklung einer OCD haben. Eine OCD im Schultergelenk kommt bei vielen Hunden beidseitig vor. Nun zu deiner Frage nach dem therapeutischen Vorgehen: Bei einer OCD wird eine chirurgische Versorgung empfohlen. Bei jungen Hunden unter 6 Monaten, die nur eine zeitweilige, geringe Lahmheit aufweisen, kann eine konservative Therapie in Form einer angepassten Ernährung und Ruhighaltung versucht werden. Sind die Hunde jedoch schon älter, und/oder zeigen eine schwere bzw. dauerhafte Lahmheit, sollte eine chirurgische Therapie erfolgen, um die besten Heilungschancen zu ermöglichen. Die Operation zur Behandlung der OCD erfolgt minimalinvasiv. Durch eine sogenannte Arthroskopie wird die Knorpelschuppe aus dem Gelenk entfernt. Nach erfolgter Entfernung der Knorpelschuppe verschwindet die Lahmheit in über 90% der Fälle. Eine chirurgische Therapie des Schultergelenks deines Hundes bietet also sehr gute Erfolgschancen. Ich würde dir somit empfehlen, dem Rat deiner behanldenden Tierärzte zu folgen. Chirurgische Tierärzte, die solche Operationen durchführen, sind sehr erfahren und können anhand der Untersuchung und Befundung deines Hundes seine beste Therapiechance abwägen. Ich wünsche euch beiden alles Gute!
 
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Lilo
5. Jan. 14:35
Hallo, Um das Thema besser beleuchten zu können, würde ich dir gern zunächst dir Erkrankung der OCD etwas genauer erklären: Bei der Osteochondrosis dissecans handelt es sich um eine erblich bedingte Störung der Gelenksausbildung. Durch die gestörte Gelenksausbildung entsteht im Gelenk eine Unterversorgung des Gelenkknorpels. Hierdurch stirbt ein Teil des Knorpel ab, und es entstehen sogenannte Knorpelschuppen. Diese Stören im Gelenksverbund und führen somit zur Lahmheit. Die OCD ist eine multifaktoriell bedingte Erkrankung, die v.a. bei jungen, schnell wachsenden, großen Rassen auftritt. Neben der erblichen Komponente können auch Faktoren wie Fütterung und körperliche Belastung einen Einfluss auf die Entwicklung einer OCD haben. Eine OCD im Schultergelenk kommt bei vielen Hunden beidseitig vor. Nun zu deiner Frage nach dem therapeutischen Vorgehen: Bei einer OCD wird eine chirurgische Versorgung empfohlen. Bei jungen Hunden unter 6 Monaten, die nur eine zeitweilige, geringe Lahmheit aufweisen, kann eine konservative Therapie in Form einer angepassten Ernährung und Ruhighaltung versucht werden. Sind die Hunde jedoch schon älter, und/oder zeigen eine schwere bzw. dauerhafte Lahmheit, sollte eine chirurgische Therapie erfolgen, um die besten Heilungschancen zu ermöglichen. Die Operation zur Behandlung der OCD erfolgt minimalinvasiv. Durch eine sogenannte Arthroskopie wird die Knorpelschuppe aus dem Gelenk entfernt. Nach erfolgter Entfernung der Knorpelschuppe verschwindet die Lahmheit in über 90% der Fälle. Eine chirurgische Therapie des Schultergelenks deines Hundes bietet also sehr gute Erfolgschancen. Ich würde dir somit empfehlen, dem Rat deiner behanldenden Tierärzte zu folgen. Chirurgische Tierärzte, die solche Operationen durchführen, sind sehr erfahren und können anhand der Untersuchung und Befundung deines Hundes seine beste Therapiechance abwägen. Ich wünsche euch beiden alles Gute!
Vielen Dank für die Antwort. Die Operation der rechten Seite ist auch schon beschlossen und wird Anfang Februar durchgeführt. Ich hoffe, dass die linke Seite sich „verwächst“, habe zur Unterstützung das Bewegunglevel heruntergefahren, die Futtermenge reduziert und supplementiere mit Nahrungsergänzungmitteln zur Gelenk- und Knochenstärkung. Beste Grüße