Hallo Janina,
In der Tiermedizin gilt es in erster Linie darum, den Hund zu behandeln und nicht das Röntgenbild.
Was ich damit sagen möchte ist, dass sowohl das Gangbild, die Beschwerden des Hundes sowie die Untersuchungsergebnisse bei der Therapie berücksichtigt werden müssen.
Anhand des Röntgenbildes (ich bin keine anerkannte geprüfte Expertin) handelt es sich um eine fortgeschrittene Dysplasie des rechten Hüftgelenks. Ist das Video unter Medikamentengabe entstanden oder von vorher?
Bei genauem Betrachten ist ein leicht steifer Gang der Hintergliedmaße erkennbar.
Vermutlich kann sie die Fehlstellung der Hüfte mithilfe ihrer Muskulatur noch gut kompensieren. Mit zunehmendem (altersbedingtem) Schwund der Muskulatur kann sich eine Verschlechterung des Gangbildes einstellen. Zusätzliche Arthrosen des betroffenen Gelenks durch den chronischen Reiz können zusätzlich die Beweglichkeit einschränken und zu vermehrter Schmerzhaftigkeit führen.
In akuten Fällen können entzündungshemmende Schmerzmittel gegeben werden. Diese führen allerdings dazu, dass der Hund sich wieder bewegen möchte. Zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und Vermeidung von Muskelschwund sind vor allem kontrollierte Bewegungen des Hundes an der Leine auf weichen Böden (Wald, Wiesen) sowie Schwimmen hilfreich.
Physiotherapeutische Maßnahmen können sowohl prophylaktisch wie therapeutisch eingesetzt werden, z.B.in Form von passiver oder aktiver Bewegungstherapie, Massagen, Wasserlaufbandtherapie oder Elektrotherapie.
Futterergänzungsstoffe, wie Chondroitinsulfat, Glucosamin, Pentosanpolysulfat, Omega-3-Fettsäuren oder Grünlippmuschel-Extrakte können die Gelenke unterstützen.
Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung (Calcium-Phosphor-Verhältnis) ist essentiell für einen optimale Knochen- und Knorpelstoffwechsel. Unter Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt oder einer spezialisierten Futtermittelberatung können, falls notwendig, Vitamin-D-Präparate substituiert werden.
Zusätzlich sollte unbedingt auf ein optimales Gewicht geachtet werden, da Übergewicht nachweißlich einen negativen Einfluss auf die Gelenkgesundheit hat.
Trotz aller Maßnahmen kann mit zunehmendem Alter eine chirurgische Versorgung notwendig werden.