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Sabrina
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Anzahl der Antworten 4
zuletzt 6. Feb.

Mykoplasmen beim Welpen

Hallo! Ich habe eben die Meldung von der Züchterin bekommen das unser welpe Mykoplasmen hat. Er ist nun 4 Wochen alt und hat ab und zu gehustet. Er bekommt jetzt Antibiotika. Sie meint es heilt komplett aus und wir sollten uns keine Sorgen machen. Bei Google liest man aber haarsträubende Geschichten mit Anämien und das der Hund lebenslang Träger ist. Ist die Krankheit wirklich nicht so schlimm? Ist der Hund dagegen dann immun? Kann der welpe, wenn er dann ab der 9.Woche zu uns kommt, andere Hunde damit anstecken? Die anderen Welpen bekommen kein Antibiotika, was ist wenn die sich später anstecken? Ich mach mir unheimlich Sorgen und hätte gerne, eine zweite Meinung, dazu gehört
 
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Nora
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5. Feb. 13:57
Mykoplasmen sind kleine, zellwandlose Bakterien, die in fast jedem Hund nachgewiesen werden können. Sie sind als sogenannte Kommensalen natürliche Bewohner der Schleimhaut. Die Entstehung einer Erkrankung durch Mykoplasmen ist zumeist auf ein Auftreten bestimmter Mykoplasmenunterarten oder auf eine Schwächung des Immunsystems aufgrund einer Ersterkrankung zurückzuführen. Mykoplasmenerkrankungen treten also zumeist in Form einer Sekundärinfektion auf. Das heißt, das Immunsystem des Hundes ist bereits durch eine Erkrankung oder einen Infekt geschwächt, wodurch die Mykoplasmen als Zweiterreger leicht eine Erkrankung auslösen können. Häufig treten Mykoplasmen hierbei auch in Form eine Zwingerhustenkomplexes auf. Am Zwingerhustenkomplex sind verschiedene virale und bakterielle Erreger beteiligt. Zwingerhusten entsteht bei einer gemeinsamen Haltung mehrerer Hunde, worraus auch der Name "Zwinger"husten entstand. Viele Junghunde durchlaufen während ihres Lebens eine solche Infektion. Die Erkrankung wird durch das Immunsystem des Hundes aber meist ohne Probleme bekämpft. Ich würde mir an deiner Stelle also zunächst keine Sorgen machen. Das Antibiotikum, das dein Hund bekommen hat, hat anscheinend gut gegen die Mykoplasmeninfektion angeschlagen. Da Mykoplasmen in fast jedem Hund zu finden sind solltest du dir auch keine Sorgen über eine mögliche Ansteckung anderer Hunde machen. Zumeist führen Mykoplasmen bei einem gesunden Hund zu keiner Erkrankung. Bei den Anämieauslösernden Mykoplasmen, von denen du gelesen hast, handelt es sich um sogegannte Hämotrophe Mykoplasmen. Dies ist eine bestimmte Untergruppe von Mykoplasmen, die die roten Blutkörperchen befallen und diese zerstören. Auch bei einer Infektion mit hämotropen Mykoplasmen zeigen v.a. vorab geschwächte Hunde mit einer schwerwiegenden Ersterkrankung (beispielsweise Babesiose) oder einer Immunsuppression einen schweren Verlauf. Mykoplasmen, die den oberen Atmungstrakt befallen wie bei deinem Hund, zählen aber zu den nicht-hämotropen Mykoplasmen und können somit auch keine Anämie auslösen. Dein kleiner Vierbeiner hatte also vermutlich ein leicht geschwächtes Immunsystem, als er sich die Mykoplasmeninfektion zugezogen hat. Dies ist bei jungen Hunden keineswegs ungewöhnlich. Das Immunsystem deines kleinen Vierbeiners muss sich zuerst einmal entwickeln und all die schädlichen Umweltkeime nach und nach kennen lernen. Ein gelegentlicher Infekt kann hierbei schon einmal vorkommen. Da dein Hund keinen Husten mehr zeigt, scheint das Antibiotikum gut gegen die Mykoplasmen vorzugehen. Das Immunsystem deines Welpen wird den Rest erledigen, sodass der kleiner Vierbeiner bestimmt bald fit und munter bei dir einziehen darf. Ich wünsche euch beiden ein schönes Kennenlernen und alles Gute 🐾
 
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Nora
3. Feb. 20:55
Hallo Sabrina-Eileen, Bei Mykoplasmen gibt es mehrere Unterarten. Weist du mit welchen Mykoplasmen genau sich dein Hund infiziert hat?
 
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Sabrina
3. Feb. 21:05
Hallo Sabrina-Eileen, Bei Mykoplasmen gibt es mehrere Unterarten. Weist du mit welchen Mykoplasmen genau sich dein Hund infiziert hat?
Hallo, Nein genau weiß ich es nicht. Aber er hat gehustet und die züchterin meinte, da gibt es ein Kehlkopftest, weil der Kehlkopf dann auch entzündet ist. Jetzt hustet er nicht mehr. Am Montag ist nochmal Kontrolle beim Arzt und die anderen hätten sich nicht angesteckt.
 
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Nora
5. Feb. 13:57
Mykoplasmen sind kleine, zellwandlose Bakterien, die in fast jedem Hund nachgewiesen werden können. Sie sind als sogenannte Kommensalen natürliche Bewohner der Schleimhaut. Die Entstehung einer Erkrankung durch Mykoplasmen ist zumeist auf ein Auftreten bestimmter Mykoplasmenunterarten oder auf eine Schwächung des Immunsystems aufgrund einer Ersterkrankung zurückzuführen. Mykoplasmenerkrankungen treten also zumeist in Form einer Sekundärinfektion auf. Das heißt, das Immunsystem des Hundes ist bereits durch eine Erkrankung oder einen Infekt geschwächt, wodurch die Mykoplasmen als Zweiterreger leicht eine Erkrankung auslösen können. Häufig treten Mykoplasmen hierbei auch in Form eine Zwingerhustenkomplexes auf. Am Zwingerhustenkomplex sind verschiedene virale und bakterielle Erreger beteiligt. Zwingerhusten entsteht bei einer gemeinsamen Haltung mehrerer Hunde, worraus auch der Name "Zwinger"husten entstand. Viele Junghunde durchlaufen während ihres Lebens eine solche Infektion. Die Erkrankung wird durch das Immunsystem des Hundes aber meist ohne Probleme bekämpft. Ich würde mir an deiner Stelle also zunächst keine Sorgen machen. Das Antibiotikum, das dein Hund bekommen hat, hat anscheinend gut gegen die Mykoplasmeninfektion angeschlagen. Da Mykoplasmen in fast jedem Hund zu finden sind solltest du dir auch keine Sorgen über eine mögliche Ansteckung anderer Hunde machen. Zumeist führen Mykoplasmen bei einem gesunden Hund zu keiner Erkrankung. Bei den Anämieauslösernden Mykoplasmen, von denen du gelesen hast, handelt es sich um sogegannte Hämotrophe Mykoplasmen. Dies ist eine bestimmte Untergruppe von Mykoplasmen, die die roten Blutkörperchen befallen und diese zerstören. Auch bei einer Infektion mit hämotropen Mykoplasmen zeigen v.a. vorab geschwächte Hunde mit einer schwerwiegenden Ersterkrankung (beispielsweise Babesiose) oder einer Immunsuppression einen schweren Verlauf. Mykoplasmen, die den oberen Atmungstrakt befallen wie bei deinem Hund, zählen aber zu den nicht-hämotropen Mykoplasmen und können somit auch keine Anämie auslösen. Dein kleiner Vierbeiner hatte also vermutlich ein leicht geschwächtes Immunsystem, als er sich die Mykoplasmeninfektion zugezogen hat. Dies ist bei jungen Hunden keineswegs ungewöhnlich. Das Immunsystem deines kleinen Vierbeiners muss sich zuerst einmal entwickeln und all die schädlichen Umweltkeime nach und nach kennen lernen. Ein gelegentlicher Infekt kann hierbei schon einmal vorkommen. Da dein Hund keinen Husten mehr zeigt, scheint das Antibiotikum gut gegen die Mykoplasmen vorzugehen. Das Immunsystem deines Welpen wird den Rest erledigen, sodass der kleiner Vierbeiner bestimmt bald fit und munter bei dir einziehen darf. Ich wünsche euch beiden ein schönes Kennenlernen und alles Gute 🐾
 
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Sabrina
6. Feb. 00:19
Mykoplasmen sind kleine, zellwandlose Bakterien, die in fast jedem Hund nachgewiesen werden können. Sie sind als sogenannte Kommensalen natürliche Bewohner der Schleimhaut. Die Entstehung einer Erkrankung durch Mykoplasmen ist zumeist auf ein Auftreten bestimmter Mykoplasmenunterarten oder auf eine Schwächung des Immunsystems aufgrund einer Ersterkrankung zurückzuführen. Mykoplasmenerkrankungen treten also zumeist in Form einer Sekundärinfektion auf. Das heißt, das Immunsystem des Hundes ist bereits durch eine Erkrankung oder einen Infekt geschwächt, wodurch die Mykoplasmen als Zweiterreger leicht eine Erkrankung auslösen können. Häufig treten Mykoplasmen hierbei auch in Form eine Zwingerhustenkomplexes auf. Am Zwingerhustenkomplex sind verschiedene virale und bakterielle Erreger beteiligt. Zwingerhusten entsteht bei einer gemeinsamen Haltung mehrerer Hunde, worraus auch der Name "Zwinger"husten entstand. Viele Junghunde durchlaufen während ihres Lebens eine solche Infektion. Die Erkrankung wird durch das Immunsystem des Hundes aber meist ohne Probleme bekämpft. Ich würde mir an deiner Stelle also zunächst keine Sorgen machen. Das Antibiotikum, das dein Hund bekommen hat, hat anscheinend gut gegen die Mykoplasmeninfektion angeschlagen. Da Mykoplasmen in fast jedem Hund zu finden sind solltest du dir auch keine Sorgen über eine mögliche Ansteckung anderer Hunde machen. Zumeist führen Mykoplasmen bei einem gesunden Hund zu keiner Erkrankung. Bei den Anämieauslösernden Mykoplasmen, von denen du gelesen hast, handelt es sich um sogegannte Hämotrophe Mykoplasmen. Dies ist eine bestimmte Untergruppe von Mykoplasmen, die die roten Blutkörperchen befallen und diese zerstören. Auch bei einer Infektion mit hämotropen Mykoplasmen zeigen v.a. vorab geschwächte Hunde mit einer schwerwiegenden Ersterkrankung (beispielsweise Babesiose) oder einer Immunsuppression einen schweren Verlauf. Mykoplasmen, die den oberen Atmungstrakt befallen wie bei deinem Hund, zählen aber zu den nicht-hämotropen Mykoplasmen und können somit auch keine Anämie auslösen. Dein kleiner Vierbeiner hatte also vermutlich ein leicht geschwächtes Immunsystem, als er sich die Mykoplasmeninfektion zugezogen hat. Dies ist bei jungen Hunden keineswegs ungewöhnlich. Das Immunsystem deines kleinen Vierbeiners muss sich zuerst einmal entwickeln und all die schädlichen Umweltkeime nach und nach kennen lernen. Ein gelegentlicher Infekt kann hierbei schon einmal vorkommen. Da dein Hund keinen Husten mehr zeigt, scheint das Antibiotikum gut gegen die Mykoplasmen vorzugehen. Das Immunsystem deines Welpen wird den Rest erledigen, sodass der kleiner Vierbeiner bestimmt bald fit und munter bei dir einziehen darf. Ich wünsche euch beiden ein schönes Kennenlernen und alles Gute 🐾
Vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung ❤️ Jetzt geht's mir doch schon viel besser