Hallo Charlotte,
Koprophagie, also das Fressen von Kot, ist bei Hunde oft eine Verhaltensstörung, die nur mit viel Training und Konsequenz in den Griff zu bekommen ist. Bevor dies getan wird, sollte jedoch ausgeschlossen werden, dass die Koprophagie nicht Anzeichen für ein körperliches Problem ist. Denn das Fressen von Kot kann auch auf einige Erkrankungen und Störungen des Körpers deines Hundes hindeuten.
Allem voran sei hier die Mangelernährung erwähnt. Der Barfplan deines Hundes scheint sehr umfangreich zu sein. Dennoch kann es ohne genaue Berechnung der Inhaltsstoffe schnell passieren, dass ein Mangel, beispielsweise ein Mangel an einem Spurenelement, entsteht. Aus diesem Grund solltest du das Barf-Futter deines Hundes unbedingt von Fachleuten auf dessen Nährstoff-, Vitamin-, Spuren- und Mengenelementwerte überprüfen lassen. Wende dich hierfür nur an Personen, die viel Erfahrung mit einer solchen artgerechten Futterzusammenstellung haben. Die Veterinärmedizinischen Universitäten in Deutschland, beispielsweise die Veterinärmedizinische Fakultät in Leipzig, bieten eine Futtermittelberatung mit Überprüfung von Barfrationen an.
Ein anderer häufiger Auslöser von Koprophagie sind Parasiten. Es gibt eine ganze Reihe an Würmern, die Hunde befallen und den Magen-Darm-Trakt aus dem Gleichgewicht bringen können. Dein Hund ist durch die Problematik des Kotfressen natürlich nochmal zusätzlich für eine Infektion mit Parasiten, welche als Eier mit dem Kot infizierter Hunde ausgeschieden werden, prädispositioniert. Somit solltest du bei deinem Hund eine parasitologische Kotuntersuchung durchführen lassen, um einen Wurmbefall als Auslöser für das Kotfressen auszuschließen.
Nicht zuletzt kann Koprophagie auch ein Anzeichen für eine organische Erkrankung oder eine hormonelle Imbalance sein. Hierbei spielen v.a. Störungen des Pankreas (Exokrine Pankreasinsuffizienz), ein Gallensäuremangel oder eine Erkrankung der Nebenniere in Form eines Hyperkortisolismus (Morbus Chushing) eine Rolle. Solche Erkrankungen sind zwar zumeist von weiteren Symptomen begleitet. Dennoch würde ich dir empfehlen, beim Tierarzt eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen, um eine mögliche Organbeteiligung abzuklären.
Viel Erfolg und alles Gute!