Hallo Uwe,
Zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass mir die Diagnose deiner Hündin unendlich leid tut...
Das maligne Lymphom ist eine von den lymphatischen Zellen ausgehende, systemische Tumorerkrankung. Bei Hunden treten Lymphome als aggressive "high grade" Lymphome und weniger aggressive "low grade" Lymphome auf.
Bei einem malignen Lymphom ist eine Chemotherapie die Behandlungsmethode der Wahl. Über mehrere Wochen erhält der Hund dabei aggressive Medikamente, die den Tumor zurückdrängen sollen (Remission). Eine Heilung der Erkrankung ist jedoch nur in sehr wenigen Fällen (ca. 20%) möglich, da das Lymphom Rezidive (Rückfälle) bildet. Diese Rezidive können Resistenzen gegen die Medikamente der Chemotherapie entwickeln und somit nicht mehr auf die Behandlung ansprechen.
Die mittlere Überlebenszeit nach einer Chemotherapie ist jedoch auch begrenzt, und entspricht durchschnittlich 12 Monate. Es gibt Einzelfälle, bei denen eine Überlebenszeit von 4 Jahren berichtet wird.
Ob eine Chemotherapie noch als Behandlung versucht werden kann hängt stark von dem Stadium, der Malignität und der Ausbreitung des Lymphoms ab. Es unterliegt immer der Einschätzung des behandelnden Arztes, der die genaue Klinik und den genauen pathologischen Befund deines Hundes kennt, eine Chemotherapie als Behandlungsmöglichkeit in Betracht zu ziehen. Natürlich besteht bei einer solch schweren Diagnose immer die Möglichkeit, eine zweite Meinung bei einer anderen Tierklinik/Tierarzt einzuholen.
Auch kannst du dich bei der Veterinärmedizinischen Uniklinik Wien erkundigen. Diese haben ein großes Forschungsprojekt zum Thema "Kanines Lymphom" und arbeiten an weitreichenderen Therapiemöglichkeiten.
Sollte jedoch auch eine weitere Meinung eine Therapie ausschließen, kannst du leider nichts anderes tun als die restliche Zeit deiner Hündin so angenehm wie möglich zu gestalten.
Ich wünsche dir und deiner Hündin viel Erfolg, ganz viel Kraft und alles Gute!