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Petra
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zuletzt 20. Jan.

Lipasewert erhöht

Snow ist jetzt seit fast 1,5 Jahren bei uns und wird 7 im Februar. Er hatte immer mal Durchfall und hat sich übergeben. Das Blutbild zeigte erhöhten lipasewert so dass der TA von einer Bauchspeicheldrüsenentzündung ausgeht. Ich habe Vitamin B und novalgin bekommen. Meine Frage ist, ob das alles ist für so eine Erkrankung? Sein fressen hat ca 6% fett, dass darf er weiterbekommen. Frage mich, ob da noch mehr geht? Sein Zustand ist wechselhaft.
 
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Petra
Beliebteste Antwort
20. Jan. 15:47
Hallo alle, super Neuigkeiten: Snow hat wieder völlig normale Werte, es geht ihm auch gut
 
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Steffi
29. Dez. 11:56
Hallo Petra, Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung werden Enzyme direkt in ihrer aktiven Form in den Bauchspeicheldrüsenzellen umgewandelt. Als Folge kommt es zur Zerstörung dieser Zellen, was mit hochgradiger Schmerzhaftigkeit einhergeht. Daher ist ein Schmerzmittel (Novalgin zeigt eine sehr gute Wirkung bei derartigen Bauchschmerzen) notwendig. Die Lipase ist ein Enzym, welches unter anderem für die Fettverdauung verantwortlich ist. Daher ist eine fettreduzierte Fütterung sinnvoll. Da es zu chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündungen kommen kann, kann eine dauerhafte Futterumstellung auf fettreduziertes Futter (<10% Fett) notwendig sein. Bei Snow ist dies anzuraten, da du bereits einen wechselhaften Zustand beschreibst. Ich habe selber eine Hündin mit chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung, die wir mittlerweile sehr gut im Griff haben. Sie benötigt dank der strikten Futterumstellung keinerlei Medikamente mehr zusätzlich. Sie mag das Futter von Hill‘s i/ d low fat sehr gerne. Es gibt auch Nassfutter davon, welches etwas Abwechslung bietet. Manchmal bekommt sie auch etwas fettarmen Joghurt über ihr Trockenfutter. Es ist wichtig regelmäßige Fütterungszeiten einzuhalten und die Nüchternphasen so kurz wie möglich zu halten. Es kann hilfreich sein ihn zu Beginn mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Jedes zu fettige Leckerlie kann einen erneuten Schub auslösen und zu Durchfall führen. Die Versorgung mit B-Vitaminen kann durch die reduzierte Absorption aufgrund des Durchfalls reduziert sein. Die Vitamin-B12 und -B9 Werte können mittels Blutuntersuchung vom Tierarzt kontrolliert werden. Entsprechend kann eine Substitution von Vitaminen erforderlich sein. Bei hochgradigem Mangel sollte VitaminB12 einmal pro Woche per Injektion erfolgen bis sich der Wert stabilisiert hat. Sollte er sich weiterhin übergeben, kann ein Antibrechmittel vom Tierarzt verabreicht werden.
 
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Petra
11. Jan. 09:09
Hallo Petra, Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung werden Enzyme direkt in ihrer aktiven Form in den Bauchspeicheldrüsenzellen umgewandelt. Als Folge kommt es zur Zerstörung dieser Zellen, was mit hochgradiger Schmerzhaftigkeit einhergeht. Daher ist ein Schmerzmittel (Novalgin zeigt eine sehr gute Wirkung bei derartigen Bauchschmerzen) notwendig. Die Lipase ist ein Enzym, welches unter anderem für die Fettverdauung verantwortlich ist. Daher ist eine fettreduzierte Fütterung sinnvoll. Da es zu chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündungen kommen kann, kann eine dauerhafte Futterumstellung auf fettreduziertes Futter (<10% Fett) notwendig sein. Bei Snow ist dies anzuraten, da du bereits einen wechselhaften Zustand beschreibst. Ich habe selber eine Hündin mit chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung, die wir mittlerweile sehr gut im Griff haben. Sie benötigt dank der strikten Futterumstellung keinerlei Medikamente mehr zusätzlich. Sie mag das Futter von Hill‘s i/ d low fat sehr gerne. Es gibt auch Nassfutter davon, welches etwas Abwechslung bietet. Manchmal bekommt sie auch etwas fettarmen Joghurt über ihr Trockenfutter. Es ist wichtig regelmäßige Fütterungszeiten einzuhalten und die Nüchternphasen so kurz wie möglich zu halten. Es kann hilfreich sein ihn zu Beginn mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Jedes zu fettige Leckerlie kann einen erneuten Schub auslösen und zu Durchfall führen. Die Versorgung mit B-Vitaminen kann durch die reduzierte Absorption aufgrund des Durchfalls reduziert sein. Die Vitamin-B12 und -B9 Werte können mittels Blutuntersuchung vom Tierarzt kontrolliert werden. Entsprechend kann eine Substitution von Vitaminen erforderlich sein. Bei hochgradigem Mangel sollte VitaminB12 einmal pro Woche per Injektion erfolgen bis sich der Wert stabilisiert hat. Sollte er sich weiterhin übergeben, kann ein Antibrechmittel vom Tierarzt verabreicht werden.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Snow bekommt Nassfutter mit ca. 6,5 % Fett. Seit 2 Wochen war alles gut, heute hat er wieder Schleim erbrochen und nicht gefressen. Am Samstag kommt der TA für ein Kontrollblutbild. Leider weiß ich nicht so viel über Snows Gesundheitszustand, bevor er zu uns kam. Vielleicht ist das auch schon früher so gewesen?!
 
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Petra
11. Jan. 09:54
Gibt es auch bakterielle Entzündungen der Bauchspeicheldrüse?
 
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Steffi
12. Jan. 15:05
Gibt es auch bakterielle Entzündungen der Bauchspeicheldrüse?
Ja, es besteht auch die Möglichkeit einer aufsteigenden bakteriellen Entzündung aus dem Darm über den Drüsengang in das Bauchspeicheldrüsengewebe.
 
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Petra
14. Jan. 06:14
Ja, es besteht auch die Möglichkeit einer aufsteigenden bakteriellen Entzündung aus dem Darm über den Drüsengang in das Bauchspeicheldrüsengewebe.
Hallo Steffi, woran erkennt man denn den Unterschied, ob bakterielle Entzündung oder nicht.
 
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Steffi
15. Jan. 13:01
Das ist eine sehr gute Frage, welche sich leider am lebenden Patienten nur schwer beantworten lässt. Mithilfe einer Organbiopsie können histopathologisch verschiedene Formen der Pankreatitis anhand der vorherrschenden Zellen unterschieden werden. Davon ist allerdings abzuraten, da infiziertes Pankreasgewebe sehr fragil ist und man mehr Schaden anrichten würde. Klinisch ist eine Differenzierung leider nicht möglich. Die auslösende Ursache der sogenannten caninen Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung der Hunde) bleibt demnach häufig unklar. Es handelt sich jedoch fast immer um einen sterilen Prozess. Daher sind Antibiotika in der Regel nicht indiziert. Risikofaktoren konnten allerdings ermittelt werden, beispielsweise Übergewicht, eine zu fettreiche Fütterung, eine erblich Komponente bei Zwergschnauzern, zu viel Calcium im Blut oder bestimmte Arzneimittel.
 
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Petra
15. Jan. 17:07
Vielen lieben Dank, das trifft alles nicht auf Snow zu. Mal sehen, was die zweite Blutuntersuchung sagt.
 
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Petra
20. Jan. 15:47
Hallo alle, super Neuigkeiten: Snow hat wieder völlig normale Werte, es geht ihm auch gut