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Aebischer
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zuletzt 2. Mai

Kastrieren ja oder nein

Meine BolonkaHündin ist 4 Jahre alt und wird ca alle 8-9 Monate läufig. Jedesmal scheint sie mir fast depressiv und überängstlich zu sein ca 1 Monat vor und auch nach der Läufigkeit ca noch 2 Monate. Wäre eine Kastration sinnvoll?
 
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Nora
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30. Apr. 08:26
Hallo Aebischer Jeanette, Da die Verhaltensänderungen immer zur Zeit der Läufigkiet auftreten, scheint hier ein Zusammenhangmit den hormonellen Veränderungen im Körper deiner Hündin zu bestehen. Sicher lässt sich aber nicht sagen, ob sich das Verhalten deiner Vierbeinerin nach der Kastration bessert. Es gibt somit leider keine allgemeingültige Antwort auf deine Frage. Bei der Diskussion einer Kastration müssen vielmehr die Vor- und Nachteile, die eine Kastration mit sich bringt, gegeneinander abgewogen werden. Neben der starken psychischen Belastung, die deine Hündin während der Läufigkeiten zeigt, spricht für eine Kastration der medizinische Nutzen. Unkastrierte Hündinnen neigen zu der Entwicklung von Gesäugetumoren. Zwar wird das Risiko für die Entwicklung von Gesäugetumoren nur signifikant durch eine Kastration erniedrigt, wenn die Kastration nach der ersten und vor der zweiten Läufigkeit durchgeführt wird. Jedoch begünstigen Scheinträchtigkeiten durch die wiederkehrende Gesäugeanbildung die Entstehung von Mammatumoren. Nach eine Kastration entwickelt die Hündin keine Scheinträchtigkeit mehr. Zudem können andere Erkrankungen, die bei unkastrierten Hündinnen auftreten, wie eine Pyometra (Eitrige Entzündung der Gebärmutter) und Eierstockzysten verhindert werden. Es gibt jedoch auch einige Argumente gegen eine Kastration. Neben den Eingriff in den natürlichen Zustand des Körpers stehen hierbei vor allem die möglichen Nebenwirkungen im Vordergrund. Eine der häufigsten Komplikationen stellt die Inkontinenz dar. Diese tritt vor allem bei Hündinnen über 15 kg auf, kann aber auch kleinere Hündinnen betreffen. Zumeist entwickelt sich die Inkontinenz erst einige Zeit nach der Kastration, teils erst einige Jahre danach. Meist ist die Inkontintenz medikamentell gut in den Griff zu bekommen. Aber auch andere Nebenwirkungen, wie Wesensveränderungen, Gewichtszunahme und Fellveränderungen können im Rahmen einer Katration auftreten. Es ist also auch möglich, dass sich das ängstliche Verhalten deiner Hündin durch die Kastration nicht verändert oder sogar vermehrt zeigt. Eine solche Veränderung tritt im Rahmen einer Kastration zwar nur sehr selten auf, sollte aber dennoch bedacht werden. Insgesamt gibt es also eine ganze Reihe an Argumenten für und gegen eine Kastration, die im Einzelfall abzuwägen sind. Ich würde dir empfehlen für dich und deine Hündin diese Argumente gegenüberzustellen. Solltest du unsicher in deiner Entscheidung sein oder noch offene Fragen haben, kannst du sicherlich ein Beratungsgespräch mit deinem behandelnden Tierarzt/deiner behandelnden Tierärztin vereinbaren, um auch persönlich noch einmal beraten zu werden. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Nora
30. Apr. 08:26
Hallo Aebischer Jeanette, Da die Verhaltensänderungen immer zur Zeit der Läufigkiet auftreten, scheint hier ein Zusammenhangmit den hormonellen Veränderungen im Körper deiner Hündin zu bestehen. Sicher lässt sich aber nicht sagen, ob sich das Verhalten deiner Vierbeinerin nach der Kastration bessert. Es gibt somit leider keine allgemeingültige Antwort auf deine Frage. Bei der Diskussion einer Kastration müssen vielmehr die Vor- und Nachteile, die eine Kastration mit sich bringt, gegeneinander abgewogen werden. Neben der starken psychischen Belastung, die deine Hündin während der Läufigkeiten zeigt, spricht für eine Kastration der medizinische Nutzen. Unkastrierte Hündinnen neigen zu der Entwicklung von Gesäugetumoren. Zwar wird das Risiko für die Entwicklung von Gesäugetumoren nur signifikant durch eine Kastration erniedrigt, wenn die Kastration nach der ersten und vor der zweiten Läufigkeit durchgeführt wird. Jedoch begünstigen Scheinträchtigkeiten durch die wiederkehrende Gesäugeanbildung die Entstehung von Mammatumoren. Nach eine Kastration entwickelt die Hündin keine Scheinträchtigkeit mehr. Zudem können andere Erkrankungen, die bei unkastrierten Hündinnen auftreten, wie eine Pyometra (Eitrige Entzündung der Gebärmutter) und Eierstockzysten verhindert werden. Es gibt jedoch auch einige Argumente gegen eine Kastration. Neben den Eingriff in den natürlichen Zustand des Körpers stehen hierbei vor allem die möglichen Nebenwirkungen im Vordergrund. Eine der häufigsten Komplikationen stellt die Inkontinenz dar. Diese tritt vor allem bei Hündinnen über 15 kg auf, kann aber auch kleinere Hündinnen betreffen. Zumeist entwickelt sich die Inkontinenz erst einige Zeit nach der Kastration, teils erst einige Jahre danach. Meist ist die Inkontintenz medikamentell gut in den Griff zu bekommen. Aber auch andere Nebenwirkungen, wie Wesensveränderungen, Gewichtszunahme und Fellveränderungen können im Rahmen einer Katration auftreten. Es ist also auch möglich, dass sich das ängstliche Verhalten deiner Hündin durch die Kastration nicht verändert oder sogar vermehrt zeigt. Eine solche Veränderung tritt im Rahmen einer Kastration zwar nur sehr selten auf, sollte aber dennoch bedacht werden. Insgesamt gibt es also eine ganze Reihe an Argumenten für und gegen eine Kastration, die im Einzelfall abzuwägen sind. Ich würde dir empfehlen für dich und deine Hündin diese Argumente gegenüberzustellen. Solltest du unsicher in deiner Entscheidung sein oder noch offene Fragen haben, kannst du sicherlich ein Beratungsgespräch mit deinem behandelnden Tierarzt/deiner behandelnden Tierärztin vereinbaren, um auch persönlich noch einmal beraten zu werden. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Aebischer
2. Mai 22:48
Hallo Aebischer Jeanette, Da die Verhaltensänderungen immer zur Zeit der Läufigkiet auftreten, scheint hier ein Zusammenhangmit den hormonellen Veränderungen im Körper deiner Hündin zu bestehen. Sicher lässt sich aber nicht sagen, ob sich das Verhalten deiner Vierbeinerin nach der Kastration bessert. Es gibt somit leider keine allgemeingültige Antwort auf deine Frage. Bei der Diskussion einer Kastration müssen vielmehr die Vor- und Nachteile, die eine Kastration mit sich bringt, gegeneinander abgewogen werden. Neben der starken psychischen Belastung, die deine Hündin während der Läufigkeiten zeigt, spricht für eine Kastration der medizinische Nutzen. Unkastrierte Hündinnen neigen zu der Entwicklung von Gesäugetumoren. Zwar wird das Risiko für die Entwicklung von Gesäugetumoren nur signifikant durch eine Kastration erniedrigt, wenn die Kastration nach der ersten und vor der zweiten Läufigkeit durchgeführt wird. Jedoch begünstigen Scheinträchtigkeiten durch die wiederkehrende Gesäugeanbildung die Entstehung von Mammatumoren. Nach eine Kastration entwickelt die Hündin keine Scheinträchtigkeit mehr. Zudem können andere Erkrankungen, die bei unkastrierten Hündinnen auftreten, wie eine Pyometra (Eitrige Entzündung der Gebärmutter) und Eierstockzysten verhindert werden. Es gibt jedoch auch einige Argumente gegen eine Kastration. Neben den Eingriff in den natürlichen Zustand des Körpers stehen hierbei vor allem die möglichen Nebenwirkungen im Vordergrund. Eine der häufigsten Komplikationen stellt die Inkontinenz dar. Diese tritt vor allem bei Hündinnen über 15 kg auf, kann aber auch kleinere Hündinnen betreffen. Zumeist entwickelt sich die Inkontinenz erst einige Zeit nach der Kastration, teils erst einige Jahre danach. Meist ist die Inkontintenz medikamentell gut in den Griff zu bekommen. Aber auch andere Nebenwirkungen, wie Wesensveränderungen, Gewichtszunahme und Fellveränderungen können im Rahmen einer Katration auftreten. Es ist also auch möglich, dass sich das ängstliche Verhalten deiner Hündin durch die Kastration nicht verändert oder sogar vermehrt zeigt. Eine solche Veränderung tritt im Rahmen einer Kastration zwar nur sehr selten auf, sollte aber dennoch bedacht werden. Insgesamt gibt es also eine ganze Reihe an Argumenten für und gegen eine Kastration, die im Einzelfall abzuwägen sind. Ich würde dir empfehlen für dich und deine Hündin diese Argumente gegenüberzustellen. Solltest du unsicher in deiner Entscheidung sein oder noch offene Fragen haben, kannst du sicherlich ein Beratungsgespräch mit deinem behandelnden Tierarzt/deiner behandelnden Tierärztin vereinbaren, um auch persönlich noch einmal beraten zu werden. Alles Gute euch beiden 🐾
Danke vielmals für die ausführlichen Infos🙏