Hallo Kornelia,
Die Untersuchungen zur Inkontinenz nach Kastration sind nicht einheitlich im Bezug auf ihre Ergebnisse. Fest steht aber bei allen Studien: Kastrierte Hündinnen haben ein höheres Risiko an einer Inkontinenz zu erkranken, als unkastrierte Hündinnen. Ca. 5-20% der kastrierten Hündinnen entwickeln im Alter eine Inkontinenz. Hierbei spielen aber auch weitere Einflussfaktoren, wie Zeitpunkt der Kastration, Größe und Gewicht der Hündin einen entscheidenen Faktor. So scheinen Hündinnen unter 20 kg seltener eine Inkontinenz nach Kastration zu entwickeln als Hündinnen über 20 kg.
Eine kastrationsbedingte Inkontinenz tritt in der Regel erst im mittleren bis späten Alter auf. Verschiedene Medikamente helfen, die Inkontinenz zu lindern oder sogar vollständig in den Griff zubekommen. Schlagen die Medikamente nicht ausreichend an, stehen chirurgische Therapiemöglichkeiten wie die Implantation einen künstlichen Harnröhrenschließers oder das Aufpolstern der Harnröhre zum besseren Verschluss zur Verfügung.
Dennoch ist die mögliche Inkontinenz ein entscheidendes Kontra-Argument der Kastration. Während Erkrankungen des Geschlechtsapparats, wie Mammatumoren, Pyometra (Eiteransammlung in der Gebärmutter) oder Ovarialzysten durch eine Kastration entgegengewirkt wird, können Harninkontinenz, Gewichtszunahme, Verhaltens- oder Fellveränderungen unerwünschte Folgen einer Kastration darstellen. Vor Entscheidung zur Kastration sollten deshalb alle positiven sowie negativen Einflüsse einer Kastration genaustens abgewägt werden.
Alles Gute euch beiden 🐾