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Carola
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zuletzt 5. Juli

Kastration beim Rüden

Hallo, Freddie ist ein 14 Monate alter Rüde aus dem Tierschutz aus Bosnien. Eigentlich kommen wir recht gut zurecht, aber Gassi gehen ist seit einigen Monaten zunehmend schwierig. Seit er ca. 10/11 Monate alt steigt sein Interesse an Hündinnen. In der Umgebung ist er mittlerweile ein relativ zuverlässiger Anzeiger wenn die Hündin bald läufig wird. Wir haben uns angestrengt einen Grundgehorsam aufzubauen, dieser ist im Moment aber komplett weg. Selbst an der Leine dreht er sich beim rufen noch mal zu mir um weil er im Umkreis von ca. 300 m irgendwas riecht. Freilauf ist absolut nicht mehr möglich. Selbst um größten Spiel mit anderen Hunfekumpels bleibt er plötzlich stehen und riecht sich fest. Egal was um ihn passiert, er ist nicht abzulenken. Da kann man ihn nur an der Leine wegziehen. Drinnen ohne diese Gerüche funktioniert er wie ein Zikuspferd und kann alle Tricks. Er fängt draußen auch an zu sabbern und mit der Lippe zu zittern (flehmen). Drinnen fängt er mittlerweile auch manchmal an zu jammern und fiepen. Er ist mein erster Hund und nun frag ich mich ob das normales Pubertätsgehabe ist das man mit Training in den Griff bekommt oder ob das extremer Stress für ihn ist und eine Kastration sinnvoll wäre. Wie schon gesagt ist er aktuell draußen nicht mehr ansprechbar und eigentlich nur mit der Nase auf der Suche weil irgendeine Hündin in der Umgebung immer läufig ist. Er schnuppert auch Tage lange im Park immer an den selben Stellen. Da scheint vor Tagen mal ne läufige Hündin markiert zu haben. Hab schon versucht ihm nur noch im Training Futter zu geben damit seine Motivation draußen zu steigern aber in dem Moment interessiert ihn Futter nicht und drinnen hört er ja echt gut. Weiß aktuell nicht wie ich ihn draußen auch nur dazu bekomme mich anzuschauen. Reizangel, leckerliebeutel oder Spielzeug apportieren, futtersuche, frisbeespielen hab ich ausprobiert und er schaut nicht mal wenn er nen Geruch in der Nase hat (was fast immer so ist)
 
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Steffi
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4. Juli 23:52
Hallo Carola, Dein unkastrierter Rüde ist geschlechtsreif und befindet sich offensichtlich mitten in der Pubertät. Da spielen die Hormone (v.a. Testosteron) verrückt. Teilweise lässt sich das Verhalten durch konsequentes Training reduzieren. Hat man die anstrengende pubertäre Zeit überstanden, kann er dennoch zu jeder Läufigkeitsphase „rückfällig“ werden und der Zirkus beginnt von vorn. Anhand deiner Beschreibung leidet dein Rüde schon arg unter den Einflüssen der Hormone. Je nach Belastbarkeit deiner Nerven kann die Pubertät erstmal abgewartet werden. Sollte er immer wieder zu derartig gestresstem Verhalten neigen, ist zumindest eine chemische Kastration in Erwägung zu ziehen. Bei der chirurgischen Kastration handelt es sich um die irreversible Entfernung der hormonproduzierenden Keimdrüsen (Hoden und Nebenhoden). Der sogenannte Kastrationschip (Suprelorin-Chip) ruft hingegen einen zeitlich begrenzten (6 oder 12 Monate) Zustand der Reduktion der Hormonproduktion (Senkung des Plasmatestosteronspiegels) hervor. Der Hormonchip bietet eine gute Aussagekraft über den möglichen Zustand nach einer Chirurgischen Kastration. Wenn du dir unsicher bist, ob eine Kastration in Frage kommt, ist dies also eine gute Alternative. Um zu sehen, wie er darauf reagiert, empfiehlt es sich erst den „kleinen“ Halbjahres-Chip anzuwenden.
 
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Steffi
4. Juli 23:52
Hallo Carola, Dein unkastrierter Rüde ist geschlechtsreif und befindet sich offensichtlich mitten in der Pubertät. Da spielen die Hormone (v.a. Testosteron) verrückt. Teilweise lässt sich das Verhalten durch konsequentes Training reduzieren. Hat man die anstrengende pubertäre Zeit überstanden, kann er dennoch zu jeder Läufigkeitsphase „rückfällig“ werden und der Zirkus beginnt von vorn. Anhand deiner Beschreibung leidet dein Rüde schon arg unter den Einflüssen der Hormone. Je nach Belastbarkeit deiner Nerven kann die Pubertät erstmal abgewartet werden. Sollte er immer wieder zu derartig gestresstem Verhalten neigen, ist zumindest eine chemische Kastration in Erwägung zu ziehen. Bei der chirurgischen Kastration handelt es sich um die irreversible Entfernung der hormonproduzierenden Keimdrüsen (Hoden und Nebenhoden). Der sogenannte Kastrationschip (Suprelorin-Chip) ruft hingegen einen zeitlich begrenzten (6 oder 12 Monate) Zustand der Reduktion der Hormonproduktion (Senkung des Plasmatestosteronspiegels) hervor. Der Hormonchip bietet eine gute Aussagekraft über den möglichen Zustand nach einer Chirurgischen Kastration. Wenn du dir unsicher bist, ob eine Kastration in Frage kommt, ist dies also eine gute Alternative. Um zu sehen, wie er darauf reagiert, empfiehlt es sich erst den „kleinen“ Halbjahres-Chip anzuwenden.
 
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Carola
5. Juli 07:38
Hallo Carola, Dein unkastrierter Rüde ist geschlechtsreif und befindet sich offensichtlich mitten in der Pubertät. Da spielen die Hormone (v.a. Testosteron) verrückt. Teilweise lässt sich das Verhalten durch konsequentes Training reduzieren. Hat man die anstrengende pubertäre Zeit überstanden, kann er dennoch zu jeder Läufigkeitsphase „rückfällig“ werden und der Zirkus beginnt von vorn. Anhand deiner Beschreibung leidet dein Rüde schon arg unter den Einflüssen der Hormone. Je nach Belastbarkeit deiner Nerven kann die Pubertät erstmal abgewartet werden. Sollte er immer wieder zu derartig gestresstem Verhalten neigen, ist zumindest eine chemische Kastration in Erwägung zu ziehen. Bei der chirurgischen Kastration handelt es sich um die irreversible Entfernung der hormonproduzierenden Keimdrüsen (Hoden und Nebenhoden). Der sogenannte Kastrationschip (Suprelorin-Chip) ruft hingegen einen zeitlich begrenzten (6 oder 12 Monate) Zustand der Reduktion der Hormonproduktion (Senkung des Plasmatestosteronspiegels) hervor. Der Hormonchip bietet eine gute Aussagekraft über den möglichen Zustand nach einer Chirurgischen Kastration. Wenn du dir unsicher bist, ob eine Kastration in Frage kommt, ist dies also eine gute Alternative. Um zu sehen, wie er darauf reagiert, empfiehlt es sich erst den „kleinen“ Halbjahres-Chip anzuwenden.
Vielen Dank für die Antwort ❤️ Es wird wohl eine Kastratin werden. Den Hormonchip will mein Freund nicht und so übermäßig sexualisiert wie Freddie ist, kann ich mir kaum vorstellen dass er nach der Pubertät darauf nicht mehr reagiert. Und allein die läufigkeitsphasen der Hündinnen die wir im Park kennen sind schon fast übers gesamte Jahr verteilt. 😅 Am WE haben wir auf dem Hof der Eltern meines Freundes nochmal gesehen wie er sein kann wenn keine läufige Hündin greifbar/riechbar ist. Natürlich sind auch andere Reize spannend aber man kann trainieren. Sobald er auch nur ein bisschen was riecht ist er in einer anderen Welt und scheint mich nicht mehr zu hören. So kann ich ihn nicht mehr von der Leine lassen und jeder Spaziergang ist nur anstrengend für beide.