Hallo Larissa,
Im Allgemeinen wir empfohlen, mit der Kastration bis zur Geschlechtreife abzuwarten. Ausgehend vom Alter deines Hundes und dem von dir beschriebenen Verhallten scheint dein Hund die Geschlechtsreife erreicht zu haben. Eine Kastration ist somit ab dem aktuellen Zeitpunkt möglich.
Wichtig ist dabei zu beachten, dass sich zwar Verhaltensweisen, die auf den Sexualtrieb zurückzuführen sind, bessern, andere hiervon unabhängige Verhaltensweisen wie die schnelle Stressanfälligkeit deines Hundes durch die Kastration aber in der Regel nicht beeinflusst werden. Zudem birgt jede Kastration gewisse Risiken, wie Gewichtszunahme, Verhaltensänderungen (Aggressivität), Fellveränderungen, Antriebslosigkeit oder Harninkontinenz.
Dennoch erachte ich es als sinnvoll, einen Hund, dessen Leben stark durch seinen Sexualtrieb beeinflusst wird, zu kastrieren. Falls gewünscht kann zunächst eine chemische Kastration als "Probelauf" erfolgen, um mit der Kastration verbundene Verhaltensänderungen besser abschätzen zu können.
Bei einer chemischen Kastration wir dem Hund ein Chip (Suprelorin-Implantat) eingesetzt, welches kontinuierlich den Wikstoff Deslorelin freisetzt. Deslorelin unterdrückt die Bildung der Sexualhormone und führt somit ebenfalls zum Aussetzten des Sexualverhaltens. Im Gegensatz zu einer chirurgischen Kastration ist die chemische Kastration reversibel. Die Wirkung des Suprelorin-Implantats hält zwischen 6-12 Monate an. Danach kehrt die Sexualhormonproduktion des Hundes wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück.
Alternativ kann direkt eine chirurgische und somit irreversible Kastration durch die Entfernung der Hoden erfolgen.
Alles Gute euch beiden 🐾