Hallo Heike,
Wie du dich bereits korrekt belesen hast, neigen sogenannte abdominale Hoden zur Entartung. Die Hoden sind von Natur für eine bestimmte Betriebstemperatur optimiert worden, die tiefer als die Körperkerntemperatur ist und nur durch die korrekte Lage im Hodensack, also sozusagen aus dem Körperkern "ausgelagert", gewährleistet wird. Hoden, die sich innerhalb des Körpers befinden, entwickeln bis zu 30mal häufiger über kurz oder lang bösartige Tumore. In der Literatur wird allgemein zu einer Entfernung hochstehender Hoden vor dem sechsten Lebensjahr geraten. Aufgrund praktischer Erfahrungswerte wird empfohlen zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr zu kastrieren. Bei in der Bauchhöhle gelegenen Hoden besteht darüber hinaus die ständige Gefahr einer spontanen Hodentorsion, die aufgrund der schlagartig auftretenden und sehr schlimmen Schmerzen einen echten Notfall darstellt, ebenfalls ein guter Grund, den Eingriff nicht ewig vor sich her zu schieben.