Hallo Marina,
Das ständige Wiederauftreten der Ohrenentzündung könnte verschiedene Ursachen haben.
Zum einen könnte ein sehr resistenter Keim hinter dem Geschehen stecken, der durch die Medikamente, die dein Hund erhalten hat, nicht ausreichend abgetötet wurde. Meist entstehen Ohrenentzündungen aufgrund von bestimmten Bakterien (Staphylo-/Streptokokken) oder Hefepilzen (Malassezien). Solche Erreger sind mit den Präparaten, die dein Hund erhalten hat, meist gut in den Griff zu bekommen. Spielt ein anderer, eher nicht so häufig auftretender Keim jedoch eine Rolle, ist es möglich, dass die Wirkstoffe der Medikamente diesen nicht ausreichend angreifen. Eine Probenentnahme aus dem Ohr und eine mikrobiologische Untersuchung der Probe ist hier hilfreich, um den Übeltäter zu identifizieren und gezielt zu eliminieren.
Zum anderen könnte aber auch eine Allergie hinter den wiederkehrenden Ohrenentzündungen stecken. Allergien vermindern die Kraft der Immunsystems. Keime, die sich im Ohr auch ganz natürlich befinden, können sich aufgrund der verminderten Immunantwort im extremen Maße vermehren und so eine Ohrentzündung hervorrufen. Hier helfen Medikamente zwar vielleicht kurzzeitig, da das Grundproblem, nämlich das geschwächte Immunsystem aufgrund der Allergie aber nicht beseitigt wird, tritt die Ohrenentzündung immer wieder auf. Neben solch wiederkehrenden Ohrenentzündungen ist vorallem Juckreiz, oft auch in Form von Belecken der Vorderpfoten, ein typischen Anzeichen einer Allergie.
Neben diesen zwei Möglichkeiten können aber auch andere Ursachen hinter der Entzündung stecken.
Ich würde dir deshalb empfehlen, bei deinem Hund weitere diagnostische Maßnahmen einleiten zu lassen, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Durch Proben aus dem Ohr kann kontrolliert werden, welche Erreger auslösend für die Ohrenentzündung sind. Mithilfe einer Blutprobe kann der Körper deines Hundes auf unentdeckte Probleme, wie organische Erkrankungen überprüft werden, die mit der wiederkehrenen Entzündung im Zusammenhang stehen könnten. Und auch eine Allergieabklärung ist durchaus sinnvoll. Den ersten Schritt tust du hierbei schon durch die Fütterung des Hypoallergenen Futters. Damit die Hypoallergene-Diät aber auch aussagekräftig und wirksam ist, muss es sich um ein streng kontrolliertes Hypoallergenes Futter handeln. Viele frei käuflichen Präparate behinhalten Verunreinigungen mit allergieauslösenden Stoffen und sind so zur Diagnose einer Futtermittelallergie nicht geeignet. Eine Hypoallergene Diät sollte mithilfe eines tierärztlichen Allergiefutters mindestens 8 Wochen streng verfolgt werden. Zeigt sich hiernach keine Besserung, sollte im Rahmen der Allergieabklärung eine Umweltallergie (Atopische Dermatitis) überprüft werden. Am besten wendest du dich für die Allergieabklärung an deinen Tierarzt/deine Tierärztin. Diese/r kann dich bei dem Vorgehen umgehend beraten und unterstützen.
Dass die Seite des betroffenen Ohrs auf eine bestimmte Erkrankung hindeutet ist aus medizinischer und physiologischer Sicht auszuschließen. Ich habe schon viele Hunde gesehen, bei denen das linke Ohr aufgrund einer Allergie entzündet war ;)
Gute Besserung 🐾