Hallo Kerstin,
Husten ist einer der wichtigsten Schutzreflexe des Atmungsapparates. Die Ursache des Hustens ist meist im Atmungstrakt oder Herz-Kreislauf-System lokalisiert. Außerdem lassen sich die Ursachen in entzündliche (durch Erreger, wie Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze oder nicht erregerbedingt wie Asthma, Luftröhren- oder Bronchialkollaps und andere) und nicht entzündliche (Tumore, Herzerkrankungen, Lungenembolie, Wasserlunge oder traumatisch bedingt durch Fremdkörper, reizende Gase, andere organische Entzündungen) Ursachen unterteilen.
Anhand deiner Beschreibung könnte deine Hündin eine Infektiöse Tracheobronchitis, den sogenannten Zwingerhustenkomplex, haben. Hierbei handelt es sich um eine multifaktorielle Erkrankung mit der Beteiligung verschiedener Infektionserreger (Viren; häufig einhergehend mit einer bakteriellen Sekundärinfektion).
Bei Fieber, Schleimigem Auswurf und eitrigem Nasenausfluss liegt der Verdacht einer bakteriellen Infektion nahe. Daher sollte zunächst eine Antibiotikatherapie mit einem Breitspektrum-Antibiotikum begonnen werden.
Es kann eine Tupferprobe von der Schleimhaut der Bindehäute und des Nasen-Rachenraumen entnommen werden und zur bakteriologischen Untersuchung eingeschickt werden. Nach Ergebnis des Antibiogramms kann die Therapie angepasst werden.
Zusätzlich können Medikamente vom Tierarzt zur Stärkung des Immunsystems, zur Schleimlösung, zur Förderung des Schleim-Transports verabreicht werden.
Zur Unterstützung der Atemwegsfunktion kann ein Hustensaft (Ergänzungsfuttermittel) auf Kräuterextraktbasis (Thymian, Efeu) über das Futter gegeben werden.
(Im Falle schwerwiegender Atemnot mit zyanotischen Schleimhäuten ist eine Sauerstofftherapie unter tierärztlicher Beobachtung ratsam.)
Da dieser Krankheitskomplex äußerst infektiös ist, müssen erkrankte Hunde isoliert werden.
Bis zur vollständigen Genese ist der Kontakt zu Artgenossen insbesondere in Hundepensionen, größere Hundeansammlungen auf Spielwiesen sowie Besuche bei Hundeschulen ausdrücklich zu meiden.
Sicherheitshalber kann auf andere Herz- und Lungenerkrankungen mittels Röntgen und Ultraschall untersucht werden.