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Kerstin
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Anzahl der Antworten 3
zuletzt 27. Aug.

Husten & Hecheln

Ihr Lieben, meine 9 Monate alte Hündin hustet seit Samstag, mal mit und mal ohne Auswurf. Wenn etwas ausgehustet wird, ist es klarer flüssiger Schleim. Sie hustet nur in der Wohnung und es geht los sobald sie aufsteht oder spielt oder sich sonst irgendwie bewegt. Parallel (unabhängig vom Husten) hat sie sehr intensive Hechelphasen ohne Anstrengung (z.Bsp. im Liegen) gestern dauerte diese Phase über eine Stunde. Sie wirkt, als wäre ich einen Marathon mit ihr gelaufen. Sie fühlt sich dann stark überhitzt an. Da ich sie als sehr sensitiv wahrnehme, vermutete ich eine Art Anspannungsabbau, Tag verarbeiten usw (weil es plötzlich und ohne äußeren Reiz geschieht) Ich teile meine Sorge heute auch mit unserm Arzt, um Herz und Lungenthemen zu checken 😊 Dennoch freu ich mich über Austausch. Vlt hat ja jmd Ähnliches schon erlebt? Gesa ist ein Tierschutzmädchen, Persönlichkeit: sehr zurückhaltend und vorsichtig. Danke Euch ♥️
 
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Steffi
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25. Aug. 14:12
Hallo Kerstin, Husten ist einer der wichtigsten Schutzreflexe des Atmungsapparates. Die Ursache des Hustens ist meist im Atmungstrakt oder Herz-Kreislauf-System lokalisiert. Außerdem lassen sich die Ursachen in entzündliche (durch Erreger, wie Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze oder nicht erregerbedingt wie Asthma, Luftröhren- oder Bronchialkollaps und andere) und nicht entzündliche (Tumore, Herzerkrankungen, Lungenembolie, Wasserlunge oder traumatisch bedingt durch Fremdkörper, reizende Gase, andere organische Entzündungen) Ursachen unterteilen. Anhand deiner Beschreibung könnte deine Hündin eine Infektiöse Tracheobronchitis, den sogenannten Zwingerhustenkomplex, haben. Hierbei handelt es sich um eine multifaktorielle Erkrankung mit der Beteiligung verschiedener Infektionserreger (Viren; häufig einhergehend mit einer bakteriellen Sekundärinfektion). Bei Fieber, Schleimigem Auswurf und eitrigem Nasenausfluss liegt der Verdacht einer bakteriellen Infektion nahe. Daher sollte zunächst eine Antibiotikatherapie mit einem Breitspektrum-Antibiotikum begonnen werden. Es kann eine Tupferprobe von der Schleimhaut der Bindehäute und des Nasen-Rachenraumen entnommen werden und zur bakteriologischen Untersuchung eingeschickt werden. Nach Ergebnis des Antibiogramms kann die Therapie angepasst werden. Zusätzlich können Medikamente vom Tierarzt zur Stärkung des Immunsystems, zur Schleimlösung, zur Förderung des Schleim-Transports verabreicht werden. Zur Unterstützung der Atemwegsfunktion kann ein Hustensaft (Ergänzungsfuttermittel) auf Kräuterextraktbasis (Thymian, Efeu) über das Futter gegeben werden. (Im Falle schwerwiegender Atemnot mit zyanotischen Schleimhäuten ist eine Sauerstofftherapie unter tierärztlicher Beobachtung ratsam.) Da dieser Krankheitskomplex äußerst infektiös ist, müssen erkrankte Hunde isoliert werden. Bis zur vollständigen Genese ist der Kontakt zu Artgenossen insbesondere in Hundepensionen, größere Hundeansammlungen auf Spielwiesen sowie Besuche bei Hundeschulen ausdrücklich zu meiden. Sicherheitshalber kann auf andere Herz- und Lungenerkrankungen mittels Röntgen und Ultraschall untersucht werden.
 
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Steffi
25. Aug. 14:12
Hallo Kerstin, Husten ist einer der wichtigsten Schutzreflexe des Atmungsapparates. Die Ursache des Hustens ist meist im Atmungstrakt oder Herz-Kreislauf-System lokalisiert. Außerdem lassen sich die Ursachen in entzündliche (durch Erreger, wie Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze oder nicht erregerbedingt wie Asthma, Luftröhren- oder Bronchialkollaps und andere) und nicht entzündliche (Tumore, Herzerkrankungen, Lungenembolie, Wasserlunge oder traumatisch bedingt durch Fremdkörper, reizende Gase, andere organische Entzündungen) Ursachen unterteilen. Anhand deiner Beschreibung könnte deine Hündin eine Infektiöse Tracheobronchitis, den sogenannten Zwingerhustenkomplex, haben. Hierbei handelt es sich um eine multifaktorielle Erkrankung mit der Beteiligung verschiedener Infektionserreger (Viren; häufig einhergehend mit einer bakteriellen Sekundärinfektion). Bei Fieber, Schleimigem Auswurf und eitrigem Nasenausfluss liegt der Verdacht einer bakteriellen Infektion nahe. Daher sollte zunächst eine Antibiotikatherapie mit einem Breitspektrum-Antibiotikum begonnen werden. Es kann eine Tupferprobe von der Schleimhaut der Bindehäute und des Nasen-Rachenraumen entnommen werden und zur bakteriologischen Untersuchung eingeschickt werden. Nach Ergebnis des Antibiogramms kann die Therapie angepasst werden. Zusätzlich können Medikamente vom Tierarzt zur Stärkung des Immunsystems, zur Schleimlösung, zur Förderung des Schleim-Transports verabreicht werden. Zur Unterstützung der Atemwegsfunktion kann ein Hustensaft (Ergänzungsfuttermittel) auf Kräuterextraktbasis (Thymian, Efeu) über das Futter gegeben werden. (Im Falle schwerwiegender Atemnot mit zyanotischen Schleimhäuten ist eine Sauerstofftherapie unter tierärztlicher Beobachtung ratsam.) Da dieser Krankheitskomplex äußerst infektiös ist, müssen erkrankte Hunde isoliert werden. Bis zur vollständigen Genese ist der Kontakt zu Artgenossen insbesondere in Hundepensionen, größere Hundeansammlungen auf Spielwiesen sowie Besuche bei Hundeschulen ausdrücklich zu meiden. Sicherheitshalber kann auf andere Herz- und Lungenerkrankungen mittels Röntgen und Ultraschall untersucht werden.
 
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Kerstin
27. Aug. 09:53
Hallo Kerstin, Husten ist einer der wichtigsten Schutzreflexe des Atmungsapparates. Die Ursache des Hustens ist meist im Atmungstrakt oder Herz-Kreislauf-System lokalisiert. Außerdem lassen sich die Ursachen in entzündliche (durch Erreger, wie Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze oder nicht erregerbedingt wie Asthma, Luftröhren- oder Bronchialkollaps und andere) und nicht entzündliche (Tumore, Herzerkrankungen, Lungenembolie, Wasserlunge oder traumatisch bedingt durch Fremdkörper, reizende Gase, andere organische Entzündungen) Ursachen unterteilen. Anhand deiner Beschreibung könnte deine Hündin eine Infektiöse Tracheobronchitis, den sogenannten Zwingerhustenkomplex, haben. Hierbei handelt es sich um eine multifaktorielle Erkrankung mit der Beteiligung verschiedener Infektionserreger (Viren; häufig einhergehend mit einer bakteriellen Sekundärinfektion). Bei Fieber, Schleimigem Auswurf und eitrigem Nasenausfluss liegt der Verdacht einer bakteriellen Infektion nahe. Daher sollte zunächst eine Antibiotikatherapie mit einem Breitspektrum-Antibiotikum begonnen werden. Es kann eine Tupferprobe von der Schleimhaut der Bindehäute und des Nasen-Rachenraumen entnommen werden und zur bakteriologischen Untersuchung eingeschickt werden. Nach Ergebnis des Antibiogramms kann die Therapie angepasst werden. Zusätzlich können Medikamente vom Tierarzt zur Stärkung des Immunsystems, zur Schleimlösung, zur Förderung des Schleim-Transports verabreicht werden. Zur Unterstützung der Atemwegsfunktion kann ein Hustensaft (Ergänzungsfuttermittel) auf Kräuterextraktbasis (Thymian, Efeu) über das Futter gegeben werden. (Im Falle schwerwiegender Atemnot mit zyanotischen Schleimhäuten ist eine Sauerstofftherapie unter tierärztlicher Beobachtung ratsam.) Da dieser Krankheitskomplex äußerst infektiös ist, müssen erkrankte Hunde isoliert werden. Bis zur vollständigen Genese ist der Kontakt zu Artgenossen insbesondere in Hundepensionen, größere Hundeansammlungen auf Spielwiesen sowie Besuche bei Hundeschulen ausdrücklich zu meiden. Sicherheitshalber kann auf andere Herz- und Lungenerkrankungen mittels Röntgen und Ultraschall untersucht werden.
Wow. Dankeschön 😊
 
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Kerstin
27. Aug. 09:56
Schleimlöser hat sie bekommen. Hustensaft ist auch am Start. Wir warten bis Montag an, dann bekommt sie Antibiotika. Das mit dem Antibiogramm finde ich eine geniale Idee. Danke 🙏