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Caro
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zuletzt 14. Aug.

Hund voller roter Flecken und Pickel

Unsere 12 Monate alte OEB Emma leidet ständig an Aufschlag. Am schlimmsten ist dieser am Bauch und an den Beinen dort wo die Falte zum Bauch hin ist. Ihr Futter haben wir jetzt schon mehrmals gewechselt. Denke nicht das es daran liegt. Mir ist auch aufgefallen das Sie den Ausschlag stärker bekommt wenn wir ein Tag mit ihr in der Natur unterwegs sind, sie mit Pflanzen und Wasser in Kontakt kommt. So langsam sind wir ratlos. Beim Tierarzt haben wir es bereits untersuchen lassen. Dieser meinte das es ein bakterieller Ausschlag sei. Tabletten, Salben und Shampoo haben leider nix verändert 😔
 
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Nora
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14. Aug. 07:54
Hallo Caro, Bei dem Ausschlag von Emma könnte es sich um eine Allergie handeln. Eine Allergie zeigt sich zwar zumeist mit starkem Juckeiz und nur selten in Form eines Ausschlages, aufgrund deines Berichtes, dass der Ausschlag v.a. nach einem Spaziergang in der Natur auftritt, sollte eine Allergie aber dennoch in Betracht gezogen werden. Bei einer Allergie kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems. Das Immunsystem hat die Aufgabe, körperfremde, gefährliche Stoffe, wie Bakterien oder Viren zu erkennen und zu bekämpfen. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem jedoch auf einen eigentlich harmlosen Stoff (Allergen), wie beispielsweise Blütenpollen oder Futtereiweiße. Das Immunsystem beginnt, dieses Allergen zu bekämpfen, und es kommt zu der klinischen Symptomatik einer Allergie. Eine Allergie kann beim Hund in Form einer Futtermittelallergie (zumeist gegen bestimmte Eiweiße im Futter gerichtet), einer Umweltallergie (Atopische Dermatitis) oder einer Kontaktallergie (beispielsweise nach Berührung bestimmter Gräser oder gegen Inhaltsstoffe der Hundedecke, des Halsbandes, etc.) auftreten. Eine Allergie ist jedoch schwer zu diagnostizieren. Nur mittels einer Ausschlussdiagnostik kann herausgefunden werden, ob es sich tatsächlich um eine Allergie handelt. Es müssen also andere Erkrankungen Schritt für Schritt ausgeschlossen werden. Bei einer umfangreichen Allergiediagnostik wird hierfür zunächst eine Hautuntersuchung deines Hundes angefertigt, um eine bakterielle Entstehung oder einen durch Hautpilze verursachten Ausschlag auszuschließen. Auch wird ein Blutbild angefertigt, um die Funktionalität der Organe zu überprüfen. Es gibt verschiedene, v.a. hormonelle Imbalancen, die sich durch Hautveränderungen wiederspiegeln. Hierzu zählen beispielsweise Hypothyreosen (Schilddrüsenunterfunktionen) oder Morbus Cushing (Hyperkortisolismus). Konnte keine Veränderungen festgestellt werden, wird eine sogenannte Ausschlussdiät vorgenommen. Diese hat den Zweck, eine Futtermittelallergie zu erkennen/auszuschließen. Bei einer Futtermittelallergie reagiert der Körper des Hundes in den meisten Fällen auf eine bestimmte Eiweißfraktion des Futters. Ein alleiniger Futterwechsel reicht deshalb leider nicht aus, um eine Futtermittelallergie auszuschließen. Während der Diät bekommt der Hund über 8-12 Wochen ausschießlich ein Spezialfutter, das eine neuwertige Eiweiß- und Kohlenhydratquelle enthält. Die Diät muss streng eingehalten werden, um am Ende ein aussagekräftiges Resultat zu erhalten. Bestehen die Symptome auch nach gründlich durchgeführter Ausschlussdiät, muss von einer Atopischen Dermatitis, also einer Raktion des Körpers auf bestimmte Umweltstoffe ausgegangen werden. Um diese zu behandeln werden Wirkstoffe wie Cortison, Oclacitinib (Medikament: Apoquel) oder Cyclosporin (Medikament: Atopica) eingesetzt. Die Wirkstoffe wirken juckreiz- und entzündungshemmend und lindern somit die Symptomatik. Um herauszufinden, woher der Ausschlag deines Hundes kommt, würde ich dir empfehlen deinen Hund nochmals eingehend Untersuchen zu lassen. Mithilfe einer klinischen Allgemeinuntersuchung, einer dermatologischen Untersuchung und einem Blutbild können infektiöse oder organische Probleme untersucht und der Auslöser der Erkrankung weiter eingekreist werden. Ggf. kann, je nach Erscheinungsbild deines Hundes und Einschätzung deines behandelnden Tierarztes/Tierärztin, auch direkt eine Allergietherapie versucht werden. Gute Besserung!
 
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Nora
11. Aug. 17:11
Hallo Caro, Zeigt Emma auch Juckreiz? Leckt sie sich vermehrt die Pfoten oder schubbert sich am Kopf? Hat Emma gelegentlich Durchfall? Tritt der Ausschlag das ganze Jahr über auf, oder zu bestimmten Jahreszeiten? Wann wurde das letzte Blutbild von Emma angefertigt?
 
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Caro
12. Aug. 21:02
Hallo Caro, Zeigt Emma auch Juckreiz? Leckt sie sich vermehrt die Pfoten oder schubbert sich am Kopf? Hat Emma gelegentlich Durchfall? Tritt der Ausschlag das ganze Jahr über auf, oder zu bestimmten Jahreszeiten? Wann wurde das letzte Blutbild von Emma angefertigt?
Hallo, Erstmalig ist der Ausschlag uns an den ersten warmen Tagen dieses Jahres aufgefallen. Die Bilder sind gerade aktuell. Sie kratzt sich schon aber nicht so richtig doll. An den Pfoten leckt sie sich auch ab und an.
 
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Caro
12. Aug. 21:03
Hallo Caro, Zeigt Emma auch Juckreiz? Leckt sie sich vermehrt die Pfoten oder schubbert sich am Kopf? Hat Emma gelegentlich Durchfall? Tritt der Ausschlag das ganze Jahr über auf, oder zu bestimmten Jahreszeiten? Wann wurde das letzte Blutbild von Emma angefertigt?
Ein Blutbild haben wir noch nicht machen lassen.
 
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Nora
14. Aug. 07:54
Hallo Caro, Bei dem Ausschlag von Emma könnte es sich um eine Allergie handeln. Eine Allergie zeigt sich zwar zumeist mit starkem Juckeiz und nur selten in Form eines Ausschlages, aufgrund deines Berichtes, dass der Ausschlag v.a. nach einem Spaziergang in der Natur auftritt, sollte eine Allergie aber dennoch in Betracht gezogen werden. Bei einer Allergie kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems. Das Immunsystem hat die Aufgabe, körperfremde, gefährliche Stoffe, wie Bakterien oder Viren zu erkennen und zu bekämpfen. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem jedoch auf einen eigentlich harmlosen Stoff (Allergen), wie beispielsweise Blütenpollen oder Futtereiweiße. Das Immunsystem beginnt, dieses Allergen zu bekämpfen, und es kommt zu der klinischen Symptomatik einer Allergie. Eine Allergie kann beim Hund in Form einer Futtermittelallergie (zumeist gegen bestimmte Eiweiße im Futter gerichtet), einer Umweltallergie (Atopische Dermatitis) oder einer Kontaktallergie (beispielsweise nach Berührung bestimmter Gräser oder gegen Inhaltsstoffe der Hundedecke, des Halsbandes, etc.) auftreten. Eine Allergie ist jedoch schwer zu diagnostizieren. Nur mittels einer Ausschlussdiagnostik kann herausgefunden werden, ob es sich tatsächlich um eine Allergie handelt. Es müssen also andere Erkrankungen Schritt für Schritt ausgeschlossen werden. Bei einer umfangreichen Allergiediagnostik wird hierfür zunächst eine Hautuntersuchung deines Hundes angefertigt, um eine bakterielle Entstehung oder einen durch Hautpilze verursachten Ausschlag auszuschließen. Auch wird ein Blutbild angefertigt, um die Funktionalität der Organe zu überprüfen. Es gibt verschiedene, v.a. hormonelle Imbalancen, die sich durch Hautveränderungen wiederspiegeln. Hierzu zählen beispielsweise Hypothyreosen (Schilddrüsenunterfunktionen) oder Morbus Cushing (Hyperkortisolismus). Konnte keine Veränderungen festgestellt werden, wird eine sogenannte Ausschlussdiät vorgenommen. Diese hat den Zweck, eine Futtermittelallergie zu erkennen/auszuschließen. Bei einer Futtermittelallergie reagiert der Körper des Hundes in den meisten Fällen auf eine bestimmte Eiweißfraktion des Futters. Ein alleiniger Futterwechsel reicht deshalb leider nicht aus, um eine Futtermittelallergie auszuschließen. Während der Diät bekommt der Hund über 8-12 Wochen ausschießlich ein Spezialfutter, das eine neuwertige Eiweiß- und Kohlenhydratquelle enthält. Die Diät muss streng eingehalten werden, um am Ende ein aussagekräftiges Resultat zu erhalten. Bestehen die Symptome auch nach gründlich durchgeführter Ausschlussdiät, muss von einer Atopischen Dermatitis, also einer Raktion des Körpers auf bestimmte Umweltstoffe ausgegangen werden. Um diese zu behandeln werden Wirkstoffe wie Cortison, Oclacitinib (Medikament: Apoquel) oder Cyclosporin (Medikament: Atopica) eingesetzt. Die Wirkstoffe wirken juckreiz- und entzündungshemmend und lindern somit die Symptomatik. Um herauszufinden, woher der Ausschlag deines Hundes kommt, würde ich dir empfehlen deinen Hund nochmals eingehend Untersuchen zu lassen. Mithilfe einer klinischen Allgemeinuntersuchung, einer dermatologischen Untersuchung und einem Blutbild können infektiöse oder organische Probleme untersucht und der Auslöser der Erkrankung weiter eingekreist werden. Ggf. kann, je nach Erscheinungsbild deines Hundes und Einschätzung deines behandelnden Tierarztes/Tierärztin, auch direkt eine Allergietherapie versucht werden. Gute Besserung!