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Selina
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zuletzt 24. März

Hund isst sehr schlecht - Verhaltensänderung

Hallo, Seit letzten Freitag (also seit einer Woche nun genau) frisst meine Hündin plötzlich sehr schlecht. Sie ist ein kleiner Mischling, ungefähr drei Jahre alt. Sie ist eigentlich sehr verfressen und hatte ihr Nassfutter immer blitzschnell verschlungen, generell stand sie bei dem Wort „essen“ immer parat. Aktuell frisst sie vielleicht ein paar Bissen davon, dann wieder mal ein halbes, dann wieder gar keins und zwischendurch hat sie es einmal auch wieder ganz gegessen. Aber alles eher ohne Begeisterung und ziemlich zurückhaltend. Zuhause ist sie etwas ruhiger als üblich. Sobald wir Gassi gehen ist sie wie immer, motiviert, läuft, hat Spaß. Am Montag war ich bereits beim Tierarzt, dieser hat Zähne, Schleimhäute und Augen angesehen, Bauch abgetastet, Fieber gemessen, Abgehört, alles ohne Auffälligkeiten… Er meinte vielleicht Scheinschwanger. Ihre Läufigkeit ist seit ca. zwei Wochen vorbei, geblutet hat sie seit drei Wochen nichts mehr. Das Verhalten hatte sie jedoch bei den letzten zwei bis drei Läufigkeiten welche wir miterlebt haben nicht. Dieses Essverhalten ist sehr untypisch für sie. Wie soll ich ihrer Meinung weiter vorgehen? Was kann das sein? Danke bereits im Voraus.
 
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Nora
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24. März 12:29
Hallo Selina, Zunächst einmal war es sehr gut, dass du deine Vierbeinerin tierärztlich hast untersuchen lassen. Futterverweigerung oder mäkeliges Fressen kann verschiedenste Gründe haben. Ein ernsthaftes körperliches Problem bzw. eine Erkrankung sollte hier immer tierärztlich überprüft werden. Da deine Hündin in der tierärztlichen Untersuchung ansonsten keinerlei Auffälligkeiten gezeigt hat, vermute auch ich eine Scheinträchtigkeit. Nicht selten kommt es vor, dass sich Scheinträchtigkeiten erst ab der 4. oder 5. Läufigkeit entwickeln. Bei einer Scheinträchtigkeit spielt der Körper deiner Hündin ihr vor, sie sei trächtig, obwohl sie nicht trächtig ist. Dieser Zustand wird durch eine Hormonumstellung hervorgerufen. Gegen Ende der Läufigkeit kommt es zu einem Abfall des Progesteron-Spiegels. Progesteron ist ein Hormon, das vom Gelbkörper produziert wird. Mit abfallendem Progesteronspiegel kommt es zu einem Anstieg des Prolaktin-Spiegels. Prolaktin führt zur Anbildung des Gesäuges und Milcheinschuss. Wie stark die Scheinträchtigkeit in Erscheinung tritt, ist v.a. davon abhängig, wie stark der Progesteronspiegel abfällt und wie schnell das Prolaktin ansteigt. Je steiler der Abfall bzw. Anstieg ist, desto wahrscheinlicher kommt es zur Ausprägung einer Scheinträchtigkeit. Eine Scheinträchtigkeit zeigt sich ca. 3-12 Wochen nach der Läufigkeit durch körperliche und psychische Auffälligkeiten. Neben der Anbildung des Gesäuges, teilweise begleitet von Milcheinschuss, kommt es zumeist zu einem sehr anhänglichen Verhalten der Hündin. Einige Hündinnen zeigen aber auch nur leichte Symptome, wie eine Futterverweigerung. Um deiner Hündin möglichst schnell aus der Scheinträchtigkeit zu helfen ist körperliche und psychische Auslastung von großer Bedeutung. Lange Spaziergänge, Denk- und Suchspiele bringen deine Vierbeinerin auf andere Gedanken und sorgen für physische wie geistige Beschäftigung. Achte außerdem darauf, nicht auf vermehrte Näheforderungen deiner Hündin einzugehen. Auch solltest du Decken und Kuscheltiere entfernen, sollte deine Hündin diese als Ersatzwelpen nutzen und mit sich umhertragen. Diese Triggerpunkte fördern die Scheinträchtigkeit und sollten deshalb unterbunden werden. Achte zudem darauf das Gesäuge deiner Hündin nicht unnötig oft zu berühren (kein Streicheln am Bauch), da dies zu einer Anbildung des Gesäuges führen bzw. diese verstärken kann. Behalte deine Hündin und ihr Verhalten gut im Auge. Oft sind typische Scheinträchtigkeitsanzeichen schwer von wirklichen Krankheitssymptomen abzugrenzen. Eine starke Schwellung und Rötung sowie Schmerzhaftigkeit des Gesäuges deuten auf eine Entzündung der Milchdrüsen hin. Absolute Futterverweigerung, Lethargie und Fieber können eine Pyometra (Eiteransammlung in der Gebärmutter) anzeigen. Sollte deine Hündin einen kranken Eindruck machen oder solltest du unsicher sein, ob es sich um Veränderungen im Zuge der Scheinträchtigkeit oder aufgrund einer Krankheit handelt, ist im Zweifelsfall ein erneuter Tierarztbesuch angeraten. Wiederkehrende Scheinträchtigkeiten begünstigen das Auftreten von Folgeerkrankungen, wie Tumoren der Gesäugeleiste, Ovarialzysten oder das Auftreten einer Pyometra. Sollte es zukünftig erneut nach der Läufigkeit zu einer ausgeprägten Scheinträchtigkeit kommen oder sich eine andauernde Scheinträchtigkeit entwickeln, solltest du eine Kastration deiner Hündin kritisch in Betracht ziehen. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Nora
24. März 12:29
Hallo Selina, Zunächst einmal war es sehr gut, dass du deine Vierbeinerin tierärztlich hast untersuchen lassen. Futterverweigerung oder mäkeliges Fressen kann verschiedenste Gründe haben. Ein ernsthaftes körperliches Problem bzw. eine Erkrankung sollte hier immer tierärztlich überprüft werden. Da deine Hündin in der tierärztlichen Untersuchung ansonsten keinerlei Auffälligkeiten gezeigt hat, vermute auch ich eine Scheinträchtigkeit. Nicht selten kommt es vor, dass sich Scheinträchtigkeiten erst ab der 4. oder 5. Läufigkeit entwickeln. Bei einer Scheinträchtigkeit spielt der Körper deiner Hündin ihr vor, sie sei trächtig, obwohl sie nicht trächtig ist. Dieser Zustand wird durch eine Hormonumstellung hervorgerufen. Gegen Ende der Läufigkeit kommt es zu einem Abfall des Progesteron-Spiegels. Progesteron ist ein Hormon, das vom Gelbkörper produziert wird. Mit abfallendem Progesteronspiegel kommt es zu einem Anstieg des Prolaktin-Spiegels. Prolaktin führt zur Anbildung des Gesäuges und Milcheinschuss. Wie stark die Scheinträchtigkeit in Erscheinung tritt, ist v.a. davon abhängig, wie stark der Progesteronspiegel abfällt und wie schnell das Prolaktin ansteigt. Je steiler der Abfall bzw. Anstieg ist, desto wahrscheinlicher kommt es zur Ausprägung einer Scheinträchtigkeit. Eine Scheinträchtigkeit zeigt sich ca. 3-12 Wochen nach der Läufigkeit durch körperliche und psychische Auffälligkeiten. Neben der Anbildung des Gesäuges, teilweise begleitet von Milcheinschuss, kommt es zumeist zu einem sehr anhänglichen Verhalten der Hündin. Einige Hündinnen zeigen aber auch nur leichte Symptome, wie eine Futterverweigerung. Um deiner Hündin möglichst schnell aus der Scheinträchtigkeit zu helfen ist körperliche und psychische Auslastung von großer Bedeutung. Lange Spaziergänge, Denk- und Suchspiele bringen deine Vierbeinerin auf andere Gedanken und sorgen für physische wie geistige Beschäftigung. Achte außerdem darauf, nicht auf vermehrte Näheforderungen deiner Hündin einzugehen. Auch solltest du Decken und Kuscheltiere entfernen, sollte deine Hündin diese als Ersatzwelpen nutzen und mit sich umhertragen. Diese Triggerpunkte fördern die Scheinträchtigkeit und sollten deshalb unterbunden werden. Achte zudem darauf das Gesäuge deiner Hündin nicht unnötig oft zu berühren (kein Streicheln am Bauch), da dies zu einer Anbildung des Gesäuges führen bzw. diese verstärken kann. Behalte deine Hündin und ihr Verhalten gut im Auge. Oft sind typische Scheinträchtigkeitsanzeichen schwer von wirklichen Krankheitssymptomen abzugrenzen. Eine starke Schwellung und Rötung sowie Schmerzhaftigkeit des Gesäuges deuten auf eine Entzündung der Milchdrüsen hin. Absolute Futterverweigerung, Lethargie und Fieber können eine Pyometra (Eiteransammlung in der Gebärmutter) anzeigen. Sollte deine Hündin einen kranken Eindruck machen oder solltest du unsicher sein, ob es sich um Veränderungen im Zuge der Scheinträchtigkeit oder aufgrund einer Krankheit handelt, ist im Zweifelsfall ein erneuter Tierarztbesuch angeraten. Wiederkehrende Scheinträchtigkeiten begünstigen das Auftreten von Folgeerkrankungen, wie Tumoren der Gesäugeleiste, Ovarialzysten oder das Auftreten einer Pyometra. Sollte es zukünftig erneut nach der Läufigkeit zu einer ausgeprägten Scheinträchtigkeit kommen oder sich eine andauernde Scheinträchtigkeit entwickeln, solltest du eine Kastration deiner Hündin kritisch in Betracht ziehen. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Selina
24. März 13:26
Hallo Selina, Zunächst einmal war es sehr gut, dass du deine Vierbeinerin tierärztlich hast untersuchen lassen. Futterverweigerung oder mäkeliges Fressen kann verschiedenste Gründe haben. Ein ernsthaftes körperliches Problem bzw. eine Erkrankung sollte hier immer tierärztlich überprüft werden. Da deine Hündin in der tierärztlichen Untersuchung ansonsten keinerlei Auffälligkeiten gezeigt hat, vermute auch ich eine Scheinträchtigkeit. Nicht selten kommt es vor, dass sich Scheinträchtigkeiten erst ab der 4. oder 5. Läufigkeit entwickeln. Bei einer Scheinträchtigkeit spielt der Körper deiner Hündin ihr vor, sie sei trächtig, obwohl sie nicht trächtig ist. Dieser Zustand wird durch eine Hormonumstellung hervorgerufen. Gegen Ende der Läufigkeit kommt es zu einem Abfall des Progesteron-Spiegels. Progesteron ist ein Hormon, das vom Gelbkörper produziert wird. Mit abfallendem Progesteronspiegel kommt es zu einem Anstieg des Prolaktin-Spiegels. Prolaktin führt zur Anbildung des Gesäuges und Milcheinschuss. Wie stark die Scheinträchtigkeit in Erscheinung tritt, ist v.a. davon abhängig, wie stark der Progesteronspiegel abfällt und wie schnell das Prolaktin ansteigt. Je steiler der Abfall bzw. Anstieg ist, desto wahrscheinlicher kommt es zur Ausprägung einer Scheinträchtigkeit. Eine Scheinträchtigkeit zeigt sich ca. 3-12 Wochen nach der Läufigkeit durch körperliche und psychische Auffälligkeiten. Neben der Anbildung des Gesäuges, teilweise begleitet von Milcheinschuss, kommt es zumeist zu einem sehr anhänglichen Verhalten der Hündin. Einige Hündinnen zeigen aber auch nur leichte Symptome, wie eine Futterverweigerung. Um deiner Hündin möglichst schnell aus der Scheinträchtigkeit zu helfen ist körperliche und psychische Auslastung von großer Bedeutung. Lange Spaziergänge, Denk- und Suchspiele bringen deine Vierbeinerin auf andere Gedanken und sorgen für physische wie geistige Beschäftigung. Achte außerdem darauf, nicht auf vermehrte Näheforderungen deiner Hündin einzugehen. Auch solltest du Decken und Kuscheltiere entfernen, sollte deine Hündin diese als Ersatzwelpen nutzen und mit sich umhertragen. Diese Triggerpunkte fördern die Scheinträchtigkeit und sollten deshalb unterbunden werden. Achte zudem darauf das Gesäuge deiner Hündin nicht unnötig oft zu berühren (kein Streicheln am Bauch), da dies zu einer Anbildung des Gesäuges führen bzw. diese verstärken kann. Behalte deine Hündin und ihr Verhalten gut im Auge. Oft sind typische Scheinträchtigkeitsanzeichen schwer von wirklichen Krankheitssymptomen abzugrenzen. Eine starke Schwellung und Rötung sowie Schmerzhaftigkeit des Gesäuges deuten auf eine Entzündung der Milchdrüsen hin. Absolute Futterverweigerung, Lethargie und Fieber können eine Pyometra (Eiteransammlung in der Gebärmutter) anzeigen. Sollte deine Hündin einen kranken Eindruck machen oder solltest du unsicher sein, ob es sich um Veränderungen im Zuge der Scheinträchtigkeit oder aufgrund einer Krankheit handelt, ist im Zweifelsfall ein erneuter Tierarztbesuch angeraten. Wiederkehrende Scheinträchtigkeiten begünstigen das Auftreten von Folgeerkrankungen, wie Tumoren der Gesäugeleiste, Ovarialzysten oder das Auftreten einer Pyometra. Sollte es zukünftig erneut nach der Läufigkeit zu einer ausgeprägten Scheinträchtigkeit kommen oder sich eine andauernde Scheinträchtigkeit entwickeln, solltest du eine Kastration deiner Hündin kritisch in Betracht ziehen. Alles Gute euch beiden 🐾
Danke für die schnelle Rückmeldung. Eigentlich ist es aber für eine Scheinträchtigkeit noch ziemlich früh, oder? Bis zum 2.3.23 hat sie geblutet, ich zähl dann meistens noch eine Woche dazu bzgl. der Standhitze also ca. bis 7.3.23, oder kann ich davon ausgehen, dass wenn sie gar nicht mehr blutet auch die Standhitze vorbei ist? Dann hätten bereits eine woche später schon die „Syptome“ begonnen. Kuscheltiere versteckt oder bemuttert sie nicht. Wann sollte eine Besserung zu erwarten sein, falls es sich um die Scheinträchtigkeit handelt?