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Eva & Shadow
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zuletzt 26. Dez.

Hündin kratzt sich oft, trotz ärztlicher Behandlung

Hallo 🙋🏼‍♀️ Ich dachte, ich probiere das jetzt mal. Vielleicht kann mir hier jemand einen Tipp geben. Meine 4 Monate alte Hündin Shadow kratzt sich auffällig häufig an beiden Flanken und an den Ohren. Zwischenzeitlich war es besser geworden, weg gingen die Beschwerden trotz ärztlicher Hilfe bislang nicht: es wurde gegen Parasiten behandelt, die Ohren wurden gespült. Als das Kratzen danach immer noch nicht aufhörte, wechselte ich schließlich auf Rat des Arztes das Futter, da eine Lebensmittelunverträglichkeit ebenfalls als Auslöser von vermehrten Kratzen gelten kann. Und tatsächlich wurden Verdauung und Fellbeschaffenheit nach der Umstellung deutlich besser (ich füttere Nassfutter), das Kratzen blieb. Ich beobachte das Kratzen überwiegend morgens vor dem Aufstehen oder vor dem Lösen, also beim Gang nach Draußen. Ich hatte neben schlichter Nervosität bzw. einer Übersprungshandlung auch schon den ersten Fellwechsel oder das Wachstum in Verdacht. Ekzeme oder Hautreizungen kann ich keine feststellen. Dafür zeichnen sich manchmal leichte weiße Schuppen auf dem Fell ab, so als wäre die Haut sehr trocken. Gebadet wird Shadow allerdings nicht. Kann man evtl über ein Blutbild feststellen, ob eine Allergie vorliegt? Das wäre das einzige, was mir noch einfallen würde. Ansonsten bin ich inzwischen etwas ratlos. Shadow stammt aus einer Zucht, der einem offiziellen, seriösen Zuchtverband angehört und besitzt entsprechende Papiere. Muttertier und Geschwister sind natürlich bekannt. Von einem ähnlichen Problem wurde aus dem Kennel bislang aber nicht berichtet. Viele Grüße und danke für den ein oder anderen Tipp, Eva mit Shadow
 
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Nora
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26. Dez. 13:12
Hallo Eva-Maria, Juckreiz kann eine Vielzahl an Ursachen haben. Ein ganz klassischer und häufiger Auslöser von Juckreiz ist bei Hunden eine Allergie. Ca. 10-15% aller Hunde leiden unter einer Allergie. Zumeist tritt eine Allergie jedoch erst in einem Alter von 1-3 Jahren auf. Da dein Tierarzt andere, typische Auslöser jedoch bereits abgeklärt hat, vermute ich, dass deine Hüdnin trotz ihres jungen Alters unter einer Allergie leiden könnte. Eine Allergie ist im Grunde eine überschießende Immunreaktion des Körpers auf einen bestimmten Stoff (Allergen). Das Immunsysem hat die wichtige Aufgabe, körperfremde Stoffe und Eindringlinge, wie beispielsweise Bakterien oder Viren, zu erkennen und zu bekämpfen. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem jedoch auf einen eigentlich harmlosen Stoff und geht gegen diesen an. Hierdurch entstehen die für eine Allergie typischen Symptome. Eine Allergie kann in drei verschiedenen Formen auftreten. Bei der Umweltallergie, auch Atopische Dermatitis oder Atopie genannt, reagiert der Körper auf ein Allergen aus der Umwelt, beispielsweise Gräserpollen oder Hausstaubmilben. Je nachdem, gegen was sich die Allergie richtet, können die Symptome nur saisonal auftreten. Dies ist zum Beispiel bei einer Allergie gegen bestimmte Gräserpollen der Fall. Doch auch ein ganzjähriges Auftreten der Smyptom ist möglich, wenn es sich beispielsweise um eine Reaktion auf Staub oder Futtermilben handelt. Bei der Futtermittelallergie sind bestimmte Futterinhaltsstoffe, zumeist eine bestimmte Proteinart, der Auslöser. Futtermittelallergien gehen häufig mit Begleitsymptomen, wie Durchfall oder wiederkehrenden Ohrenentzündungen einher. Sie können sich jedoch auch durch alleinigen Juckreiz bemerkbar machen. Bei einer Kontaktallergie spielen Inhaltstoffe von Halsband, Geschirr oder das Waschmittel der Decken eine Rolle. Eine Kontaktallergie ist zumeist auf einen bestimmte Hautbereich, der mit dem allergieauslösenden Stoff in Verbindung kommt, beschränkt. Die Diagnose einer Allergie zu stellen ist leider nicht ganz einfach. Eine alleinige Blutuntersuchung ist hierbei nicht zielführend. Die Diagnose Allergie ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Um herauszufinden, ob der Hund unter einer Allergie leidet, müssen also alle anderen Ursachen, die zu Juckreiz führen können ausgeschlossen werden. Hierfür überprüft der Tierarzt den Hund zunächst auf einen Parasitenbefall. Anschließend werden Hautuntersuchungen durchgeführt, um Milben, bakterielle Infektionen oder eine Pilzinfektion zu überprüfen. Auch ein Blutbild wird angefertigt, um eine hormonelle Inbalance oder organsiche Erkrankungen auszuschließen. Verliefen all diese Untersuchungen unauffällig, kann die gezielte Allergieabklärung begonnen werden. Hierfür wird zunächst eine Eliminationdiät durchgeführt. Mithilfe dieser soll eine Futtermittelallergie beim Hund überprüft werden. Ein einfacher Wechsel des Futters ist hierfür leider nicht ausreichend. Während der Eliminationdiät erhält der Hund über ca. 10 Wochen ein Spezialfutter. Dieses enthält eine für den Hund neuartige Protein- und Kohlenhydratquelle. Als Futter kann entweder eine spezielle, selbstgekochte Diät gerfüttert oder ein tierärztliches Spezialfutter genutzt werden. Wichtig ist während der Eliminationsdiät, dass der Hund ausschießlich dieses Futter erhält und keinerlei anderes Fressen bekommt! Lindern sich die Symtpome unter der Diät, kann die Diagnose "Futtermittelallergie" gestellt werden. Mithilfe von anschließenden Provokationsproben kann der genaue Auslöser dann weiter eingerenzt werden. Bessern sich die Symptome unter der Diät nicht, kann die Diagnose "Atopische Dermatitis / Umweltallergie"" gestellt werden. Hier wird im Anschluss mit Hilfe einer Blut- oder Hautuntersuchung das auslösende Allergen spezifiziert. Gegen dieses dann kann eine Desensibilisierung erfolgen, um den Körper des Hundes an den Stoff zu gewöhnen und der allergischen Reaktion Stück für Stück entgegenzuwirken. Juckreizlindernde Medikamente wie Atopica oder Cytopoint werden unterstützend gegeben. Auch, wenn es ein längerer Weg ist der viel Durchhaltevermögen verlangt würde ich dir empfehlen, bei Shadow eine Allergieabklärung durchführen zu lassen. Nur, wenn die Ursache für den Juckreiz gefunden wird, kannst du ihr Problem dauerhaft in den Griff bekommen und ihr so uneingeschränkte Lebensqualität ermöglichen. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg 🐾
 
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Nora
26. Dez. 13:12
Hallo Eva-Maria, Juckreiz kann eine Vielzahl an Ursachen haben. Ein ganz klassischer und häufiger Auslöser von Juckreiz ist bei Hunden eine Allergie. Ca. 10-15% aller Hunde leiden unter einer Allergie. Zumeist tritt eine Allergie jedoch erst in einem Alter von 1-3 Jahren auf. Da dein Tierarzt andere, typische Auslöser jedoch bereits abgeklärt hat, vermute ich, dass deine Hüdnin trotz ihres jungen Alters unter einer Allergie leiden könnte. Eine Allergie ist im Grunde eine überschießende Immunreaktion des Körpers auf einen bestimmten Stoff (Allergen). Das Immunsysem hat die wichtige Aufgabe, körperfremde Stoffe und Eindringlinge, wie beispielsweise Bakterien oder Viren, zu erkennen und zu bekämpfen. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem jedoch auf einen eigentlich harmlosen Stoff und geht gegen diesen an. Hierdurch entstehen die für eine Allergie typischen Symptome. Eine Allergie kann in drei verschiedenen Formen auftreten. Bei der Umweltallergie, auch Atopische Dermatitis oder Atopie genannt, reagiert der Körper auf ein Allergen aus der Umwelt, beispielsweise Gräserpollen oder Hausstaubmilben. Je nachdem, gegen was sich die Allergie richtet, können die Symptome nur saisonal auftreten. Dies ist zum Beispiel bei einer Allergie gegen bestimmte Gräserpollen der Fall. Doch auch ein ganzjähriges Auftreten der Smyptom ist möglich, wenn es sich beispielsweise um eine Reaktion auf Staub oder Futtermilben handelt. Bei der Futtermittelallergie sind bestimmte Futterinhaltsstoffe, zumeist eine bestimmte Proteinart, der Auslöser. Futtermittelallergien gehen häufig mit Begleitsymptomen, wie Durchfall oder wiederkehrenden Ohrenentzündungen einher. Sie können sich jedoch auch durch alleinigen Juckreiz bemerkbar machen. Bei einer Kontaktallergie spielen Inhaltstoffe von Halsband, Geschirr oder das Waschmittel der Decken eine Rolle. Eine Kontaktallergie ist zumeist auf einen bestimmte Hautbereich, der mit dem allergieauslösenden Stoff in Verbindung kommt, beschränkt. Die Diagnose einer Allergie zu stellen ist leider nicht ganz einfach. Eine alleinige Blutuntersuchung ist hierbei nicht zielführend. Die Diagnose Allergie ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Um herauszufinden, ob der Hund unter einer Allergie leidet, müssen also alle anderen Ursachen, die zu Juckreiz führen können ausgeschlossen werden. Hierfür überprüft der Tierarzt den Hund zunächst auf einen Parasitenbefall. Anschließend werden Hautuntersuchungen durchgeführt, um Milben, bakterielle Infektionen oder eine Pilzinfektion zu überprüfen. Auch ein Blutbild wird angefertigt, um eine hormonelle Inbalance oder organsiche Erkrankungen auszuschließen. Verliefen all diese Untersuchungen unauffällig, kann die gezielte Allergieabklärung begonnen werden. Hierfür wird zunächst eine Eliminationdiät durchgeführt. Mithilfe dieser soll eine Futtermittelallergie beim Hund überprüft werden. Ein einfacher Wechsel des Futters ist hierfür leider nicht ausreichend. Während der Eliminationdiät erhält der Hund über ca. 10 Wochen ein Spezialfutter. Dieses enthält eine für den Hund neuartige Protein- und Kohlenhydratquelle. Als Futter kann entweder eine spezielle, selbstgekochte Diät gerfüttert oder ein tierärztliches Spezialfutter genutzt werden. Wichtig ist während der Eliminationsdiät, dass der Hund ausschießlich dieses Futter erhält und keinerlei anderes Fressen bekommt! Lindern sich die Symtpome unter der Diät, kann die Diagnose "Futtermittelallergie" gestellt werden. Mithilfe von anschließenden Provokationsproben kann der genaue Auslöser dann weiter eingerenzt werden. Bessern sich die Symptome unter der Diät nicht, kann die Diagnose "Atopische Dermatitis / Umweltallergie"" gestellt werden. Hier wird im Anschluss mit Hilfe einer Blut- oder Hautuntersuchung das auslösende Allergen spezifiziert. Gegen dieses dann kann eine Desensibilisierung erfolgen, um den Körper des Hundes an den Stoff zu gewöhnen und der allergischen Reaktion Stück für Stück entgegenzuwirken. Juckreizlindernde Medikamente wie Atopica oder Cytopoint werden unterstützend gegeben. Auch, wenn es ein längerer Weg ist der viel Durchhaltevermögen verlangt würde ich dir empfehlen, bei Shadow eine Allergieabklärung durchführen zu lassen. Nur, wenn die Ursache für den Juckreiz gefunden wird, kannst du ihr Problem dauerhaft in den Griff bekommen und ihr so uneingeschränkte Lebensqualität ermöglichen. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg 🐾
 
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Eva & Shadow
26. Dez. 20:23
Hallo Eva-Maria, Juckreiz kann eine Vielzahl an Ursachen haben. Ein ganz klassischer und häufiger Auslöser von Juckreiz ist bei Hunden eine Allergie. Ca. 10-15% aller Hunde leiden unter einer Allergie. Zumeist tritt eine Allergie jedoch erst in einem Alter von 1-3 Jahren auf. Da dein Tierarzt andere, typische Auslöser jedoch bereits abgeklärt hat, vermute ich, dass deine Hüdnin trotz ihres jungen Alters unter einer Allergie leiden könnte. Eine Allergie ist im Grunde eine überschießende Immunreaktion des Körpers auf einen bestimmten Stoff (Allergen). Das Immunsysem hat die wichtige Aufgabe, körperfremde Stoffe und Eindringlinge, wie beispielsweise Bakterien oder Viren, zu erkennen und zu bekämpfen. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem jedoch auf einen eigentlich harmlosen Stoff und geht gegen diesen an. Hierdurch entstehen die für eine Allergie typischen Symptome. Eine Allergie kann in drei verschiedenen Formen auftreten. Bei der Umweltallergie, auch Atopische Dermatitis oder Atopie genannt, reagiert der Körper auf ein Allergen aus der Umwelt, beispielsweise Gräserpollen oder Hausstaubmilben. Je nachdem, gegen was sich die Allergie richtet, können die Symptome nur saisonal auftreten. Dies ist zum Beispiel bei einer Allergie gegen bestimmte Gräserpollen der Fall. Doch auch ein ganzjähriges Auftreten der Smyptom ist möglich, wenn es sich beispielsweise um eine Reaktion auf Staub oder Futtermilben handelt. Bei der Futtermittelallergie sind bestimmte Futterinhaltsstoffe, zumeist eine bestimmte Proteinart, der Auslöser. Futtermittelallergien gehen häufig mit Begleitsymptomen, wie Durchfall oder wiederkehrenden Ohrenentzündungen einher. Sie können sich jedoch auch durch alleinigen Juckreiz bemerkbar machen. Bei einer Kontaktallergie spielen Inhaltstoffe von Halsband, Geschirr oder das Waschmittel der Decken eine Rolle. Eine Kontaktallergie ist zumeist auf einen bestimmte Hautbereich, der mit dem allergieauslösenden Stoff in Verbindung kommt, beschränkt. Die Diagnose einer Allergie zu stellen ist leider nicht ganz einfach. Eine alleinige Blutuntersuchung ist hierbei nicht zielführend. Die Diagnose Allergie ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Um herauszufinden, ob der Hund unter einer Allergie leidet, müssen also alle anderen Ursachen, die zu Juckreiz führen können ausgeschlossen werden. Hierfür überprüft der Tierarzt den Hund zunächst auf einen Parasitenbefall. Anschließend werden Hautuntersuchungen durchgeführt, um Milben, bakterielle Infektionen oder eine Pilzinfektion zu überprüfen. Auch ein Blutbild wird angefertigt, um eine hormonelle Inbalance oder organsiche Erkrankungen auszuschließen. Verliefen all diese Untersuchungen unauffällig, kann die gezielte Allergieabklärung begonnen werden. Hierfür wird zunächst eine Eliminationdiät durchgeführt. Mithilfe dieser soll eine Futtermittelallergie beim Hund überprüft werden. Ein einfacher Wechsel des Futters ist hierfür leider nicht ausreichend. Während der Eliminationdiät erhält der Hund über ca. 10 Wochen ein Spezialfutter. Dieses enthält eine für den Hund neuartige Protein- und Kohlenhydratquelle. Als Futter kann entweder eine spezielle, selbstgekochte Diät gerfüttert oder ein tierärztliches Spezialfutter genutzt werden. Wichtig ist während der Eliminationsdiät, dass der Hund ausschießlich dieses Futter erhält und keinerlei anderes Fressen bekommt! Lindern sich die Symtpome unter der Diät, kann die Diagnose "Futtermittelallergie" gestellt werden. Mithilfe von anschließenden Provokationsproben kann der genaue Auslöser dann weiter eingerenzt werden. Bessern sich die Symptome unter der Diät nicht, kann die Diagnose "Atopische Dermatitis / Umweltallergie"" gestellt werden. Hier wird im Anschluss mit Hilfe einer Blut- oder Hautuntersuchung das auslösende Allergen spezifiziert. Gegen dieses dann kann eine Desensibilisierung erfolgen, um den Körper des Hundes an den Stoff zu gewöhnen und der allergischen Reaktion Stück für Stück entgegenzuwirken. Juckreizlindernde Medikamente wie Atopica oder Cytopoint werden unterstützend gegeben. Auch, wenn es ein längerer Weg ist der viel Durchhaltevermögen verlangt würde ich dir empfehlen, bei Shadow eine Allergieabklärung durchführen zu lassen. Nur, wenn die Ursache für den Juckreiz gefunden wird, kannst du ihr Problem dauerhaft in den Griff bekommen und ihr so uneingeschränkte Lebensqualität ermöglichen. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg 🐾
Vielen lieben Dank für diese ausführliche Antwort! Dann weiß ich jetzt, welchen Weg ich zu gehen habe!