Home / Forum / Medizinische Sprechstunde / Hündin frisst nicht

Verfasser-Bild
Andrea
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 3
zuletzt 16. Juli

Hündin frisst nicht

Hallo, Unsere 2,5 Jahre alte Bolonkadame frist nicht mal ihr Lieblingsfutter. Erst dachten wir es liegt daran das sie ihre Gefährtin vermisst die im April über den Regenbogen gegangen ist, doch danach hat sie normal gefressen. Vor ca 10 Wochen war sie läufig und von da an ging es los. Das Futter wurde nicht angerührt und selbst Leckerchen wurden wieder ausgespuckt. Sie ist sehr anhänglich und schläft viel. Könnte sie Scheinträchtig sein?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andrea
Beliebteste Antwort
15. Juli 17:36
Hallo Andrea, Entschuldige die späte Rückmeldung, leider gab es interne Probleme. Ich habe noch einige Fragen, um das Problem besser einschätzen zu können: 1. Seit wann genau frisst deine Hündin nicht mehr? 2. Seit wann genau zeigt sie das anhängliche und lustlose Verhalten? 3. Ist es möglich, dass deine Hündin versehentlich gedeckt wurde? 4. Sind dir noch weitere Veränderungen aufgefallen, wie vermehrtes Trinken, vermehrtes Urinieren, Ausfluss aus der Vagina oder ein abgebildetes Gesäuge? 5. Hat deine Hündin Fieber? (Normaltemperatur 38,0-39,0 Grad Celsius)
Problem erkannt. Unsere Tierärztin sagte mit sie sei scheinträchtig. Es wird jetzt besser und sie frisst zwar verhalten jedoch regelmäßig wieder.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nora
13. Juli 22:26
Hallo Andrea, Entschuldige die späte Rückmeldung, leider gab es interne Probleme. Ich habe noch einige Fragen, um das Problem besser einschätzen zu können: 1. Seit wann genau frisst deine Hündin nicht mehr? 2. Seit wann genau zeigt sie das anhängliche und lustlose Verhalten? 3. Ist es möglich, dass deine Hündin versehentlich gedeckt wurde? 4. Sind dir noch weitere Veränderungen aufgefallen, wie vermehrtes Trinken, vermehrtes Urinieren, Ausfluss aus der Vagina oder ein abgebildetes Gesäuge? 5. Hat deine Hündin Fieber? (Normaltemperatur 38,0-39,0 Grad Celsius)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andrea
15. Juli 17:36
Hallo Andrea, Entschuldige die späte Rückmeldung, leider gab es interne Probleme. Ich habe noch einige Fragen, um das Problem besser einschätzen zu können: 1. Seit wann genau frisst deine Hündin nicht mehr? 2. Seit wann genau zeigt sie das anhängliche und lustlose Verhalten? 3. Ist es möglich, dass deine Hündin versehentlich gedeckt wurde? 4. Sind dir noch weitere Veränderungen aufgefallen, wie vermehrtes Trinken, vermehrtes Urinieren, Ausfluss aus der Vagina oder ein abgebildetes Gesäuge? 5. Hat deine Hündin Fieber? (Normaltemperatur 38,0-39,0 Grad Celsius)
Problem erkannt. Unsere Tierärztin sagte mit sie sei scheinträchtig. Es wird jetzt besser und sie frisst zwar verhalten jedoch regelmäßig wieder.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nora
16. Juli 15:02
Hallo Andrea, toll, dass sich das Problem herausgestellt hat. Hier noch einige Informationen und Tipps zum Thema Scheinträchtigkeit: Bei einer Scheinträchtigkeit spielt der Körper deiner Hündin ihr vor, sie sei trächtig, obwohl sie nicht trächtig ist. Dieser Zustand wird durch eine Hormonumstellung hervorgerufen. Gegen Ende der Läufigkeit kommt es zu einem Abfall des Progesteron-Spiegels. Progesteron ist ein Hormon, das vom Gelbkörper produziert wird und die Gebärmutter der Hündin auf eine mögliche Trächtigkeit vorbereitet. Mit abfallendem Progesteronspiegel kommt es zu einem Anstieg des Prolaktin-Spiegels. Prolaktin führt zur Anbildung des Gesäuges und Milcheinschuss. Wie stark die Scheinträchtigkeit in Erscheinung tritt, ist v.a. davon abhängig, wie stark der Progesteronspiegel abfällt und wie schnell das Prolaktin ansteigt. Je steiler der Abfall bzw. Anstieg ist, desto wahrscheinlicher kommt es zur Ausprägung einer Scheinträchtigkeit. Eine Scheinträchtigkeit zeigt sich ca. 3-12 Wochen nach der Läufigkeit durch körperliche und psychische Auffälligkeiten. Neben der Anbildung des Gesäuges, teilweise begleitet von Milcheinschuss, zeigt die Hündin ein sehr anhängliches Verhalten. Sie quietsch vermehrt, möchte ständig in der Nähe des Besitzers sein und fordert Streicheleinheiten. Außerdem kann es zu einem verminderten Appetit und Nestbauverhalten kommen. Dieses zeigt sich durch Herumtragen und Bemuttern von Kuscheltieren und Spielzeugen oder Zusammenscharren von Decken im Körbchen. Eine Scheinträchtigkeit stellt für Hündin und Besitzer oft eine große Belastung dar. Um die Scheinträchtigkeit möglichst schnell zu überwinden ist es wichtig, die "Triggerpunkte", die das scheinträchtige Verhalten unterstützen, zu entfernen. Beseitige hierfür alle Spielzeuge, Kuscheltiere und Decken, die von der Hündin als "Pseudowelpen" genutzt werden könnten. Dies solltest du am besten tun, wenn deine Hündin durch einen Spaziergang mit einer anderen Person oder durch Fressen abgelenkt ist. Entferne die Pseudowelpen niemals aus dem Korb, während sich deine Hündin darin befindet. Auch ansonsten sehr liebe und umgängliche Hündinnen können hierbei mit aggressivem Verhalten reagieren. Außerdem solltest du es vermeiden, das Gesäuge deiner Hündin zu berühren oder ihren Bauch zu streicheln. Durch Berührungen wird die Anbildung des Gesäuges und der Milcheinschuss zusätzlich stimuliert. Dies gilt es zu vermeiden. Von großer Bedeutung ist außerdem eine ausreichende Auslastung und Ablenkung deiner Hündin. Lange Spaziergänge, Denk- und Suchspiele bringen deine Vierbeinerin auf andere Gedanken und sorgen für körperliche wie geistige Beschäftigung. Eine Scheinträchtigkeit ist keine Erkrankung, sonder ein Zustand, in dem sich der Körper der Hündin befindet. Sollte die Scheinträchtigkeit sehr stark ausgeprägt sein oder trotz der oben genannter Tipps nicht abklingen, ist dennoch ein Tierarztbesuch angeraten. Behalte deine Hündin und ihr Verhalten gut im Auge. Oft sind typische Scheinträchtigkeitsanzeichen schwer von wirklichen Krankheitssymptomen abzugrenzen. Eine starke Schwellung und Rötung sowie Schmerzhaftigkeit des Gesäuges deuten auf eine Entzündung der Milchdrüsen hin. Absolute Futterverweigerung, Lethargie und Fieber können eine Pyometra (Eiteransammlung in der Gebärmutter) anzeigen. Sollte deine Hündin einen kranken Eindruck machen oder solltest du unsicher sein, ob es sich um Veränderungen im Zuge der Scheinträchtigkeit oder aufgrund einer Krankheit handelt, ist im Zweifelsfall ein Tierarztbesuch angeraten. Wiederkehrende Scheinträchtigkeiten begünstigen das Auftreten von Folgeerkrankungen, wie Tumoren der Gesäugeleiste, Ovarialzysten oder das Auftreten einer Pyometra. Sollte es nach jeder Läufigkeit zu einer ausgeprägten Scheinträchtigkeit kommen oder sich eine andauernde Scheinträchtigkeit entwickeln, solltest du eine Kastration deiner Hündin kritisch in Betracht ziehen. Alles Gute euch beiden 🐾