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Jessi
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zuletzt 20. Dez.

Hüftprobleme bei meiner Schäferhündin

Hallo, ich finde mein Hund hat sich im Gangverhalten verändert. (Siege Video). Besonders an der Hüfte. Was kann ich tun um ihr zu helfen? Sie bekommt seit einer Woche Hyaloral. Ansonsten schon seit längerem auch Vitamin B und Lachsöl (Omega 3). Wie erkenne ich, ob sie Schmerzen hat? Sie stöhnt immer beim hinlegen. Welches Schmerzmittel kann ich ihr geben? Ich hoffe und danke um Ihre Hilfe. Viele Grüße Jessi und Sunny 🐾
 
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Steffi
20. Dez. 10:06
Hallo Jessi, Die häufigste Ursache für ein derartiges Gangbild beim Schäferhund ist das sogenannte genetisch bedingte Cauda-equina-Syndrom. Betroffene Tiere können sich mit Schmerzen beim Springen, Treppensteigen oder Aufstehen, eingeschränkter Beweglichkeit der Rute oder Lahmheit einer oder beider Hintergliedmaße/n präsentieren. Unter dem Begriff des Cauda-equina-Syndroms werden zahlreiche unterschiedliche Krankheiten zusammengefasst, die den Übergang vom Lendenwirbelsäulenbereich zur Hüfte betreffen. Stabilisiert wird diese Region durch Bänder, die umliegenden Faszien und die Muskulatur. Eine eindeutige Diagnose kann sich als schwierig erweisen. Spezielle Röntgenstudien und eine Computertomografie mit Kontrastmittel können aufschlussreich sein sind aber kostenintensiv. Je nach Schweregrad können mit entsprechenden Spezialisierten Tierärzten der Orthopädie und Neurologie verschiedene Operationsmethoden diskutiert werden. Außerdem können Spondylosen (Knochenbrückenbildungen zwischen Wirbelkörpern), die zu einer Versteifung und somit Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule führen, die Ursache der Lahmheit sein. Meist werden diese als Nebenbefunde auf Röntgenbildern entdeckt. In einigen Fällen können sie auch mit Schmerzhaftigkeit und Entzündungen einhergehen. Die Therapie der ersten Wahl besteht in der Gabe von entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten wie z.B. Arthrisel oder Carprofen. Zusätzlich können homöopathische Präparate wie Symphytum D12 oder Hekla Lava oder Kombinationspräparate wie Zeel (Heel) oder Disci comp. (PlantaVet) die Symptome lindern. Mit Physiotherapie können umliegende Muskeln gestärkt werden, um die Wirbelsäule zu unterstützen. Auch Magnetfeld- oder Bioresonanztherapie können Linderung verschaffen. Futterergänzungsstoffe, wie Chondroitinsulfat, Glucosamin, Pentosanpolysulfat, Omega-3-Fettsäuren oder Grünlippmuschel-Extrakte können die Gelenke unterstützen. Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung (Calcium-Phosphor-Verhältnis) ist essentiell für eine optimale Knochenstruktur. Außerdem sollte unbedingt auf ein optimales Gewicht geachtet werden, da Übergewicht nachweißlich einen negativen Einfluss auf die Gelenkgesundheit hat.