Hallo Heike,
Bei einem Hotspot handelt es sich um eine akute nässende Dermatitis, die durch eine Vielzahl von Grunderkrankungen, wie eine Allergie, Parasiten, Insektenstiche oder häufiges Baden entstehen und durch langes Fell, sowie ein warm-feuchtes Klima begünstigt wird.
Bei einem Hotspot ist zwischen einer oberflächlichen Form, bei der v.a. die oberen Hautschichten betroffen sind (Pyotraumatische Dermatitis) und einer in die tieferen Hautschichten reichende Form (Pyotraumatische Follikulitis/Furunkulose) zu unterscheiden.
Merkmale eines oberflächlichen Hot-Spots:
- Haut kann haarlos sein
- leicht nässend
- evtl. leicht gelblich, am Rand gerötet
- es besteht jedoch keine Schwellung und der Bereich ist gut von der gesunden Haut abzugrenzen
Merkmale eines tiefen Hotspots:
- Hautstelle haarlos
- stark nässend
- die Hautstelle ist nicht deutlich von gesunder Haut abgrenzbar
- es kommt zu Schwellungen/Verdickungen, evtl. begleitet von Papeln und Pusteln
Solltest du den Hot-Spot deines Hundes als "tiefen Hotspot" diagnostizieren, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Die Wunde ist dann schon durch Bakterien besiedelt, welche nur mithilfe eines Antibiotikums in den Griff zu bekommen sind.
Bei einer oberflächlichen Form kannst du versuchen, das Problem folgerndermaßen zu behandeln:
1. Wunde sauber halten
Hierfür solltest du Fell, das in die Wunde hineinreicht, vorsichtig kürzen, um somit eine ständige Reizung und Verschmutzung der Wunde zu verhindern.
Achtung! Hot-Spots können sehr schmerzhaft sein. Beim Behandeln der Wunde kann es zu Abwehrreaktionen deines Hundes kommen. Hier also nur mittels Schere hantieren, wenn dies ohne Risiko einer Verletzung möglich ist! Sollte der Hund Abwehrreaktionen zeigen, solltest du die betroffene Stelle von einem Tierarzt freischeren lassen.
2. Lokale Behandlung
Du kannst die Wunde vorsichtig mit Calendula-Tinktur abtupfen. Dies wirkt desinfizierend, entzündungshemmend und fördert die Wundheilung.
3. Manipulation verhindern
Es ist von essentieller Bedeutung, dass du den Hund selbst, als auch andere Hunde davon abhälst, an der Wunde zu lecken oder zu kratzen. Ein Halskragen ist dabei, wie du ihn ja auch schon angewandt hast, die beste Option. Auch kannst du deinem Hund Socken an die Hinterpfoten ziehen, sodass die Krallen die Wunde nicht zusätzlich aufreißen können. Sollte der Partnerhund trotz Halskragen die Wunde belecken, müssen die Hunde bis zur Abheilung des Hotspots getrennt werden, bzw. nur unter Kontrolle zusammen sein.
Sollte der Hotspot nicht besser werden oder dein Hund Schmerzen haben, solltest du einen Tierarzt zur Hilfe ziehen. Dieser kann mittels Antibiotika die Bakterien in der Wunde bekämpfen und mithilfe von Kortikosteroiden Entzündung und Juckreiz lindern.
Viel Erfolg und gute Besserung!