Hallo Katrin,
Um herauszufinden, wie dein Rüde auf eine Kastration reagieren würde, ist eine vorherige chemische Kastration durch das Einsetzten eines Kastrationschips sehr sinnvoll. Bei dem Kastrationschip handelt es sich um ein Suprelorin-Implantat. Dieses Suprelorin-Implantat setzt kontinuierlich den Wirkstoff Deslorelin frei. Deslorelin unterdrückt die Funktion der Hoden und führt somit zu einer vorrübergehenden Unfruchtbarkeit des Hundes. Die Wirkung setzt nach ca. 6 Wochen ein und hält zwischen 6-12 Monate an. Nach Beendigung der Wirkung kehrt der Organismus wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück.
Eine Kastration kann verschiedene Auswirkungen auf den Körper des Hundes sowie sein Verhalten haben. Starkes Rüdenverhalten, wie winseln nach läufigen Hündinnen und ständige sexuelle Erregung bessern sich durch den Hormonwegfall in den meisten Fällen. Es können aber auch unerwünschte Nebenwirkungen, wie Verhaltensänderungen, Gewichtszunahme und Abnahme der Aktivität auftreten. Vor einer chirurgischen Kastration (Entfernung der Hoden), welche nicht mehr umkehrbar ist, ist ein eine chemische Kastration als "Testlauf" somit sehr hilfreich, um die Auswirkungen der Kastration auf den Hund abzuschätzen.
Ich würde dir somit empfehlen, einen Kastrationschip einsetzten zu lassen und deinen Hund während der Wirkungszeit genau zu beobachten. Zeigt die hormonelle Veränderung eine gute Wirkung, solltest du eine chirurgische Kastration als "langfristige Lösung" in Betracht ziehen.
Viel Erfolg und alles Gute euch beiden 🐾