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Birgit
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Anzahl der Antworten 4
zuletzt 16. Juni

Haarverlust bei Hündin

Bei meiner 6,5 jährigen BX ist mir an beiden Seiten ein Haarverlust aufgefallen. Es ist tatsächlich ein Verlust der Haare, Rötungen, Pusteln o. ä. sind nicht zu sehen. Unter Juckreiz leidet sie auch nicht. Verhalten ist völlig normal, Stuhl-und Urinabsatz ebenfalls. Sie frisst normal, trinkt normal. Was kann das sein?
 
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Birgit
Beliebteste Antwort
16. Juni 18:04
Hallo Birgit, Haarausfall (Alopezie) kann bei Hunden aufgrund verschiedener Erkrankungen entstehen. Infektion Die wohl häufigste Ursache ist eine Erkrankung der Haut selbst, beispielsweise in Form einer Infektion mit Parasiten, Bakterien oder Pilzen. Solche Erkrankungen gehen zumeist jedoch mit Hautveränderungen, wie kreisrunde kahle Stellen, Schuppen, Rötung, Pustelbildung oder weiteren Symptomen wie Juckreiz, Unruhe und Belecken einher. Da dein Hund keines dieser Symptome zeigt, würde ich zunächst nicht primär von einer Hautinfektion als Ursache des Haarausfalls ausgehen. Hormonelle Imbalance Störungen des Hormonhaushaltes, beispielsweise aufgrund einer Schilddrüsendysfunktion oder einer Erkrankung der Nebennieren, nehmen in vielerlei Hinsicht Einfluss auf den Körper. Hierbei kommt es häufig auch zu einer Beteiligung der Haut. Oft zeigt sich Haarausfall im Zusammenhang mit Mobus Cushing (Hypercortisolismus) oder einer Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse). Begleitet sind solche Erkrankungen durch weitere Symptome, wie beispielsweise vermehrtem Trinken,Fressen und Urinieren, Mattigkeit sowie der Entwicklung eines Hängebauches beim Morbus Cushing. Eine Hyperthyreose wird auffällig durch Unruhe, Gewichtsabnahme, vermehrtes Trinken und Urinieren. Wann die Symptome auftreten ist vom Stadium der Erkrankung abhängig. Somit muss bei der Alopezie deines Hundes, auch wenn er ansonsten keinerlei Symptome zeigt, eine hormonelle Erkrankung in Betracht gezogen werden. Canine saisonale Flankenalopezie Ein beidseitiger Haarverlust an den Flanken ohne weitere Symptome kann jedoch auch auf die sogenannte "Canine Saisonale Flankenalopezie" hindeuten. Hierbei kommt es, ohne erklärbare Ursache, zum symmetrischen Haarverlust im Bereich der Flanken, welcher zumeist saisonal (Winter bis Frühjahr) auftritt. Die Erkrankung muss aber nicht streng saisonal auftreten, und kann sich somit auch im Sommer zeigen. V.a. aufgrund der Rasse deines Hundes sollte die Saisonale Flankenalopezie in Betracht gezogen werden. Boxer sind für diese Erkrankung prädispositioniert, das heißt, diese Erkrankung tritt bei dieser Rasse gehäuft auf. Vermutet wird hierbei eine vererbte Anlage. Eine Therapie ist zumeist nicht notwendig, da dass Fell nach einigen Monaten wieder nachwächst. Ob es sich um eine Zyklische Flankenalopezie handelt kann nur anhand einer Ausschlussdiagnostik festgestellt werden, das heißt, andere Ursachen für den Haarausfall müssen ausgeschlossen werden. Um herauszufinden, woher der Haarausfall deines Hundes kommt, würde ich dir somit empfehlen deinen Hund genauer von einem Tierarzt untersuchen zu lassen. Dieser kann anhand einer klinischen Untersuchung, einer speziellen Hautuntersuchung und eines Blutbildes den Hormonstatus deines Hundes abklären, sowie infektiöse Ursachen des Haarausfalls ausschließen. Viel Erfolg!
Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung 👍. Habe mir schon einen Termin beim TA geben lassen. Hoffe mal es ist nix schlimmes....
 
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Nora
13. Juni 15:25
Hallo Birgit, Ist deine Hündin kastriert?
 
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Birgit
14. Juni 08:37
Hallo Birgit, Ist deine Hündin kastriert?
Ja, ist sie
 
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Nora
15. Juni 14:51
Hallo Birgit, Haarausfall (Alopezie) kann bei Hunden aufgrund verschiedener Erkrankungen entstehen. Infektion Die wohl häufigste Ursache ist eine Erkrankung der Haut selbst, beispielsweise in Form einer Infektion mit Parasiten, Bakterien oder Pilzen. Solche Erkrankungen gehen zumeist jedoch mit Hautveränderungen, wie kreisrunde kahle Stellen, Schuppen, Rötung, Pustelbildung oder weiteren Symptomen wie Juckreiz, Unruhe und Belecken einher. Da dein Hund keines dieser Symptome zeigt, würde ich zunächst nicht primär von einer Hautinfektion als Ursache des Haarausfalls ausgehen. Hormonelle Imbalance Störungen des Hormonhaushaltes, beispielsweise aufgrund einer Schilddrüsendysfunktion oder einer Erkrankung der Nebennieren, nehmen in vielerlei Hinsicht Einfluss auf den Körper. Hierbei kommt es häufig auch zu einer Beteiligung der Haut. Oft zeigt sich Haarausfall im Zusammenhang mit Mobus Cushing (Hypercortisolismus) oder einer Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse). Begleitet sind solche Erkrankungen durch weitere Symptome, wie beispielsweise vermehrtem Trinken,Fressen und Urinieren, Mattigkeit sowie der Entwicklung eines Hängebauches beim Morbus Cushing. Eine Hyperthyreose wird auffällig durch Unruhe, Gewichtsabnahme, vermehrtes Trinken und Urinieren. Wann die Symptome auftreten ist vom Stadium der Erkrankung abhängig. Somit muss bei der Alopezie deines Hundes, auch wenn er ansonsten keinerlei Symptome zeigt, eine hormonelle Erkrankung in Betracht gezogen werden. Canine saisonale Flankenalopezie Ein beidseitiger Haarverlust an den Flanken ohne weitere Symptome kann jedoch auch auf die sogenannte "Canine Saisonale Flankenalopezie" hindeuten. Hierbei kommt es, ohne erklärbare Ursache, zum symmetrischen Haarverlust im Bereich der Flanken, welcher zumeist saisonal (Winter bis Frühjahr) auftritt. Die Erkrankung muss aber nicht streng saisonal auftreten, und kann sich somit auch im Sommer zeigen. V.a. aufgrund der Rasse deines Hundes sollte die Saisonale Flankenalopezie in Betracht gezogen werden. Boxer sind für diese Erkrankung prädispositioniert, das heißt, diese Erkrankung tritt bei dieser Rasse gehäuft auf. Vermutet wird hierbei eine vererbte Anlage. Eine Therapie ist zumeist nicht notwendig, da dass Fell nach einigen Monaten wieder nachwächst. Ob es sich um eine Zyklische Flankenalopezie handelt kann nur anhand einer Ausschlussdiagnostik festgestellt werden, das heißt, andere Ursachen für den Haarausfall müssen ausgeschlossen werden. Um herauszufinden, woher der Haarausfall deines Hundes kommt, würde ich dir somit empfehlen deinen Hund genauer von einem Tierarzt untersuchen zu lassen. Dieser kann anhand einer klinischen Untersuchung, einer speziellen Hautuntersuchung und eines Blutbildes den Hormonstatus deines Hundes abklären, sowie infektiöse Ursachen des Haarausfalls ausschließen. Viel Erfolg!
 
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Birgit
16. Juni 18:04
Hallo Birgit, Haarausfall (Alopezie) kann bei Hunden aufgrund verschiedener Erkrankungen entstehen. Infektion Die wohl häufigste Ursache ist eine Erkrankung der Haut selbst, beispielsweise in Form einer Infektion mit Parasiten, Bakterien oder Pilzen. Solche Erkrankungen gehen zumeist jedoch mit Hautveränderungen, wie kreisrunde kahle Stellen, Schuppen, Rötung, Pustelbildung oder weiteren Symptomen wie Juckreiz, Unruhe und Belecken einher. Da dein Hund keines dieser Symptome zeigt, würde ich zunächst nicht primär von einer Hautinfektion als Ursache des Haarausfalls ausgehen. Hormonelle Imbalance Störungen des Hormonhaushaltes, beispielsweise aufgrund einer Schilddrüsendysfunktion oder einer Erkrankung der Nebennieren, nehmen in vielerlei Hinsicht Einfluss auf den Körper. Hierbei kommt es häufig auch zu einer Beteiligung der Haut. Oft zeigt sich Haarausfall im Zusammenhang mit Mobus Cushing (Hypercortisolismus) oder einer Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse). Begleitet sind solche Erkrankungen durch weitere Symptome, wie beispielsweise vermehrtem Trinken,Fressen und Urinieren, Mattigkeit sowie der Entwicklung eines Hängebauches beim Morbus Cushing. Eine Hyperthyreose wird auffällig durch Unruhe, Gewichtsabnahme, vermehrtes Trinken und Urinieren. Wann die Symptome auftreten ist vom Stadium der Erkrankung abhängig. Somit muss bei der Alopezie deines Hundes, auch wenn er ansonsten keinerlei Symptome zeigt, eine hormonelle Erkrankung in Betracht gezogen werden. Canine saisonale Flankenalopezie Ein beidseitiger Haarverlust an den Flanken ohne weitere Symptome kann jedoch auch auf die sogenannte "Canine Saisonale Flankenalopezie" hindeuten. Hierbei kommt es, ohne erklärbare Ursache, zum symmetrischen Haarverlust im Bereich der Flanken, welcher zumeist saisonal (Winter bis Frühjahr) auftritt. Die Erkrankung muss aber nicht streng saisonal auftreten, und kann sich somit auch im Sommer zeigen. V.a. aufgrund der Rasse deines Hundes sollte die Saisonale Flankenalopezie in Betracht gezogen werden. Boxer sind für diese Erkrankung prädispositioniert, das heißt, diese Erkrankung tritt bei dieser Rasse gehäuft auf. Vermutet wird hierbei eine vererbte Anlage. Eine Therapie ist zumeist nicht notwendig, da dass Fell nach einigen Monaten wieder nachwächst. Ob es sich um eine Zyklische Flankenalopezie handelt kann nur anhand einer Ausschlussdiagnostik festgestellt werden, das heißt, andere Ursachen für den Haarausfall müssen ausgeschlossen werden. Um herauszufinden, woher der Haarausfall deines Hundes kommt, würde ich dir somit empfehlen deinen Hund genauer von einem Tierarzt untersuchen zu lassen. Dieser kann anhand einer klinischen Untersuchung, einer speziellen Hautuntersuchung und eines Blutbildes den Hormonstatus deines Hundes abklären, sowie infektiöse Ursachen des Haarausfalls ausschließen. Viel Erfolg!
Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung 👍. Habe mir schon einen Termin beim TA geben lassen. Hoffe mal es ist nix schlimmes....