🎓 Die Dogorama Wissenswoche

👉 Jetzt KOSTENLOS anmelden

Home / Forum / Medizinische Sprechstunde / HD beim Junghund

Verfasser-Bild
Jeanette
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1
zuletzt 21. Juni

HD beim Junghund

Wir haben beim Tierarzt erfahren das unser Max neun Monate alt, HD hat. Was kann ich tun außer auf die Ernährung und vernünftige Bewegung wie Physiotherapie usw. Noch tun ?
 

Du willst mitreden?

Lade dir Dogorama kostenlos im App Store oder Play Store herunter und schon kann es losgehen!
Playstore-Button Appstore-Button
Beitrag-Verfasser-Bild
Nora
21. Juni 21:31
Hallo Jeanette, Die Hüftgelenksdysplasie ist eine genetisch bedingte Störung der Entwicklung des Hüftgelenks. Das Hüftgelenk besteht aus der Hüftgelenkspfanne, dem Oberschenkelhalskopf und der umgebenden Gelenkskapsel sowie beteiligten Bändern und Muskeln. Damit ein Gelenk optimal funktioniert, müssen alle Strukturen genau ineinander greifen und aufeinander abgestimmt sein. Bei der HD trifft dies nicht zu. Es liegt eine Inkongruenz der knöchernen Strukturen vor, und das Gelenk wird durch die umgebenden Bänder und Weichteile nicht ausreichend gestützt. Unbehandelt führt eine HD unweigerlich zur Entstehung einer Arthrose, und auch bei gezielter und frühzeitiger Therapie kann eine vermehrte Gelenksabnutzung mit einhergehender Verschleißerscheinung nicht immer verhindert werden. Bei der Therapie der Hd gilt also generell: Je früher die HD behandelt wird, desto besser ist die Prognose und die Vorbeugung von Folgeerkrankungen. Bei der Therapie der HD kann zwischen einer konservativen und einer chirurgischen Behandlung unterschieden werden. Bei der konservativen Therapie wird der Ansatz verfolgt, die Muskulatur zu stärken und die Gelenkkapsel so zu straffen, dass das Hüftgelenk optimal unterstützt wird. Die konservative Therapie umfasst mehrere Bestandteile. Wichtig ist zunächst ein gezieltes Bewegungsmanagement. Der Hund soll kontrollierte Bewegung erhalten, um den Muskelaufbau zu stärken. Physiotherapeutische Behandlungen unterstützen hierbei das gezielte Muskeltraining sowie die Beweglichkeit und Koordination. Zusätzlich erhält der Hund schmerz- und entzündungslindernde Medikamente. So wird der entzündlichen Reaktion des Körpers entgegengewirkt und die Schmerzhaftigkeit in der Bewegung gemindert. Ergänzend erhält der Hund Futterzusatzstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Chondroitinsulfate und Glukosamin, um die Gesunderhaltung des Knorpelstoffwechsels zu fördern. Die chirurgische Therapie besteht aus einer Operation. Je nach Größe des Hundes, Röntgenbefunden und Ausmaß der HD gibt es verschiedene Operationsmöglichkeiten und -methoden. Eine dieser ist die Femurkopfhalsresektion. Hierbei wird der Kopf des Oberschenkels, welcher mit der Gelenkpfanne das Hüftgelenk bildet, entfernt. Die entstandene Lücke füllt sich mit straffem Bindegewebe und schafft somit eine neue Verbindung. Eine Fermurkopfhalsresektion wird von den meisten Operateuren nur bei Hunden mit einem Endgewicht unter 20 kg empfohlen. Bei größeren und schwereren Hunden hingegen kommen zumeist Endoprothesen zum Einsatz. Das Vorgehen hierbei ist zunächst ähnlich dem der Femurkopfresektion: der Kopf des Oberschenkelhalsknochens wird entfernt. Anschließend wird aber eine Prothese als Oberschenkelhalskopf auf den Knochen gesetzt und somit ein künstliches Hüftgelenk hergestellt.Nach jeder Operation wird eine Physiotherapeutische Behandlung zur Unterstützung der Rekonvaleszenz empfohlen. Neben diesen beiden Operationsmethoden gibt es noch eine Reihe weiterer Techniken, die zur operativen Korrektur einer HD genutzt werden können. Je nach Einzelfall ist die eine mehr und die andere weniger gut geeignet. Um die optimal passende Operationsmethode für Max zu finden bedarf es einer eingehenden Untersuchung und Röntgenbild-Beurteilung. Solltest du dich für eine operative Versorgung entscheiden, bzw. eine solche in Betracht ziehen, würde ich dir empfehlen dich bei einem erfahrenen orthopädischen Kleintier-Chirurgen/Chirurgin eingehend beraten zu lassen. Bezüglich einer konservativen Therapie würde ich dir raten in enger Zusammenarbeit mit einer Tier-Physiotherapie zu arbeiten und dir hierbei auch Trainings-Tipps für zuhause geben zu lassen. Achte gut auf Max Gewicht - jedes Gramm zu viel stellt eine zusätzliche Belastung für die Knochen und Gelenke dar. Zusätzlich kannst du Max wie oben beschrieben Nährstoffe zufüttern, die die Gesunderhaltung von Knochen und Gelenken unterstützen. Hierfür kannst du Max spezielle Nahrungsergänzungsmittel, wie Canosan, Collagile oder RecoActiv GelenkTonicum geben, oder ihm alternativ die Nährstoffe über Futtermittel wie Lachsöl und Grünlippmuschelpulver zufuhren. Die Wahl der richtigen Therapie ist immer eine schwierige Entscheidung. Lass dich eingehend über deine Möglichkeiten beraten und behalte dabei sowohl Max als Hund, als auch dich als Besitzer im Hinterkopf. Ich bin mir sicher, dann wirst du den richtigen Weg für euch beide finden. Alles Gute hierfür 🐾
 

Du willst mitreden?

Lade dir Dogorama kostenlos im App Store oder Play Store herunter und schon kann es losgehen!
Playstore-Button Appstore-Button