Hallo
Bei der Denervation werden kleine Nerven, die das Hüftgelenk innervieren, durchtrennt. Durch diese Methode soll der Schmerz, der durch die HD und die Arthrose entsteht, gelindert werden.
Eine Denervation hat viele Vorteile. Zum einen ist sie minimalinvasiv, wodurch das Risiko von postoperativen Komplikationen sehr gering ist. Zum anderen zeigt sich bei einem Großteil der Hunde nach erfolgter OP eine signifikante Besserung der Symptome. Die Hunde bewegen sich wieder lieber und mehr, wodurch die Muskulatur des Becken- und Hintergliedmaßengürtels wieder gestärkt wird. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Stabilität des Hüftgelenks aus.
Eine Denervation hat jedoch auch einige Nachteile. Eine Denervation lindert die Schmerzen nur für eine gewisse Zeit. Der Körper beginnt nach der Durchtrennung der Nerven, alternative Nervenbahnen zu konstruieren. Früher oder später ist somit der Ausgangspunkt wieder hergestellt. Außerdem löst eine Denervation nicht das eigentliche Problem, nämlich die Inkongruenz des Hüftgelenks. Die Denervation bewirkt lediglich die vorübergehende Besserung der Symptome. Eine Denervation wird vornehmlich bei Hunden durchgeführt, bei denen eine operative Behandlung der HD in Form der Einbringung einer Endoprothese nicht möglich ist.
Ob die Denervation für deine Hündin eine gute Behandlungsoption und auch jetzt schon notwendig ist, kann ich leider ohne genaue Untersuchung und Beurteilung der Problematik deiner Hündin nicht einschätzen. Wenn du aber aktuell das Gefühl hast, dass deine Hündin keine starke Beeinträchtigung durch die HD und die Arthrose hat, würde ich an deiner Stelle darüber nachdenken, den Eingriff noch einige Zeit aufzuschieben. Zum einen ist aufgrund der minimalinvasiven Operationsmethode der Eingriff auch bei älteren Hunden gut möglich. Zum anderen hält der Effekt wie oben beschrieben nur eine gewisse Zeit lang an. Hat deine Hündin aktuell keine Probleme, könnte die OP also wahrscheinlich noch etwas aufgeschoben werden. Auch würde ich dir empfehlen, dich bezüglich anderer Operationstechniken, bei denen die Grundursache Hüftgelenk verbessert wird, vorab beraten zu lassen.
Eagl, ob du dich für eine sofortige Operation oder ein Aufschieben entscheidest, solltest du weiterhin so gut es geht gegen die Problematik vorgehen. Die Einhaltung des Optimalgewichts, Futterzusätze und entsprechende Bewegung sind hier ein sehr guter Ansatz. Bedenke bei der Bewegung aber, dass v.a. Hunde mit Arthrose ausreichend Bewegung erhalten sollten. Es ist von großer Bedeutung, dass die arthrotisch veränderten Gelenke bewegt werden, damit sie nicht versteifen. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass es sich um Bewegung handelt, die die Gelenke nicht überbelastet. Du solltest also auf Ballspielen, Springen, Treppensteigen oder Ähnliches verzichten. Schwimmen hingegen ist eine sehr gelenkschonende Aktivität und somit hervorragend für Arthrosepatienten geeignet. Auch regelmäßige physiotherapeutische Behandlungen zeigen einen großen Erfolg. Durch den gezielten Muskelaufbau und Bewegungsförderung werden arthrotische Schmerzen gelindert und das Fortschreiten verlangsamt.
Ich wünsche euch beiden alles Gute 🐾