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Francesca
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zuletzt 12. Feb.

HD, Arthrose und Denervation

Guten Tag. Meine 6-Jahre Mischling (Frella) leidet von HD mit verbundener Arthrose. Wenn man das nicht weiß, würde man das kaum merken. Sie kann ganz normal laufen, kann auch springen und rennen, wenn sie im Garten was jagt, und liebt lange Spaziergänge und Wanderungen (wir versuchen das begrenzt zu halten, sie würde sonst weiter laufen). Sie mag aber nicht lange stehen bleiben und setzt bzw. legt sich nach einigen Minuten hin: einmal hat sie doch ein bisschen gehumpelt, nachdem sie viel mit einem anderen Hund gespielt hatte, aber das ist nur einmal passiert. . Im Moment wird das durch Futterergänzungen, reguläre Spaziergänge und Gewichtskontrolle behandelt; Schmerzmittel hat sie wegen Humpeln bis jetzt kaum gebraucht. Die neue Tierärztin hat jetzt eine Denervation empfohlen, um die Schmerzen zu reduzieren/entfernen. Die OP ist natürlich viel weniger invasiv als alle andere, aber ich frage mich: braucht Frella die OP überhaupt? Wahrscheinlich wird irgendwann die Zeit kommen, wo sie was 'kräftiger' brauchen wird: macht es daher Sinn, eine Denervation jetzt zu machen, wenn das die Arthrose nicht stoppen wird, nur die Schmerzen reduziert? Oder leidet eigentlich Frella viel mehr, als was ich sehe, und das würde tatsächlich ihr helfen? Ich würde gerne eine zweite Meinung hören. Danke! Francesca
 
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Nora
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12. Feb. 16:57
Hallo Bei der Denervation werden kleine Nerven, die das Hüftgelenk innervieren, durchtrennt. Durch diese Methode soll der Schmerz, der durch die HD und die Arthrose entsteht, gelindert werden. Eine Denervation hat viele Vorteile. Zum einen ist sie minimalinvasiv, wodurch das Risiko von postoperativen Komplikationen sehr gering ist. Zum anderen zeigt sich bei einem Großteil der Hunde nach erfolgter OP eine signifikante Besserung der Symptome. Die Hunde bewegen sich wieder lieber und mehr, wodurch die Muskulatur des Becken- und Hintergliedmaßengürtels wieder gestärkt wird. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Stabilität des Hüftgelenks aus. Eine Denervation hat jedoch auch einige Nachteile. Eine Denervation lindert die Schmerzen nur für eine gewisse Zeit. Der Körper beginnt nach der Durchtrennung der Nerven, alternative Nervenbahnen zu konstruieren. Früher oder später ist somit der Ausgangspunkt wieder hergestellt. Außerdem löst eine Denervation nicht das eigentliche Problem, nämlich die Inkongruenz des Hüftgelenks. Die Denervation bewirkt lediglich die vorübergehende Besserung der Symptome. Eine Denervation wird vornehmlich bei Hunden durchgeführt, bei denen eine operative Behandlung der HD in Form der Einbringung einer Endoprothese nicht möglich ist. Ob die Denervation für deine Hündin eine gute Behandlungsoption und auch jetzt schon notwendig ist, kann ich leider ohne genaue Untersuchung und Beurteilung der Problematik deiner Hündin nicht einschätzen. Wenn du aber aktuell das Gefühl hast, dass deine Hündin keine starke Beeinträchtigung durch die HD und die Arthrose hat, würde ich an deiner Stelle darüber nachdenken, den Eingriff noch einige Zeit aufzuschieben. Zum einen ist aufgrund der minimalinvasiven Operationsmethode der Eingriff auch bei älteren Hunden gut möglich. Zum anderen hält der Effekt wie oben beschrieben nur eine gewisse Zeit lang an. Hat deine Hündin aktuell keine Probleme, könnte die OP also wahrscheinlich noch etwas aufgeschoben werden. Auch würde ich dir empfehlen, dich bezüglich anderer Operationstechniken, bei denen die Grundursache Hüftgelenk verbessert wird, vorab beraten zu lassen. Eagl, ob du dich für eine sofortige Operation oder ein Aufschieben entscheidest, solltest du weiterhin so gut es geht gegen die Problematik vorgehen. Die Einhaltung des Optimalgewichts, Futterzusätze und entsprechende Bewegung sind hier ein sehr guter Ansatz. Bedenke bei der Bewegung aber, dass v.a. Hunde mit Arthrose ausreichend Bewegung erhalten sollten. Es ist von großer Bedeutung, dass die arthrotisch veränderten Gelenke bewegt werden, damit sie nicht versteifen. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass es sich um Bewegung handelt, die die Gelenke nicht überbelastet. Du solltest also auf Ballspielen, Springen, Treppensteigen oder Ähnliches verzichten. Schwimmen hingegen ist eine sehr gelenkschonende Aktivität und somit hervorragend für Arthrosepatienten geeignet. Auch regelmäßige physiotherapeutische Behandlungen zeigen einen großen Erfolg. Durch den gezielten Muskelaufbau und Bewegungsförderung werden arthrotische Schmerzen gelindert und das Fortschreiten verlangsamt. Ich wünsche euch beiden alles Gute 🐾
 
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Nora
12. Feb. 16:57
Hallo Bei der Denervation werden kleine Nerven, die das Hüftgelenk innervieren, durchtrennt. Durch diese Methode soll der Schmerz, der durch die HD und die Arthrose entsteht, gelindert werden. Eine Denervation hat viele Vorteile. Zum einen ist sie minimalinvasiv, wodurch das Risiko von postoperativen Komplikationen sehr gering ist. Zum anderen zeigt sich bei einem Großteil der Hunde nach erfolgter OP eine signifikante Besserung der Symptome. Die Hunde bewegen sich wieder lieber und mehr, wodurch die Muskulatur des Becken- und Hintergliedmaßengürtels wieder gestärkt wird. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Stabilität des Hüftgelenks aus. Eine Denervation hat jedoch auch einige Nachteile. Eine Denervation lindert die Schmerzen nur für eine gewisse Zeit. Der Körper beginnt nach der Durchtrennung der Nerven, alternative Nervenbahnen zu konstruieren. Früher oder später ist somit der Ausgangspunkt wieder hergestellt. Außerdem löst eine Denervation nicht das eigentliche Problem, nämlich die Inkongruenz des Hüftgelenks. Die Denervation bewirkt lediglich die vorübergehende Besserung der Symptome. Eine Denervation wird vornehmlich bei Hunden durchgeführt, bei denen eine operative Behandlung der HD in Form der Einbringung einer Endoprothese nicht möglich ist. Ob die Denervation für deine Hündin eine gute Behandlungsoption und auch jetzt schon notwendig ist, kann ich leider ohne genaue Untersuchung und Beurteilung der Problematik deiner Hündin nicht einschätzen. Wenn du aber aktuell das Gefühl hast, dass deine Hündin keine starke Beeinträchtigung durch die HD und die Arthrose hat, würde ich an deiner Stelle darüber nachdenken, den Eingriff noch einige Zeit aufzuschieben. Zum einen ist aufgrund der minimalinvasiven Operationsmethode der Eingriff auch bei älteren Hunden gut möglich. Zum anderen hält der Effekt wie oben beschrieben nur eine gewisse Zeit lang an. Hat deine Hündin aktuell keine Probleme, könnte die OP also wahrscheinlich noch etwas aufgeschoben werden. Auch würde ich dir empfehlen, dich bezüglich anderer Operationstechniken, bei denen die Grundursache Hüftgelenk verbessert wird, vorab beraten zu lassen. Eagl, ob du dich für eine sofortige Operation oder ein Aufschieben entscheidest, solltest du weiterhin so gut es geht gegen die Problematik vorgehen. Die Einhaltung des Optimalgewichts, Futterzusätze und entsprechende Bewegung sind hier ein sehr guter Ansatz. Bedenke bei der Bewegung aber, dass v.a. Hunde mit Arthrose ausreichend Bewegung erhalten sollten. Es ist von großer Bedeutung, dass die arthrotisch veränderten Gelenke bewegt werden, damit sie nicht versteifen. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass es sich um Bewegung handelt, die die Gelenke nicht überbelastet. Du solltest also auf Ballspielen, Springen, Treppensteigen oder Ähnliches verzichten. Schwimmen hingegen ist eine sehr gelenkschonende Aktivität und somit hervorragend für Arthrosepatienten geeignet. Auch regelmäßige physiotherapeutische Behandlungen zeigen einen großen Erfolg. Durch den gezielten Muskelaufbau und Bewegungsförderung werden arthrotische Schmerzen gelindert und das Fortschreiten verlangsamt. Ich wünsche euch beiden alles Gute 🐾
 
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Francesca
12. Feb. 17:08
Hallo Bei der Denervation werden kleine Nerven, die das Hüftgelenk innervieren, durchtrennt. Durch diese Methode soll der Schmerz, der durch die HD und die Arthrose entsteht, gelindert werden. Eine Denervation hat viele Vorteile. Zum einen ist sie minimalinvasiv, wodurch das Risiko von postoperativen Komplikationen sehr gering ist. Zum anderen zeigt sich bei einem Großteil der Hunde nach erfolgter OP eine signifikante Besserung der Symptome. Die Hunde bewegen sich wieder lieber und mehr, wodurch die Muskulatur des Becken- und Hintergliedmaßengürtels wieder gestärkt wird. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Stabilität des Hüftgelenks aus. Eine Denervation hat jedoch auch einige Nachteile. Eine Denervation lindert die Schmerzen nur für eine gewisse Zeit. Der Körper beginnt nach der Durchtrennung der Nerven, alternative Nervenbahnen zu konstruieren. Früher oder später ist somit der Ausgangspunkt wieder hergestellt. Außerdem löst eine Denervation nicht das eigentliche Problem, nämlich die Inkongruenz des Hüftgelenks. Die Denervation bewirkt lediglich die vorübergehende Besserung der Symptome. Eine Denervation wird vornehmlich bei Hunden durchgeführt, bei denen eine operative Behandlung der HD in Form der Einbringung einer Endoprothese nicht möglich ist. Ob die Denervation für deine Hündin eine gute Behandlungsoption und auch jetzt schon notwendig ist, kann ich leider ohne genaue Untersuchung und Beurteilung der Problematik deiner Hündin nicht einschätzen. Wenn du aber aktuell das Gefühl hast, dass deine Hündin keine starke Beeinträchtigung durch die HD und die Arthrose hat, würde ich an deiner Stelle darüber nachdenken, den Eingriff noch einige Zeit aufzuschieben. Zum einen ist aufgrund der minimalinvasiven Operationsmethode der Eingriff auch bei älteren Hunden gut möglich. Zum anderen hält der Effekt wie oben beschrieben nur eine gewisse Zeit lang an. Hat deine Hündin aktuell keine Probleme, könnte die OP also wahrscheinlich noch etwas aufgeschoben werden. Auch würde ich dir empfehlen, dich bezüglich anderer Operationstechniken, bei denen die Grundursache Hüftgelenk verbessert wird, vorab beraten zu lassen. Eagl, ob du dich für eine sofortige Operation oder ein Aufschieben entscheidest, solltest du weiterhin so gut es geht gegen die Problematik vorgehen. Die Einhaltung des Optimalgewichts, Futterzusätze und entsprechende Bewegung sind hier ein sehr guter Ansatz. Bedenke bei der Bewegung aber, dass v.a. Hunde mit Arthrose ausreichend Bewegung erhalten sollten. Es ist von großer Bedeutung, dass die arthrotisch veränderten Gelenke bewegt werden, damit sie nicht versteifen. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass es sich um Bewegung handelt, die die Gelenke nicht überbelastet. Du solltest also auf Ballspielen, Springen, Treppensteigen oder Ähnliches verzichten. Schwimmen hingegen ist eine sehr gelenkschonende Aktivität und somit hervorragend für Arthrosepatienten geeignet. Auch regelmäßige physiotherapeutische Behandlungen zeigen einen großen Erfolg. Durch den gezielten Muskelaufbau und Bewegungsförderung werden arthrotische Schmerzen gelindert und das Fortschreiten verlangsamt. Ich wünsche euch beiden alles Gute 🐾
Danke Nora, das ist für mich sehr sehr hilfreich!