Hallo Inga,
Giardien sind einzellige Dünndarmparasiten, die sich in die Schleimhaut des Dünndarms einnisten und sich dort vom Darminhalt ernähren. Das größte Problem bei einer Giardiose sind die Zysten (bestimmtes Entwicklungsstadium der Giardien). Diese sind nicht nur sehr widerstandfähig, sondern werden außerdem mit dem Kot ausgeschieden, wodurch die Gefahr einer Reinfektion (also einer erneuten Infektion des Hundes) sowie einer Infektion anderer Hunde besteht.
Giardien können nur mittels bestimmter Antiparasitika (Fenbendazol) behandelt werden. Mittel der Wahl ist hierbei das Panacur. Wichtig ist, dass dieses konsequent und genau nach Angaben des Tierarztes verabreicht wird, auch wenn keine Symptome mehr auftreten. Sollten noch mehr Hunde im Hausstand leben, sollten auch diese behandelt werden.
Neben der medikamentellen Behandlung ist sind jedoch gründliche Hygienemaßnahmen essentiell für den Erfolg der Therapie. Werden diese nicht umgesetzt, kann es trotz Behandlung zu einer erneuten Infektion des Hundes kommen. Hierzu zählen:
- Reinigung von Trink- und Wassernäpfen mit kochendem Wasser
- Reinigung (am besten Mittels Dampfstrahler) und Desinfektion der Wohnung / des Zwingers, bzw. aller Räumlichkeiten, in denen sich der Hund aufhält sowie aller Oberflächen (Transportboxen, etc)
- Reinigung von Hundespielzeugen und Decken bei über 65°C
- sofortiges Entfernen von Kot in einem gut verschlossenen Plastikbeutel
- Hände waschen und desinfizieren nach Kontakt zum Hund
Wichtig ist hierbei, dass nach der Reinigung die Oberflächen gründlich getrocknet werden, da Feuchtigkeit ein optimales Milieu für Giardien darstellt.
Ergänzend ist es sinnvoll, die Ernährung während des Befalls auf eine kohlenhydratarme Kost umzustellen. Der Zucker wird im Darm von den Giardien bevorzugt verwertet und fördert somit dessen Vermehrung. Außerdem sollte auf leicht verdauliche Kost zurückgegriffen werden (Schonkost), um das Darmmilieu zu schonen. Auch kann es sinnvoll sein, Präbiotika zuzusetzten, um die Darmgesundheit zu fördern.