Home / Forum / Medizinische Sprechstunde / Futterumstellung aufgrund Gastritis abbrechen oder nicht?

Verfasser-Bild
Bianca
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 2
zuletzt 23. Jan.

Futterumstellung aufgrund Gastritis abbrechen oder nicht?

Hallo, unser Shibarüde, knapp 8Monate hat diese Woche von der Tierärztin eine Gastritis diagnostiziert bekommen. Verursacht durch zu viel Magensäure was sich in intensiven Schmatzen, Aufstoßen sowohl tags als auch insbesondere nachts äußert. Angefangen hat es, er wurde von Anbeginn nach rasse- und altersentsprechendem Plan gebarft, als wir die Mahlzeiten verringern sollten. Dann wurde uns geraten auf Monoprotein Fleisch aus der Dose anstatt ganz rohes Fleisch umzusteigen. Das war dann auch erst mal besser. Aber nun in der letzten Zeit haben sich die Symptome verstärkt, er hat auch sein Futter erbrochen. Des Weiteren wurden Spulwürmer mithilfe eines Kottests nachgewiesen. Unser kleiner hat nun eine Entwurmung bekommen sowie Magenschutztabletten die wir jetzt 2 Wochen geben sollen. Außerdem empfahl die Tierärztin auf VetCpncept Intestinal Trockenfutter umzustellen. Damit habe ich gestern begonnen und eine kleine Ration unabhängig von den 2 normalen Mahlzeiten gegeben. Er hat es gerne gefressen, Kotabsatz danach auch gut geformt.(Da gabs bislang auch keine größeren Probleme.) Abends jedoch musste er mächtig aufstoßen, plötzlich intensiv an den Pfoten lecken/knabbern und später bemerkten wir auch Blähungen. Das waren nun ganz neue Symptome. Meine Frage, ob wir die Futterumstellung im Moment wirklich durchziehen sollten? Ist das „normal“ oder direkt ein Zeichen, dass das angeratene Futter vielleicht eine noch schlechtere Lösung als das bisherige ist? Oder sollte die Umstellung erst nach Beendigung der Medikamentengabe erfolgen? Ich bin unschlüssig.. Was meint ihr dazu?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nora
Beliebteste Antwort
20. Jan. 20:01
Hallo Bianca, Ich würde dir zunächst empfehlen, bei dem angeratenen Futter zu bleiben, damit sich der Magen-Darm-Trakt deines Hundes erst einmal auf ein Futter einstellen kann. Der Darm deines Hundes braucht einige Tage, um sich an ein neues Futter zu gewöhnen. Außerdem würde ich dir empfehlen nochmals eine Kotprobe kontrollieren zu lassen. Ein bestehender Wurmbefall kann sehr hartnäckig sein. Eine erneute Kotprobe gibt Aufschluss darüber, ob die Therapie hinreichend angeschlagen hat und die Würmer gänzlich bekämpft sind. Die Symptome, die dein Vierbeiner zeigt, könnten aber auf eine generelle Futterunverträglichkeit im Rahmen einer Futtermittelallergie hindeuten. Belecken der Pfoten und Magenprobleme sind typische Anzeichen hierfür. Sollte sich das Problem unter dem neuen Futter nicht bessern könnte es sinnvoll sein, eine solche Futtermittelallergie abklären zu lassen. Hierbei erhält dein Hund über min. 8 Wochen eine spezielle Diät in Form eines hypoallergenen Futters. Wichtig hierbei ist, dass dein Hund während dieser Diät ein tiermedizinisches Futter erhält. Allergiefutter aus dem Einzelhandel enthalten oft Verunreinigungen, die potenziell Allergieauslösend sein können. Um eine Allergie sicher zu diagnostizieren sollte während der Diät also nur das spezifische hypoallergene Futter gefüttert werden. Alternativ besteht die Möglichkeit ein speziell zusammengestelltes selbstgekochtes Futter zu füttern. Wichtig ist hierbei jedoch, dass dieses Futter eine Protein- und Kohlenydratquelle enthält, die der Hund zuvor nich nie gefressen hat. Eine Ernährungsberatung oder der Tierarzt/die Tierärztin kann bei der Zusammenstellung helfen. Bessern sich die Symptome unter der Diät verstärkt sich der Verdacht einer Allergie. In einer anschließenden Provokationsprobe, während welcher der Hund wieder sein alters Futter erhält, wird getestet, ob die Symptome erneut auftreten. Ist dies der Fall, ist die Diagnose der Futtermittelallergie gesichert. Sollten sich die Symptome deines Hundes also auch nach Gewöhnung an das neue Futter nicht bessern, würde ich dir zum Einen empfehlen, erneut eine Kotprobe untersuchen zu lassen und zum Anderen eine Allergieabklärung durchführen zu lassen. Außerdem sollten andere Ursachen für die wiederkehrenden Magenproblemen überprüft werden. Eine Blutuntersuchung und eine Ultraschalluntersuchung können hierbei organische Probleme, eine bakterielle Infektion oder eine Funktionsstörung aufdecken. Gute Besserung 🐾
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nora
20. Jan. 20:01
Hallo Bianca, Ich würde dir zunächst empfehlen, bei dem angeratenen Futter zu bleiben, damit sich der Magen-Darm-Trakt deines Hundes erst einmal auf ein Futter einstellen kann. Der Darm deines Hundes braucht einige Tage, um sich an ein neues Futter zu gewöhnen. Außerdem würde ich dir empfehlen nochmals eine Kotprobe kontrollieren zu lassen. Ein bestehender Wurmbefall kann sehr hartnäckig sein. Eine erneute Kotprobe gibt Aufschluss darüber, ob die Therapie hinreichend angeschlagen hat und die Würmer gänzlich bekämpft sind. Die Symptome, die dein Vierbeiner zeigt, könnten aber auf eine generelle Futterunverträglichkeit im Rahmen einer Futtermittelallergie hindeuten. Belecken der Pfoten und Magenprobleme sind typische Anzeichen hierfür. Sollte sich das Problem unter dem neuen Futter nicht bessern könnte es sinnvoll sein, eine solche Futtermittelallergie abklären zu lassen. Hierbei erhält dein Hund über min. 8 Wochen eine spezielle Diät in Form eines hypoallergenen Futters. Wichtig hierbei ist, dass dein Hund während dieser Diät ein tiermedizinisches Futter erhält. Allergiefutter aus dem Einzelhandel enthalten oft Verunreinigungen, die potenziell Allergieauslösend sein können. Um eine Allergie sicher zu diagnostizieren sollte während der Diät also nur das spezifische hypoallergene Futter gefüttert werden. Alternativ besteht die Möglichkeit ein speziell zusammengestelltes selbstgekochtes Futter zu füttern. Wichtig ist hierbei jedoch, dass dieses Futter eine Protein- und Kohlenydratquelle enthält, die der Hund zuvor nich nie gefressen hat. Eine Ernährungsberatung oder der Tierarzt/die Tierärztin kann bei der Zusammenstellung helfen. Bessern sich die Symptome unter der Diät verstärkt sich der Verdacht einer Allergie. In einer anschließenden Provokationsprobe, während welcher der Hund wieder sein alters Futter erhält, wird getestet, ob die Symptome erneut auftreten. Ist dies der Fall, ist die Diagnose der Futtermittelallergie gesichert. Sollten sich die Symptome deines Hundes also auch nach Gewöhnung an das neue Futter nicht bessern, würde ich dir zum Einen empfehlen, erneut eine Kotprobe untersuchen zu lassen und zum Anderen eine Allergieabklärung durchführen zu lassen. Außerdem sollten andere Ursachen für die wiederkehrenden Magenproblemen überprüft werden. Eine Blutuntersuchung und eine Ultraschalluntersuchung können hierbei organische Probleme, eine bakterielle Infektion oder eine Funktionsstörung aufdecken. Gute Besserung 🐾
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Bianca
23. Jan. 18:05
Hallo Nora, vielen Dank für deine differenzierte Rückmeldung - daran könne wir uns sehr gut orientieren! Wir haben nun die Futter-Umstellung durchgezogen und er verträgt es recht gut. Die Symptome lassen bereits nach, aber ich denke da müssen wir uns noch gedulden. Der kleine macht auf jeden Fall wieder einen vitaleren Eindruck. Abends gebe ich ihm nun Heilerde, das wirkt gut gegen das nächtliche Schmatzen/Schlucken. Denn vermutlich lässt die Wirkung der Magentablette vom morgen einfach nach…Nächste Woche bekommt unser kleiner entsprechend Verordnung nochmal ein Wurmmittel, dann sollte das abgeschlossen sein. Aber zur Sicherheit machen wir auch einen weiteren Wurmtest danach. Liebe Grüße und Dankeschön, Bianca