Hallo Bojana,
Beim Morbus Addison oder auch Hypoadrenokortizismus handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Nebennieren nicht in der Lage sind genug körpereigenes Kortison zu produzieren. Kortison wird bei Stress ausgeschüttet und hat verschiedene Aufgaben im Körper. Um die Erkrankung besser zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wofür der Körper das Kortison überhaupt benötigt: Es fördert die Insulinresistenz und steigert die Zuckerneubildung in der Leber, es senkt den Aminosäureein- und aufbau in die Muskulatur, reguliert den Fettstoffwechsel und wirkt außerdem immunsuppressiv. Es steigert die Kaliumausscheidung in den Nieren und die Natrium und Wasserresorption.
Die Symptome, wie Schwäche, Leistungsintoleranz, Abmagerung und Durchfall sind je nach Schweregrad der Erkrankung schlimmer oder milder ausgeprägt.
Die Therapie besteht in dauerhafter Kortison Supplementierung. Gegebenfalls kann bei akuten Schüben je nach Elektrolyverschiebung mit entsprechender Infusionstherapie geholfen werden.
Bei zu erwartendem Stress, wie Sport, Agility-Training, reisen, Aufenthalte in Hundepensionen, Gewitter, Besuchen oder Ähnlichem, wird eine kurzzeitige Dosiserhöhung (in Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt) empfohlen (i.d.R. x 2).
Stressabbau kann im Sinne von Vermeidung von Stresssituationen erfolgen. Es kann auch mit pflanzlichen Mitteln versucht werden, den Hund auf einem ruhigeren Niveau zu halten, wie Johanniskrautextrakten oder Baldrian.
Bei der Ernährung ist auf einen geringen Anteil an Kalium und Phosphor zu achten und dafür etwas erhöhter Natriumanteil. Es können zwischendurch als Leckerlies gerne Äpfel zugefüttert werden, um den Blutzuckergehalt konstant zu halten.