Hallo Alex,
Eine Futtermittelunverträglichkeit kann sich auf unterschiedliche Weisen bemerkbar machen.
Manche betroffene Hunde zeigen starke Magen-Darm-Symptomatiken mit Erbrechen und Durchfall. Andere haben ausschließlich wechselnde Kotqualität und gelegentlich Bauchschmerzen. Häufiges Anzeichen einer Allergie ist Juckreiz. Dieser kann sich bei Hunden beispielsweise durch Lecken bemerkbar machen. Das Belecken der Pfoten, das Emma zeigt, die wechselnde Kotqualität und das Unwohlsein könnten also durchaus auf eine Futtermittelunverträglichkeit hindeuten.
Eine Futtermittelallergie entwickelt sich bei vielen Hunden erst im Verlaufe des Lebens. Bei einer Futtermittelunverträglichkeit reagiert das Immunsystem auf einen bestimmten Futterstoff, zumeist eine Proteinquelle, in überschießendem Maße. Der Körper sieht den Futterstoff quasi als körperfremd und gefährlich an. Damit dieser Prozess stattfindet, muss der Hund mit der auslösenden Futterquelle schon einmal in Kontakt gekommen sein. Das Immunsystem wurde also auf den Inhaltsstoff sensibilisiert. Neuartige Futtermittel, die der Hund nicht kennt (wie beispielsweise Kängurufleisch) können keine Unverträglichkeit auslösen, da das Immunsystem diesen Stoff noch nicht kennt. Aus diesem Grund werden diese neuartigen Futtermittel bei einer Eliminationsdiät herangezogen.
Um eine Futtermittelunverträglichkeit sicher zu diagnostizieren, muss eine Eliminationsdiät konsequent über ca. 10 Wochen durchgeführt werden. Hierbei erhält der Hund eine Proteinquelle, die er nie zuvor gefressen hat (beispielsweise Pferdefleisch, Ziegen- oder Kängurufleisch). Die Proteinquelle wird durch eine Kohlenhydratquelle, wie Kartoffel, Süßkartoffel oder Quinoa ergänzt. Während der Eliminationsdiät darf der Hund keinerlei anderes Futter oder Leckerchen erhalten. Bessert sich die Symptomatik unter der Eliminationsdiät, kann von einer Futtermitteluverträglichkeit ausgegangen werden. Durch anschließende Provokationsproben können die unverträglichen Futtermittel im Anschluss genauer eingegränzt werden.
Bis der Körper sich vollständig regeneriert, kann es einige Wochen dauern. Der angegriffene Magen-Darm-Trakt und die geschädigte Schleimhaut brauchen Zeit, bis sie sich wieder vollständig erholt haben. Wenn sich Emmas Kotqualität bessert, ist dies schon einmal ein gutes Anzeichen dafür, dass der Magen-Darm-Trakt deines Hundes allmählich wieder ungestört funktionieren kann. Dennoch würde ich dir empfehlen, deinen Hund weiterhin gut im Auge zu behalten. Sein Zustand sollte kontinuierlich besser werden. Ist das nicht der Fall, muss weiter nach der Ursache hierfür gesucht werden. Eine Futtermittelunverträglichkeit könnte dann nicht der alleinige Auslöser für das Unwohlsein deines Hundes sein. Dass Blut- und Ultraschallbefunde unauffällig waren, ist aber schon ein gutes Zeichen.
Unwohlsein kann immer auch mit Stress oder Veränderungen im Zusammenhang stehen. Auch dies solltest du im Hinterkopf behalten und hinterfragen, ob Emmas Veränderung vielleicht aufgrund einer geänderten Lebenssituation entstehen könnte.
Ich hoffe, es geht Emma schnell wieder besser und sie wird ganz die Alte.
Alles Gute euch beiden 🐾