Hallo Zuzana,
Zunächst einmal ein paar Informationen zu Bravecto:
Bravecto ist ein Antiparasitikum (Fluralaner) zur Behandlung verschiedener Ektoparasiten wie Zecken, Flöhe oder Milben. Im Gegensatz zu den meisten anderen Parasitika, die lokal auf die Haut aufgetragen werden oder von einem Halsband ausgehend ihren Wirkstoff verbreiten, wird Bravecto oral in Form einer Tablette verabreicht.
Bravecto ist in den vergangenen Jahren aufgrund vieler Debatten in solzialen Medien in Verruf geraten. Besitzer berichten von neurologischen Ausfällen wie Epileptischen Anfällen, Ataxie und Muskelzittern, bis hin zu Todesfällen. Da solche Debatten meist sehr emotional belastet sind, lohnt sich eine sachliche Betrachtung.
Bravecto wurde, wie jedes Tierarzneimittel, weitgehend auf Verträglichkeit getestet, bis es zum Verkauf zugelassen wurde. Und wie jedes Arzneimittel, kann auch Bravecto zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Hierbei handelt es sich zumeist um leichte, gastrointestinale Nebenwirkungen wie Durchfall und Erbrechen, die innerhalb kurzer Zeit wieder verschwinden. Der Hersteller von Bravecto musste jedoch, aufgrund von im Verlaufe des Vertiebs auftretenden neurologischen Nebenwirkungen, seine Produktinformation dahingehend ergänzen. Im Beipackzettel findest du heute also auch Angaben zu der Möglichkeit von Nebenwirkungen wie Lethargie, Krämpfe, Mukelzittern und Ataxie.
Bei der Bewertung solcher Nebenwirkungen sollte jedoch die Wahrscheinlicheit des Auftretens dieser unbedingt beachtet werden. So kommen folgende Nebenwirkungen ( laut Beipackzettel Bravecto) mit entsprechenden Häufigkeiten vor:
- milde, vorrübergehende gastrointestinale Nebenwirkungen wie Durchfall, Erbrechen, Speichelfluss, verminderter Appetit - häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
- Lethargie, Muskelzittern, Ataxie, Krämpfe - sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren)
Nach der umfangreichen Debatte wurde Bravecto 2017 von dem Auschuss für Tierarzneimittel der Europäischen Arzneimittelargentur erneut auf seine Sicherheit hin bewertet und als "angemessen sicher" eingestuft.
Insgesamt lässt sich also festhalten: Jedes Arzneimittel hat ein Risiko auf Nebenwirkungen. Das Auftreten und die Schwere dieser Nebenwirkungen sind nur anhand von Studien einschätzbar, am eigenen Hund selbst aber nicht vorhersehbar.
Leider gibt es auch keinen (mir bekannten) Test um herauszufinden, wie der jeweilige Hund auf das Mittel reagiert. Es bleibt also somit in deinem eigenen Ermessen und deinem persönlichen Gefühl, ob du deinem Hund Bravecto verabreichst. Ich persönlich habe mit dem Präparat bisher keinerlei schlechten Erfahrungen gemacht.
Alles Gute!