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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 17. Mai

Blutohr

Hallo meine abby Pitbull Dame 8 Jahre hat ein Blutohr Mein Rüde tj hatte das vor ein paar Jahren auch und da war ich beim Arzt die meinte das geht von alleine weg da es bei abby aber immer dicker wird und es mit ihr extrem schwer ist beim Arzt und sie sich so gut wie nicht behandeln lässt ist meine Frage was ich machen kann damit ich vielleicht denn Arzt vermeiden kann oder muss ich ihr das antun und zum Arzt fahren
 
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Nora
17. Mai 14:51
Hallo Tinka, Bei einem Blutohr kommt es zur Ansammlung von Blut zwischen der äußeren Haut und dem Knorpel, der die Ohrmuschel formt. Die Blutung resultiert zumeist aus einem von außen entstandenen oder selbst zugefügten Trauma, wie durch Kratzen mit der Hintergliedmaße am Ohr oder Kopfschütteln. Das Trauma ist aber zumeist nur eine Reaktion auf eine sogenannte Primärursache. Othämatome, wie Blutohren auch genannt werden, entwickeln sich größtenteils aufgrund einer initialen Erkrankung, wie beispielsweise einer Entzündung des äußeren Gehörgangs (Otitis externa), einem Parasitenbefall, einer Allergie oder einer hormonellen Erkrankung. Es ist somit sehr wichtig, neben dem Blutohr selbst auch die Primärursache zu behandeln, um ein erneutes Auftreten zu verhindern. Neben der Suche nach der Ursache für die Entstehung des Blutohrs ist eine gezielte Therapie von großer Bedeutung. Hierbei wird zumeist eine chirurgische Therapie gewählt, bei der durch einen Schnitt das Ohr eröffnet, der blutige Inhalt entfernt und die Strukturen wieder so miteinander vernäht werden, dass eine erneute Ansammlung von Blut verhindert wird. Neben der chirurgischen Therapie gibt es auch weitere, nicht chirurgische Ansätz, wie beispielsweise die wiederholte Injektion von Glukokortikoiden oder eine Lasertherapie. All diese Therapieansätze lassen sich jedoch nur bei einem Tierarzt verwirklichen. Es gibt sicherlich Fälle, bei denen das Blutohr von selbst wieder verschwunden ist. Ob diese Möglichkeit bei deinem Hund besteht, hängt jedoch vom Ausprägungsgrad des Othämatoms deines Hundes ab, welchen ich ohne genaue Untersuchung des Ohres nicht einschätzen kann. Ein unbehandeltes Blutohr kann jedoch neben der Entstehung von Schmerzen durch den zunehmenden Druck langfristig zu Vernarbungen und der Entstehung eines sogenannten "Blumenkohl-Ohrs" führen. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, um deinem Hund den Tierarztbesuch zu ersparen, ist der Einsatz von Blutegeln. Neben Tierärzten nutzen auch einige andere Berufsgruppen der Tierheilkunde Blutegel zu Therapiezwecken. Vielleicht findest du eine entsprechende Person, die die Blutegel-Therapie bei dir zuhause durchführen kann, um somit deinem Hund möglichst viel Stress zu ersparen. Sollte das Blutohr unter der Blutegel-Therapie nicht besser werden, wird deinem Hund ein Tierarztbesuch aber vermutlich leider nicht erspart bleiben können. Wichitg: Achte auf jeden Fall darauf, dass dein Hund sich nicht am Ohr kratzt oder mit dem Kopf schlägt! Dies würde das Blutohr noch zusätzlich verschlimmern. Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe, dass ihr das Problem ohne Tierarztbesuch in den Griff bekommt!