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Home / Forum / Medizinische Sprechstunde / Augen gerötet und leicht gelblicher Schleim

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Antonia
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Anzahl der Antworten 5
zuletzt 10. Okt.

Augen gerötet und leicht gelblicher Schleim

Meine zwei jährige Hündin hat seit mehr als vier Wochen Probleme mit einer Augenentzündung. Wir waren zweimal beim Tierarzt und es wurden verschiedene Augensalben auf Basis von Antibiotikum verschrieben. Diese hat sie dann für die angegebenen Zeit bekommen, aber es hat sich nicht verbessert. Laut dem Tierarzt ist es eine Bindehautentzündung. Es ist kein Fremdkörper im Auge. Unter dem dritten Augenlied soll das Auge stark gerötet sein. Morgens sehen die Augen ganz gut aus. Abends sind die stärker gerötet. Wenn wir draußen sind, tränen die Augen. Allerdings wirklich flüssig und klar. Über den ganzen Tag verteilt ist rund drei bis vier Mal etwas gelber Schleim im Augenwinkel. Kann der gelbe Schleim auch durch eine Allergie kommen? Das sie Allergien hat, ist bekannt. Was könnte ich noch probieren, um es weg zu bekommen?
 
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Nora
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10. Okt. 15:39
Hallo Antonia, Aufgrund der Symptome, die du beschreibst, der fehlenden Besserung unter Antibiotika-Therapie sowie aufgrund des Alters deiner Hündin vermute ich, dass deine Hündin unter einer Konjuntivitis follikularis leidet. Die Konjunktivitis follikularis ist eine Bindehautentzündung, die aufgrund einer starken Reaktion des Immunsystems im Auge entsteht. Die Bindehaut, insbesondere im Bereich des dritten Augenlids (Nickhaut), ist mit Lymphfollikeln durchsetzt, welche für die Immunabwehr des Auges verantwortlich sind. Bei jungen Hunden (bis 3 Jahren) muss sich das Immunsystem erst einmal an all die Umwelteinflüssse, die es umgibt, gewöhnen. In diesem Rahmen kann es zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems auf Fremdstoffe, wie Pollen, Wind oder Staub kommen. Entsteht eine solche überschießende Immunreaktion im Auge, vergrößern sich die Lymphfollikel. Insbesondere im Bereich des dritten Augenlids kann dies zu Problemen führen, weil die vergrößerten Lymphfollikel das Auge reizen und mit jeder Augenbewegung über die Oberfläche der Hornhaut scheuern (Sandpapier-Effekt). Das Auge wird fortwährend gereizt, wodurch die typischen Symptome einer Konjunktivitis follikularis, wie Tränen oder eitriger/schleimiger Augenausfluss, Rötung der Bindehäute, Zusammenkneifen der Augen und ggf. Juckreiz entstehen. Auch, wenn die Reaktion des Immunsystems ein vollkommen normaler Prozess ist, muss im Falle einer Konjunktivitis follikularis gegen die überschießende Reaktion angegangen werden, um die Beschwerden des Hundes zu lindern. Die Therapie richtet sich nach der Stärke der Lymphfollikel-Ausbildung. In den meisten Fällen reicht eine Therapie mit Augensalben, die die Immunreaktion unterdrücken, sowie regelmäßiges Spülen der Augen aus, um die Probleme zu lindern. Bei stark angebildeten Lymphfollikeln werden die Bläschen unter einer lokalen Betäubung des Auges abgescharbt und so der reizende Effekt vermindert. Leider kann es immer wieder zu Rückfällen kommen. Mit zunehmendem Alter des Hundes (spätestens ab dem 4. Lebensjahr) heilt die Konjunktivitis follikularis aber für gewöhnlich selbständig aus. Natürlich können auch andere Ursachen zu den Symptomen deiner Hündin führen. So ist eine allergische Komponente nicht auszuschließen, auch wenn allergisch bedingte Bindehautentzündungen bevorzugt in den Frühjahrs- oder Sommermonaten auftreten. Ich würde dir empfehlen, das Auge deiner Hündin nochmals eingehend untersuchen zu lassen. Der Tierarzt/die Tierärztin kann sich mithilfe einer speziellen Pinzette die Hinterseite des dritten Augenlids deiner Hündin genauer anschauen. Dort befinden sich typischerweise die angebildeten Lymphfollikel, die im Rahmen einer Konjunktivitis follikularis auftreten. Kann der Tierarzt/die Tierärztin den Verdacht mithilfe der Untersuchung bestätigen, kann eine spezifische Therapie gegen die Konjunktivitis follikularis eingeleitet werden. Finden sich eine hinweisenden Lymphfollikeln, kann anderen Ursachen, wie beispielsweise einem allergischen Geschehen weiter auf den Grund gegangen werden. Viel Erfolg und alles Gute euch beiden 🐾
 

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Nora
7. Okt. 05:57
Hallo Antonia, Ich habe noch einige Fragen, um das Problem besser einschätzen zu können: 1. Welche Rasse ist deine Hündin? Falls Mischling: Welche Rassen sind vermutlich beteiligt? Kannst du ein Foto vom Kopf deiner Hündin (mit gut sichtbaren Augen) einstellen? 2. Sind beide Augen gleichermaßen betroffen? 3. Wurden die Augen von deinem Tierarzt auf eine Verletzung der Hornhaut überprüft? 4. Zeigt deine Hündin neben dem Augenausfluss auch ein Zusammenkneifen des Auges? Versucht sie am Auge zu kratzen? 5. Wurden die Symptome unter der Antiobiotika-Gabe zeitweilig besser? Oder blieben sie gleich? 6. Was für Allergien hat deine Hündin? Wie wurden diese festgestellt? Was wird gegen die Allergien getan (Medikamente, Futter, etc.)?
 
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Antonia
7. Okt. 07:30
Hallo Antonia, Ich habe noch einige Fragen, um das Problem besser einschätzen zu können: 1. Welche Rasse ist deine Hündin? Falls Mischling: Welche Rassen sind vermutlich beteiligt? Kannst du ein Foto vom Kopf deiner Hündin (mit gut sichtbaren Augen) einstellen? 2. Sind beide Augen gleichermaßen betroffen? 3. Wurden die Augen von deinem Tierarzt auf eine Verletzung der Hornhaut überprüft? 4. Zeigt deine Hündin neben dem Augenausfluss auch ein Zusammenkneifen des Auges? Versucht sie am Auge zu kratzen? 5. Wurden die Symptome unter der Antiobiotika-Gabe zeitweilig besser? Oder blieben sie gleich? 6. Was für Allergien hat deine Hündin? Wie wurden diese festgestellt? Was wird gegen die Allergien getan (Medikamente, Futter, etc.)?
Sie ist ein Border Collie Mix. Vermutlich mit Terrier oder Windhund. Das rechte Auge ist meist ein kleinen wenig schlimmer. Eine Verletzung der Hornhaut wurde vom Tierarzt ausgeschlossen. Pro Woche kommt es circa einmal vor, dass sie die Augen Mal kurz immer wieder zusammenkneift. Mit den Pfoten kratzt sie nicht wirklich am Auge. Wenn es etwas dreckig ist, macht die dass ab und mehr nicht. Wenn das Auge sauber ist, geht sie nicht Ran. Es ist mit der Zeit ein ganz kleinen wenig geworden, aber das ist kaum nennenswert, da die Verbesserung so gering ist. Allerdings kann ich nicht sagen, dass es an dem Antibiotikum lag, da es auch nach Absetzen des Medikamentes nicht wieder schlimmer wurde. Erkannt sind bisher nur Futtermittelallergien. Mittels Ausschlussdiät ist bekannt, dass sie kein Getreide, kein Mais und kein Rind verträgt. Letztes Jahr hat sie zudem in einem bestimmten Zeitraum auf ein Wiese etwas reagiert und sich jedes Mal nachdem wir da waren, sehr viel gekratzt. Wir haben diese dann aber einfach gemieden und keinen Test gemacht.
 
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Antonia
7. Okt. 07:31
Sie ist ein Border Collie Mix. Vermutlich mit Terrier oder Windhund. Das rechte Auge ist meist ein kleinen wenig schlimmer. Eine Verletzung der Hornhaut wurde vom Tierarzt ausgeschlossen. Pro Woche kommt es circa einmal vor, dass sie die Augen Mal kurz immer wieder zusammenkneift. Mit den Pfoten kratzt sie nicht wirklich am Auge. Wenn es etwas dreckig ist, macht die dass ab und mehr nicht. Wenn das Auge sauber ist, geht sie nicht Ran. Es ist mit der Zeit ein ganz kleinen wenig geworden, aber das ist kaum nennenswert, da die Verbesserung so gering ist. Allerdings kann ich nicht sagen, dass es an dem Antibiotikum lag, da es auch nach Absetzen des Medikamentes nicht wieder schlimmer wurde. Erkannt sind bisher nur Futtermittelallergien. Mittels Ausschlussdiät ist bekannt, dass sie kein Getreide, kein Mais und kein Rind verträgt. Letztes Jahr hat sie zudem in einem bestimmten Zeitraum auf ein Wiese etwas reagiert und sich jedes Mal nachdem wir da waren, sehr viel gekratzt. Wir haben diese dann aber einfach gemieden und keinen Test gemacht.
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Antonia
7. Okt. 07:37
Hallo Antonia, Ich habe noch einige Fragen, um das Problem besser einschätzen zu können: 1. Welche Rasse ist deine Hündin? Falls Mischling: Welche Rassen sind vermutlich beteiligt? Kannst du ein Foto vom Kopf deiner Hündin (mit gut sichtbaren Augen) einstellen? 2. Sind beide Augen gleichermaßen betroffen? 3. Wurden die Augen von deinem Tierarzt auf eine Verletzung der Hornhaut überprüft? 4. Zeigt deine Hündin neben dem Augenausfluss auch ein Zusammenkneifen des Auges? Versucht sie am Auge zu kratzen? 5. Wurden die Symptome unter der Antiobiotika-Gabe zeitweilig besser? Oder blieben sie gleich? 6. Was für Allergien hat deine Hündin? Wie wurden diese festgestellt? Was wird gegen die Allergien getan (Medikamente, Futter, etc.)?
Achso. Und wegen den Allergien nochmal. Wir vermeiden die Einflüsse. Medikamente gibt es keine. Sie bekommt einfach nichts davon zu fressen. Und mit Wiesen war dieses Jahr kein Problem und jetzt sind die abgemäht. Da rennt sie allerdings jetzt auch wieder rüber, aber kratzt sich auch nicht.
 
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Nora
10. Okt. 15:39
Hallo Antonia, Aufgrund der Symptome, die du beschreibst, der fehlenden Besserung unter Antibiotika-Therapie sowie aufgrund des Alters deiner Hündin vermute ich, dass deine Hündin unter einer Konjuntivitis follikularis leidet. Die Konjunktivitis follikularis ist eine Bindehautentzündung, die aufgrund einer starken Reaktion des Immunsystems im Auge entsteht. Die Bindehaut, insbesondere im Bereich des dritten Augenlids (Nickhaut), ist mit Lymphfollikeln durchsetzt, welche für die Immunabwehr des Auges verantwortlich sind. Bei jungen Hunden (bis 3 Jahren) muss sich das Immunsystem erst einmal an all die Umwelteinflüssse, die es umgibt, gewöhnen. In diesem Rahmen kann es zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems auf Fremdstoffe, wie Pollen, Wind oder Staub kommen. Entsteht eine solche überschießende Immunreaktion im Auge, vergrößern sich die Lymphfollikel. Insbesondere im Bereich des dritten Augenlids kann dies zu Problemen führen, weil die vergrößerten Lymphfollikel das Auge reizen und mit jeder Augenbewegung über die Oberfläche der Hornhaut scheuern (Sandpapier-Effekt). Das Auge wird fortwährend gereizt, wodurch die typischen Symptome einer Konjunktivitis follikularis, wie Tränen oder eitriger/schleimiger Augenausfluss, Rötung der Bindehäute, Zusammenkneifen der Augen und ggf. Juckreiz entstehen. Auch, wenn die Reaktion des Immunsystems ein vollkommen normaler Prozess ist, muss im Falle einer Konjunktivitis follikularis gegen die überschießende Reaktion angegangen werden, um die Beschwerden des Hundes zu lindern. Die Therapie richtet sich nach der Stärke der Lymphfollikel-Ausbildung. In den meisten Fällen reicht eine Therapie mit Augensalben, die die Immunreaktion unterdrücken, sowie regelmäßiges Spülen der Augen aus, um die Probleme zu lindern. Bei stark angebildeten Lymphfollikeln werden die Bläschen unter einer lokalen Betäubung des Auges abgescharbt und so der reizende Effekt vermindert. Leider kann es immer wieder zu Rückfällen kommen. Mit zunehmendem Alter des Hundes (spätestens ab dem 4. Lebensjahr) heilt die Konjunktivitis follikularis aber für gewöhnlich selbständig aus. Natürlich können auch andere Ursachen zu den Symptomen deiner Hündin führen. So ist eine allergische Komponente nicht auszuschließen, auch wenn allergisch bedingte Bindehautentzündungen bevorzugt in den Frühjahrs- oder Sommermonaten auftreten. Ich würde dir empfehlen, das Auge deiner Hündin nochmals eingehend untersuchen zu lassen. Der Tierarzt/die Tierärztin kann sich mithilfe einer speziellen Pinzette die Hinterseite des dritten Augenlids deiner Hündin genauer anschauen. Dort befinden sich typischerweise die angebildeten Lymphfollikel, die im Rahmen einer Konjunktivitis follikularis auftreten. Kann der Tierarzt/die Tierärztin den Verdacht mithilfe der Untersuchung bestätigen, kann eine spezifische Therapie gegen die Konjunktivitis follikularis eingeleitet werden. Finden sich eine hinweisenden Lymphfollikeln, kann anderen Ursachen, wie beispielsweise einem allergischen Geschehen weiter auf den Grund gegangen werden. Viel Erfolg und alles Gute euch beiden 🐾
 

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