Hallo Sophia,
Ist Dir ein Trauma aufgefallen? Kann er beispielsweise beim Spielen in ein Loch getreten sein oder ist er irgendwo gegen gerannt? Hat er mal kurz aufgeschrien?
Vor allem bei mittelgroßen und großen Hunderassen kann es wachstumsbedingt und durch Umwelteinflüsse (Ernährung, Haltung) zu Entwicklungsstörungen des Bewegungsapparates. Oft werden erst im Verlauf des Wachstums, beim Junghund oder beim erwachsenen Tier Bewegungseinschränkungen sichtbar.
Anhand deiner Beschreibung kann ich keine genaue Aussage über die Ursache der Lahmheit treffen. Ein instabiles Gangbild kann verschiedene Ursachen haben. Hierzu müsste zunächst die Schmerzhaftigkeit lokalisiert werden.
Am häufigsten betroffen sind die Gelenke, vor allem das Ellenbogengelenk der Vordergliedmaße, aber auch das Schulter- und Carpalgelenk können schmerzhaft verändert sein.
Es könnte sich um eine sogenannte ED (Ellenbogendgelenksdysplasie) handeln, welche eine Gelenkfehlstellung beschreibt. Ursachen hierfür sind abgesplitterte Knochenvorsprünge, welche mittels Röntgen oder ggf. CT dieagnostiziert werden sollten.
Derartige Brüche der Knochenvorsprünge müssen chirurgisch versorgt werden, da es aufgrund der Schonung der betroffenen Gliedmaße zu einer chronischen (langanhaltenden) Fehlbelastung und zum Rückgang der Muskulatur kommen kann.
Es gibt auch eine Junghunderkrankung, bei der alle Gelenke betroffen sind und schmerzen, sodass er wechselnde Lahmheiten der Gliedmaßen zeigt. Die Gelenke wären in diesem Fall geschwollen, Berührungsempfindlich und warm. Zudem würde dein Hund Fieber haben und allgemein Bewegungsunlust zeigen.
In akuten Fällen können entzündungshemmende Schmerzmittel gegeben werden. Diese führen allerdings dazu, dass der Hund sich wieder bewegen möchte. Vorübergehend muss der Hund geschont werden. Wenn er sich „nur“ vertreten hat, kann die Heilung 2-4 Wochen dauern. In diesem Zeitraum sollte der Hund ausschließlich an der Leine geführt werden. Zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und Vermeidung von Muskelschwund sind vor allem kontrollierte Bewegungen des Hundes an der Leine auf weichen Böden (Sand, Wald, Wiesen) sowie Schwimmen hilfreich.
Physiotherapeutische Maßnahmen können sowohl prophylaktisch wie therapeutisch eingesetzt werden, z.B.in Form von passiver oder aktiver Bewegungstherapie, Massagen, Wasserlaufbandtherapie oder Elektrotherapie.
Futterergänzungsstoffe, wie Chondroitinsulfat, Glucosamin, Pentosanpolysulfat, Omega-3-Fettsäuren oder Grünlippmuschel-Extrakte können die Gelenke unterstützen.
Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung (Calcium-Phosphor-Verhältnis) ist essentiell für ein optimales Knochen- und Knorpelwachstum.
Zusätzlich sollte unbedingt auf ein optimales Gewicht geachtet werden, da Übergewicht nachweißlich einen negativen Einfluss auf die Gelenkgesundheit hat.